The Rigger - Fesseln der Lust (Teil 2 & 3 Rosen ...) (German Edition)
Melancholie, die mich schmerzte. Die Lichter Londons erhellten sein Gesicht ab und an, aber sie waren nicht hell genug, um diese Melancholie fortzuwischen. „Was ist das zwischen Ihnen und Sir Flemming?“ Ich versuchte diese schmerzlich anmutende Situation zu umschiffen und amüsiert bemerkte er meine Flucht nach vorn. Er zog mich näher an sich und ich spürte seinen Bart an meiner Wange. „Er ist noch nicht lange bei uns. Erst seit ca. drei Jahren“, erklärte er. Wir sahen gemeinsam hinaus auf die Straßen, die wie im Fluge an uns vorüberzogen. „Flemming hat eine etwas progressivere Vorstellung von dem was wir tun und er ist der Meinung, dass wir die Exklusivität unserer Bruderschaft auch nach außen hin darstellen sollten. Sprich: Wir sollten Frauen auf Partys akquirieren. Im Moment sind die Mehrheitsverhältnisse äußerst labil. Ich bin der Meinung, wir sollten unter uns bleiben, Sir Zachery teilt diese Meinung, wo hingegen Sir David – mehr auf Bestreben seiner bisexuellen Miss – eher zu Flemming tendiert. Im Augenblick ist Sir Alexander das Zünglein an der Waage.“
„Was sagen die anderen Damen dazu?“, fragte ich und ich wusste, dass diese Frage in seinen Ohren sehr naiv klingen musste. Denn eines hatte ich bereits verstanden: Sobald diese Frauen Linney Manor betraten waren diese Lustobjekte, die zwar den Vorrang hatten, aber mehr auch nicht. Die Damen der Runde stellten ihren Körper zur Verfügung und wurden damit entlohnt, dass ihnen die Sinne lustvoll geraubt wurden. Russel rieb sein Gesicht an meinem, als er antwortete.
„Miss Samantha ist gegen eine solche Regelung. Miss Amelia tut das, was Flemming von ihr erwartet und hält den Mund. Miss Amber – wie gesagt - ist für eine solche Erweiterung, wohingegen Miss Bethany die vorgegebenen Strukturen sehr zu schätzen weiß und bestrebt ist, diese auch zu halten.“
„Sehr durchwachsen würde ich sagen“, bemerkte ich und er lachte leise. „Ja, das ist es. Hinzu kommt nun der Umstand, dass ich lange Zeit auf die Gunst der Damen angewiesen war und sich einige davon erhofften, mich von ihrem Standpunkt zu überzeugen. Gerade Miss Amber war der Meinung, sich dabei gut verkauft zu haben und mich auf ihre Seite gezogen zu haben. Sie war etwas – nun, sagen wir – enttäuscht, als sie feststellen musste, dass ihre weiblichen Reize mich nicht unbedingt zu einer Änderung meiner Meinung veranlassen konnten.“
Durch die Fenster konnte ich sehen, dass wir uns dem London Eye näherten. Es würde also nicht mehr lange dauern und Sir Russel würde die Tür zur Limousine öffnen, mir beim Aussteigen behilflich sein und mich dann verlassen.
Aber er verließ mich nicht. Er blieb über Nacht. Während ich mich einer abschließenden Reinigung unterzog, bereitete er einen Tee für uns zu. Ich gestehe, dass ich für gewöhnlich nur schwarze Teeblätter im Beutel im Haus habe, denen man im aufgebrühten Zustand eine gewisse Trinkbarkeit nicht absprechen konnte. Sir Russel zauberte daraus jedoch ein Getränk, das die Sinne benebelte und unheimlich entspannend war. Wir nahmen den Tee auf meinem Bett und für diese kleine Weile, in der der Tee in unseren Tassen dampfte, schwiegen wir und es herrschte so etwas wie die Normalität einer x-beliebigen Beziehung. „Ich habe eine Frage“, unterbrach ich die Stille und Sir Russel sah mich an. „Bitte …“, forderte er mich auf.
„Wann darf ich Ihre Bilder sehen?“ Er schmunzelte, dachte kurz nach. „Wie wäre es mit heute Abend? Sie haben sich nach der Tortur eine Pause verdient“, stellte er fest und ich war mir nicht sicher, aber ich meinte in der Beantwortung meiner Frage eine fast kindliche Freude darüber erkennen zu können, dass ich seine Bilder sehen wollte. Zärtlich strich er mir über die Wange, nahm mir dann die Tasse aus den Händen. „Sie sollten schlafen, meine Liebe, denn bei allem Vergnügen, wollen wir nicht vergessen, dass Sie noch ein anderes Leben haben.“ Er küsste mich, richtete die Kissen in meinem Rücken und ich suchte seine Nähe, die für mich doch so gefährlich war.
Zugegebenermaßen war ich etwas enttäuscht, als ich hörte, dass er mich nicht bespielt hatte. Dass ich nicht in den Genuss seines harten Penis gekommen war, obwohl ich doch darauf gehofft hatte. Bisher hatte nur Sir Russel mich berührt und ich stellte fest, dass es mich ein wenig störte, es ihm nicht gleichtun zu können. Bislang hatte ich ihm nicht halb so viel Vergnügen bereiten können, wie er es
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