THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)
sollte. Wie würde Royce darauf reagieren, dass ich einen Jäger zu seinem Rückzugsort mitbrachte, der schon versucht hatte, ihn zu töten?
Nach einer Weile angespannten Schweigens konnte ich nicht mehr anders. Ich fing an zu lachen.
»Was ist so witzig?«, verlangte Devon zu erfahren. Er wirkte gleichzeitig besorgt und irritiert.
»Es ist nur …« – ich musste zwischen den Worten nach Luft schnappen und mir Tränen aus den Augen wischen – »… o mein Gott, sehr viel komplizierter kann es wirklich nicht mehr werden! Mein Leben. Ich gehe mit einem Werwolf aus, ein verrückter Vampir will mich umbringen, ein anderer will mich verführen, und ich bringe ihm einen Besucher mit, der bereits versucht hat, ihn zu töten. Kann es eigentlich noch schlimmer werden?«
Devons Lippen verzogen sich zu einem widerwilligen Lächeln. »Du bist die Einzige, die ich kenne, deren Leben noch verrückter und verkorkster ist als meins. Im Vergleich dazu wirke ich sogar vergleichsweise normal.«
Und das von einem Weißhut! Ich lachte nur noch lauter.
Kapitel 20
M ein Lachanfall war unter Kontrolle, als wir schließlich beim Underground ankamen. Es war viel zu früh, als dass jemand anders als Personal anwesend war. Sie hatten den benachbarten Parkplatz noch nicht geöffnet und auch die Samtabsperrungen noch nicht aufgestellt, welche die Masse der Gäste in eine Reihe zwangen.
Devon fuhr in eine Gasse hinter dem Gebäude. Mehrere Übertragungswagen folgten uns, was mich nicht gerade beruhigte. Es gab eine Laderampe und ein paar Parkplätze für Angestellte, die alle bis auf einen besetzt waren, und auf diesem stand bald Devons Jeep. Die Pressefritzen hätten ihre wahre Freude daran, die Gasse wieder zu verlassen, sobald sie merkten, dass überall Parkverbotsschilder aufgehängt waren.
Ein muskelbepackter Kerl joggte zu uns herüber, als wir in den Angestelltenparkplatz einbogen. Auf seinem schwarzen T-Shirt stand in riesigen weißen Buchstaben Security ; es handelte sich um einen Neuling, den ich noch nie gesehen hatte. Er rief etwas, als ich die Tür öffnete, aber seine Stimme versagte, als er den Werwolf im Kofferraum entdeckte.
»Sie sind Shiarra, richtig?«
»Genau die.« Ich riss die Tasche vom Vordersitz und grinste ihn an, bevor ich zum Heck des Jeeps eilte. Einige der Übertragungswagen parkten trotz der Verbotsschilder. Toll!
Der Security-Typ nickte mir zu und streckte eine Hand aus, um mir die Tasche abzunehmen, während Devon und ich darauf warteten, dass Chaz aus dem Kofferraum kroch. Sobald er draußen war, fluchte Devon, als er die Klauenspuren auf den Polstern entdeckte. Er hatte mein Mitgefühl – wirklich –, aber wir hatten jetzt keine Zeit dafür, also schlug ich einfach die Klappe zu und drängte alle, sich zu beeilen und nach drinnen zu gehen. Ich hätte darauf gewettet, dass wir gerade fotografiert wurden. Lauerte Jim Pradiz irgendwo in der Menge, dieser stinkende Lügenbold, der den Artikel geschrieben hatte, den ich im Supermarkt entdeckt hatte?
Der Rausschmeißer glotzte den Wolf-Mann an, der uns folgte. Aber er erstarrte nicht vor Angst, und das war schon mal ein Vorteil. Mit den Hinterbeinen legte Chaz lange, geschmeidige und raubtierartige Schritte zurück, und inzwischen waren seine Bewegungen wieder flüssig, nicht mehr nur ein schmerzerfülltes Hinken. Es war schön, ihn so fit zu sehen. Abgesehen davon, dass das bedeutete, dass seine Schmerzen nachgelassen hatten, hieß es auch, dass er sich bald zurückverwandeln konnte.
Er schonte immer noch seine verletzte Schulter und rieb sie ab und zu mit den Ballen seiner Hand – Pfote, wie auch immer man es nennen wollte. Wir eilten nach drinnen, als der erste Reporter auf uns zustürmte, der die Parkverbotsschilder einfach ignoriert hatte, um uns noch ein paar Fragen hinterherzuwerfen, bevor wir in die Sicherheit hinter verschlossenen Türen verschwanden. Der Security-Typ verdiente sich Sympathiepunkte, indem er ihm die Tür direkt vor der Nase zuschlug. Aufdringliche Idioten!
»Na endlich lief mal was glatt!«, seufzte ich und zog die Tasche höher auf meine Schulter. Devon nickte nur. Er war zu nervös, um zu lächeln oder etwas zu erwidern.
Der Mann von der Security starrte Chaz neugierig an, der seinen Blick erwiderte. »Mr. Royce sagte, Sie können im Büro oben warten. Er ist bereits unterwegs und wird in spätestens einer Viertelstunde hier sein. Wenn Sie mir die Schlüssel geben, parke ich Ihr Auto um, damit auch er einen
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