THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)
Parkplatz findet.«
Widerwillig händigte Devon seine Schlüssel aus. Wenn man bedachte, dass er sich mit den Schlüsseln auch unseres einzigen Fluchtweges aus diesem Vamp-überlaufenen Club entledigte, konnte ich dem Jäger nicht übel nehmen, dass er zögerte.
Nachdem der Wachmann die Schlüssel entgegengenommen hatte, führte er uns weiter ins Innere des leeren Clubs. Bei voller Beleuchtung wirkten die Räume kahl und unheimlich ohne die aneinandergedrängten Körper auf der Tanzfläche oder die Musik, die laut genug spielte, um meine Knochen zu erschüttern. Die einzigen Leute außer uns waren ein Hausmeister, der einen Mopp durch die Gegend schob, und ein paar Angestellte, die gerade die Bars auffüllten, als wir vorbeikamen. Die meisten von ihnen starrten uns mit offenem Mund an. Ein paar wichen zurück, als Chaz an ihnen vorbeilief. Es war seltsam, zu beobachten, dass sie kein Problem damit hatten, für einen Vamp zu arbeiten, sich aber vor einem verwandelten Werwolf fürchteten.
Wir erreichten den Aufzug, und sofort war klar, dass Chaz nicht in die enge Kabine passen würde. Der Wachmann kratzte sich kurz am Kopf, dann zuckte er mit den Achseln und ging weiter den Flur entlang. Er schloss eine Tür auf, die so gut an die schwarzen Wände angepasst war, dass ich sie bis jetzt noch nie bemerkt hatte.
Wir stiegen in dem geheimen Treppenhaus nach oben, und im zweiten Stock keuchte ich bereits. Nicht schlimm, aber es erinnerte mich schmerzlich daran, wie schwach ich mich fühlte, seitdem ich von Peter und Max gebissen worden war. Als wir schließlich das oberste Stockwerk erreichten, hielt Chaz eine seiner riesigen Hände ausgestreckt, als wollte er jederzeit bereit sein, mich aufzufangen. Aber es war ja nicht so, als hätte ich jeden Moment in Ohnmacht fallen können. Vielleicht hätte ich mir mehr Sorgen machen sollen, aber mir schwirrten so viele andere drängende Probleme im Kopf herum, dass ich darüber nicht lange nachdachte.
Das Büro sah genauso aus, wie ich es in Erinnerung hatte. Wir kamen näher an dem kleinen Tischspringbrunnen heraus, als es der Fall gewesen wäre, wenn wir den Aufzug genommen hätten. Es war ruhig, friedlich und sah überhaupt nicht aus wie etwas, das man über einem Gothic-Club erwartet. Der Security-Typ führte uns in Royce’ Büro, dann eilte er davon, um Devons Auto umzuparken.
Das Büro selbst hatte sich verändert, seit ich das letzte Mal hier gewesen war. Die Ausstattung war dieselbe: englische Jagdszenen in kräftigen Ölfarben auf grellweißen Wänden, umrahmt von genug Efeu und Farnen, um dem Raum einen frischen erdigen Geruch zu verleihen. Aber inzwischen stand auf dem schwarzen Schreibtisch ein Computer, und auf einem Beistelltisch lagen mehrere Poster verschiedener Größen, die für den Club warben. Auf einigen davon kleb ten Notizzettel. Auf dem Schreibtisch befanden sich ähnliche Poster und ein paar Rechnungen, während einzelne Papiere sogar auf dem Boden lagen. Er musste eilig ver schwunden sein – normalerweise war Royce ordentlicher.
Ich fühlte mich sicher, obwohl wir uns auf dem Territorium eines Vampirs aufhielten. Hier würde Max Carlyle wahrscheinlich nicht nach mir suchen. Ich setzte mich auf eine der schwarzen Ledercouchen, lehnte meinen Kopf zurück und schloss die Augen. Die Tasche zog ich auf meinen Schoß und ließ die Hände darauf liegen. Ich fühlte, wie Devon sich neben mich setzte und Chaz sich zu meinen Füßen hinlegte. Was für eine gemütliche kleine Szene!
Devon brach das angenehme Schweigen. »Jack wird ja so sauer sein!«
Ich öffnete ein Auge und zog eine Braue hoch. »Und?«
»Dir ist egal, was er denkt, ja?«
Das löste bei Chaz ein tiefes Brummeln aus, das vielleicht ein Lachen war. Ich stupste ihn mit dem Fuß an. »Ruhig jetzt! Ja, es ist mir egal.«
Er musste wegen Royce’ baldiger Ankunft nervöser sein, als er sich bis jetzt hatte anmerken lassen. Seine Hand glitt immer wieder zu seiner Waffe, dann riss er sie zu rück, als hätte er etwas Böses getan – immer wieder. Als ihm klar wurde, dass ich nicht mehr dazu sagen würde, sprach er weiter.
»Ich verstehe immer noch nicht, wie du es geschafft hast, mit diesen Monstern klarzukommen. Warum du weiterhin mit ihnen arbeitest. Macht es dir nichts aus? Ich meine, gestern hätte ich ihn« – er deutete beiläufig auf Chaz – »sofort erschossen. Jetzt arbeiten wir zusammen. Ich fühle mich, als wäre gerade meine gesamte Welt auf den Kopf gestellt
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