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THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)

THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)

Titel: THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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Leichen hier liegen? Warum bringt man all diese Leute her, verschwendet all das Blut?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht fällt Mr. Royce etwas dazu ein.«
    John wirkte frustriert und erschöpft, als er sich mit einer Hand unsicher durch sein kurzes rotbraunes Haar fuhr. Die Geste half seinem Image kein bisschen. Er mochte ja schon seit der Boston Tea Party leben, aber in seinen Jeans und dem einfachen blauen T-Shirt wirkte er zu sehr wie ein übereifriger Praktikant, um ihn als Royce’ Stellvertreter ernst zu nehmen.
    »Dann sollten wir ihn suchen«, entschied ich und hakte mich bei Chaz unter, um nicht umzufallen. Ich hatte mich schon genug blamiert, weil ich die Einzige war, die sich von ihrem Mageninhalt verabschiedet hatte. So wie meine Knie zitterten, war ich mir noch nicht vollkommen sicher, ob ich die Treppe bewältigen konnte. Im Moment hätte ich alles getan, um so weit wie möglich von hier wegzukommen, selbst wenn Chaz mich dafür tragen musste.
    »Ich werde hierbleiben und nach weiteren Hinweisen suchen«, brummte Tiny, kaum hörbar neben dem noch tieferen Bass der Musik. Devon blieb bei ihm, und beide gingen in die Hocke, um die Leichen genauer zu untersuchen. Einer der Vampire blieb an ihrer Seite. Auf seinem Gesicht lag ein angeekelter Ausdruck, als die Jäger sich ungeniert durch die menschlichen Reste gruben.
    Die anderen Vampire eilten ein wenig schneller als nötig hinter Chaz und mir her. Ich hing an seinem Arm. Wahrscheinlich waren selbst Vamps nicht immer abgehärtet gegen Mord – zumindest nicht gegen Massenmord. Was bedeutet schon ein einzelnes Opfer hier und da?
    Ich hatte gewusst, dass Max ein Bösewicht war, das Schlimmste vom Schlimmen. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass er so psychotisch war. Selbst nachdem er mich so beiläufig an Peter übergeben und mich dann auch noch selbst gebissen hatte, hatte ich nicht vermutet, dass Max zu diesem Maß an Gewalttätigkeit, Blutvergießen und Verschwendung fähig war.
    Der Gürtel zwang mir Ruhe auf und sorgte dafür, dass mein Kopf klar genug war, um mich zu konzentrieren und zu überlegen. Fremde Gedanken glitten durch meinen Geist und erwogen das Warum und Weshalb des Massakers.
    Etwas so offensichtlich Zerstörerisches war vollkommen untypisch für Vampire – besonders für einen älteren Vampir, der genau wusste, dass sein Überleben davon abhing, dass er vor den Sterblichen verborgen blieb. Wenn die Leute zu große Angst hatten, erschwerte das die Jagd, machte es schwieriger, sie zu verführen, sie dazu zu bringen, einen zu lieben, und sich von ihnen zu nähren. Die unglaubliche Anzahl der toten Menschen würde für Schlagzeilen sorgen. Auf keinen Fall konnte man so viele Tote vor der Polizei oder den Medien verstecken. Das bedeutete Ärger für alle Vampire. Max musste vorhaben, das irgendwie zu seinen Gunsten zu nutzen. Aber wie?
    Am Fuß der Treppe riss Chaz mich zurück. Eine Hand lag vor meinem Bauch, mit dem anderen Arm blockierte er den Weg für alle anderen. Erst in diesem Moment fiel mir auf, dass etwas anders war. Hier unten lief keine Musik. Die einzigen Bässe, die man noch hörte, kamen aus dem ersten Stock, waren aber hier im Treppenhaus nur noch gedämpft zu hören. Meine Ohren funktionierten immer noch nicht richtig und waren immer noch halb taub, also war ich mir nicht sicher, warum Chaz uns angehalten hatte. Nachdem ich seine Finger von mir gelöst hatte, lehnte ich mich vorsichtig vor, um in den ersten Raum im Erdgeschoss zu spähen.
    Grimmig blickte Royce in die Richtung des Raumes hinter den Ketten, während drei Polizeibeamte ihn und die Vampire um ihn herum mit Waffen und Kreuzen in Schach hielten. Es waren viel zu viele Vamps, als dass die Polizei sie hätte festhalten können, aber bei Royce handelte es sich um einen gesetzestreuen Vampir. Er gehörte nicht zu der Sorte, die Tricks oder Gewalt einsetzte, um der Polizei zu entkommen.
    In der Ecke verabschiedete sich ein vierter Officer von seinem Abendessen, so wie ich es selbst vor ein paar Minuten getan hatte. Und auch die anderen wirkten ganz schön grün im Gesicht. Wahrscheinlich lagen die restlichen Leichen nicht allzu weit entfernt.
    Einer der Cops sprach eilige Anweisungen in ein Funkgerät, bat um Verstärkung und so viele Leute, wie die Gerichtsmedizin schicken konnte. Die Anwesenheit der Gesetzeshüter bedeutete, dass jemand uns überwacht hatte. Es musste zu Max’ Plan gehören, uns so viele Schwierigkeiten wie möglich zu bereiten.

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