THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)
Spaßbremse« , motzte er, dann verstummte er wieder. Gott sei Dank!
John bog in einen engeren und nicht ganz so gut beleuchteten Tunnel ab. Einige der Lampen waren ausgefallen. Anscheinend wurde dieser Weg nicht oft benutzt.
Nach einer Weile erreichten wir eine Tür, für die er – wie zu erwarten – wieder einen Schlüssel hervorzog. Er bedeutete mir sehr höflich vorzugehen.
Und so rechnete ich nicht damit, von einem lächelnden Max Carlyle empfangen zu werden, als ich den Keller betrat. Ich erstarrte, sobald ich ihn erblickte, und musterte mit großen Augen die Vampire hinter ihm. Es waren fast so viele, wie Royce im Twisted Temptations bei sich gehabt hatte.
Nein. Es waren nicht alles Vampire. Ich erkannte ein paar von Max’ menschlichen Lakaien, die bei meiner Entführung geholfen hatten, genauso wie Peter und Nicolas. Der Magier trug einen großen weißen Verband über Stirn und Schläfe und durchbohrte mich mit seinen Blicken. Mist, die Weißhüte hatten ihn nicht umgebracht; sie hatten ihn bei der Befreiungsaktion nur bewusstlos geschlagen!
Mein Herz setzte aus, schockiert, wie ich war, schwankte ich. Der Vampir neben John packte meine Arme und zog sie auf meinen Rücken, während John die Tür schloss und da mit jede Hoffnung auf Flucht zunichtemachte. Ich hatte keine Zeit, mich verraten zu fühlen; dafür ging alles einfach zu schnell.
Der Vamp, der mich gepackt hatte, wusste anscheinend nichts von dem Gürtel. Er hielt mich nicht allzu fest. Panisch nutzte ich seinen lockeren Griff, um mich zu winden. Angst und ein Adrenalinstoß sorgten dafür, dass ich bereit war, wirklich alles zu tun, um freizukommen. O Gott, ich wollte nicht wieder in Max Carlyles Hände fallen! Nicht noch einmal – nicht nach dem, was ich gerade gesehen hatte!
»Es sind zu viele! Kämpf nicht zu heftig! Dann verrätst du dich und bekommst keine weitere Fluchtmöglichkeit.«
Keuchend vor Angst folgte ich dem Ratschlag des Gürtels und wehrte mich nicht mehr mit aller Kraft. Trotzdem fluchte der Vamp, der mich festhielt, und keuchte vor Anstrengung. Ein zweites Paar Hände packte einen meiner Arme. Der erste Vampir verlagerte seinen Griff, sodass John und er mich zwischen sich hielten. Ich stöhnte kurz vor Schmerzen, als Johns Finger sich in meine Haut gruben und meinen Oberarm sogar durch den dicken Trenchcoat und die Schutzkleidung quetschten.
Ich hätte nach ihnen treten und mit meinen schweren Stiefeln wahrscheinlich dabei Schienbeine und Kniegelenke brechen können, aber der Gürtel hatte recht. Es war zu früh, um mich zu verraten. Für den Moment würde ich den verängstigten kleinen Menschen spielen.
»Schön, dich wiederzusehen, Shiarra!«, schnurrte Max.
Er trat näher und hob mein Kinn an, obwohl ich mich vergeblich bemühte, seiner Berührung auszuweichen. Meine Panik war kurz davor, mich vollkommen zu überwältigen, und ich konnte mich nur mit Mühe davon abhalten, mich einfach nach hinten fallen zu lassen, um jeden Kontakt zu vermeiden. Max wirkte ruhig und gefasst, nicht im Geringsten so, wie man nach dem Tod so vieler Leute aussehen sollte.
Und ich war mir ziemlich sicher, dass in meinen Augen deutlich geschrieben stand, dass ich mir vor Angst fast in die Hose machte.
»Ich hatte dich nicht so eingeschätzt, dass du so rachsüchtig sein würdest. Ich bin froh, dass du mit Alec gekommen bist, um den Club zu untersuchen; das macht alles so viel einfacher.«
»Freut mich, dass ich mich nützlich machen konnte«, knurrte ich sarkastisch, um meine Angst hinter scheinbarem forschen Auftreten zu verbergen. Es musste eine Möglichkeit geben, zu entkommen! Als er mein Kinn fester packte und meinen Kopf weiter nach hinten drückte, verlor ich die Kontrolle. In meiner Panik davor, wieder in eine Position gebracht zu werden, in der er mich beißen konnte, trat ich nach ihm und traf sein Knie. Der Gürtel intervenierte und verhinderte, dass sich das volle Ausmaß meiner verstärkten Kraft und Geschwindigkeit in den Tritt übertrug.
Obwohl ich gebremst worden war, hatte ich das Gefühl, gegen einen Granitbrocken getreten zu haben. Ich verzog schmerzerfüllt das Gesicht, als Max nach hinten stolperte und die Augen aufriss, während er sein Bein umklammerte. Verdammt, ich musste ihn zu hart getroffen haben! John knurrte und wickelte sich meine Haare um die Faust, um meinen Kopf so heftig nach hinten zu reißen, dass ich überrascht war, dass mein Genick nicht brach.
»Nein! Lass sie los, John!«, befahl
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