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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Karr
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nur kurz vorbeischauen und den beiden liebsten Menschen auf der Welt Hallo sagen.«
    »Siehst du? Du hast sie vertrieben mit deinem lächerlichen Gerede und dem ganzen Unsinn, den du so von dir gibst.« Sie schlug mit einem neuen elektronischen Magazin nach ihm, das auf dem Tisch gelegen hatte.
    Grandpa ging in Deckung, doch als sie ihn an der Schulter traf, jaulte er auf.
    Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange; dabei piksten seine Barthaare mich wie tausend kleine Nadeln. Sandy winkte ihm lediglich zu. Sie war bereits halb zur Tür raus.
    »Seid vorsichtig, Mädchen.« Grandma steckte mir etwas in die Gesäßtasche und drückte mich dann noch einmal zum Abschied. »Pass auf Sandy auf«, flüsterte sie mir ins Ohr. »Ich mach mir Sorgen um sie.«
    Ja, dachte ich, ich auch.
    Beim Liftport angekommen, zog ich die Karte, die Grandma mir heimlich zugesteckt hatte, aus meiner Jeans. Blinkend zeigte sie fünf Kreditpunkte an. »Hey, für unser Mittagessen ist gesorgt.«
    Sandy warf einen Blick über meine Schulter. »Deine Grandma ist echt ultra.«
    »Wenn wir das und was deine Mom dir gegeben hat zusammenlegen, können wir im TJ s essen. Bloß wenn Mike gerade pleite ist, müssen wir in einen billigeren Laden gehen. Vielleicht ins Tofu Heaven. Dann muss ich nämlich für ihn mitbezahlen und du weißt ja, was der alles in sich hineinschaufeln kann.«
    »Ja, aber echt. Typisch Fürsorgler.«
    »Sandy!« Ich hasste dieses Wort. Ich selbst benutzte nie irgendwelche Slang-Schimpfwörter – denn dann hätte Ginnie mich umgebracht. Und außerdem hat jeder Mensch Gefühle, egal zu welchem Rang er gehört.
    Mikes Vater hatte keinen Job, weshalb seine Familie umsonst zu essen bekam drüben auf der Clark Street im Laden der Regierung. Als wir alle noch klein waren, habe ich ein paarmal bei ihm zu Hause gegessen. Das Zeug schmeckte genau wie die Behälter, in die es abgefüllt war, und ich war mir sicher, dass es nicht an den miesen Kochkünsten seiner Mom lag. Ginnie behauptete immer, dass das Essen von der Wohlfahrt kaum einen Nährwert besaß und vollgepumpt war mit Zusatzstoffen, damit die Sozialhilfeempfänger übergewichtig, ungesund und vor allem von der Regierung abhängig blieben und deshalb die niederen Arbeiten übernahmen, die keiner machen wollte, wie beispielsweise als Bio-Tester. Ginnie redete ja viel, aber ich hatte schon den Eindruck, sie könne recht haben, denn auf Mikes Familie traf das alles ausnahmslos zu.
    »Tut mir leid, du weißt doch, dass ich Mike ganz okay finde.« Sie zuckte mit der Schulter und zwei Sekunden später wechselte sie auch schon das Thema. »Ich wünschte, wir wären dabei gewesen, als der Einsatz stattfand. Polizisten sind ja so was von cool.«
    Vielleicht würde ich anders denken, hätte ich Sandys Dad gekannt, doch ich hatte ihn nie kennengelernt. Aber seit ich beobachtet hatte, wie eine Gruppe Cops es ignorierte, als eine Horde Achtzehnjähriger einen Obdachlosen zusammenschlugen, bin ich in puncto Polizei eher einer Meinung mit meinem Grandpa.
    Im Erdgeschoss angekommen, trafen wir auf ein paar Cops, die im Halbkreis um den Eingang standen. Als wir an ihnen vorbeimarschierten, tippte sich einer von ihnen an die karierte Mütze, um Sandy zu grüßen. Der Officer neben ihm, ein älterer Kerl, inspizierte uns indessen von Kopf bis Fuß. Im Geiste ging ich alles durch, was mich betraf. Ich sah aus wie das typische Teenie-Mädchen, wenn auch nicht so offensichtlich wie Sandy. Wir verstießen im Grunde gegen keinerlei Regeln. Weshalb aber fühlte ich mich dennoch schuldig? Und dann fiel mir Grandpas Schimpftirade von gerade eben wieder ein. Hatten sie das mitbekommen? Wussten sie Bescheid?
    Die Polizisten kamen auf uns zu, und sofort fingen meine Hände an zu schwitzen. Ich fühlte, wie ich langsam knallrot anlief. Ich bin noch nie in meinem Leben von der Polizei angesprochen worden. Die Geschichten, die Ginnie ständig erzählte von falschen Verhaftungen und davon, dass Unschuldige ins Gefängnis gesteckt wurden, schossen mir durch den Kopf. Wenn die einen Emo-Detektor dabeihatten, dann war ich geliefert.
    Wie sollte ich meine Reaktion erklären? Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Sandy sich neckisch mit den Fingern durchs Haar fuhr. Verdammt! Konnte sie echt an nichts anderes denken als an Jungs?
    »Mädchen«, sagte jetzt der ältere Cop, »dürften wir bitte eure Personalien sehen.«
    Ich hatte genug AV -Sendungen gesehen, um zu wissen, wie so was ablief. Gleichzeitig hielten wir dem Officer

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