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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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ragt aus deinen Shorts heraus! Ist Kit Bradenton schon jemals so geil und so willig gewesen? »Komm ins Bett«, sagst du zu dem glatten braungebrannten Rücken, »komm ins Bett und besorg mir's, und dann besorg' ich dir's. Ganz genau so, wie du es gern hast.« - »Nimm erst deine Pille«, sagte er, ohne sich umzudrehen. »Dann werden wir sehen.« Du nimmst die Pille, das Wasser rinnt kühl deinen Hals hinunter, und ganz allmählich wird dein Sehvermögen seltsam, und jeder Winkel im Zimmer wird auf unheimliche Weise etwas mehr oder etwas weniger als neunzig Grad. Du stellst fest, daß du eine Zeitlang den Ventilator im billigen Grand Rapids Büro anstarrst, und dann siehst du deine eigene Reflexion im wogenden Glas darüber. Dein Gesicht sieht schwarz und geschwollen aus, aber deswegen machst du dir keine Sorgen, denn das ist ja nur die Pille, nur die !!PILLE !! »Trips«, murmelst du. »O Mann, Captain Trips, und ich bin sooo geil...« Er fängt an zu laufen, und du mußt zuerst die glatten Hüften betrachten, wo der Saum des Tangas so tief hängt, und dann wandert dein Blick weiter an dem flachen, braunen Bauch hinauf, verweilt einen Moment auf dem köstlichen Nabel, den deine Zunge erforscht hat und sehnlichst wieder erforschen möchte, dann die herrliche unbehaarte Brust entlang und schließlich über den schlanken, sehnigen Hals zum Gesicht... und es ist sein Gesicht, eingesunken und glücklich und diabolisch grinsend, nicht das Gesicht des Engels von Raffael, sondern eines Teufels von Goya, und aus jeder leeren Augenhöhle glotzt das reptilienhafte Antlitz eines Alligators; er kommt auf dich zu, während du schreist, und flüstert: Trips, Baby, Captain Trips...  
    Dann Düsternis, Gesichter und Stimmen, an die er sich nicht erinnern kann, und schließlich war er hier zu sich gekommen, in dem kleinen Haus, das er mit eigenen Händen am Stadtrand von Mountain City gebaut hat. Heute war heute, die Woge der Rebellion, die über das Land gekommen war, war längst wieder zurückgeflutet, die jungen Boys von damals waren heute größtenteils alte Fürze mit Grau in den Barten und großen Kokslöchern, wo die Nasenscheidewand gewesen war, und dies waren die Trümmer, Baby, das Treibgut. Der Junge mit dem gelben Tanga, das war schon lange her, und in Bomder war Kit Bradenton selbst kaum mehr als ein Junge gewesen.
    Mein Gott, sterbe ich?
    Er verdrängte den Gedanken voll quälendem Entsetzen, während die Hitze in seinem Kopf wie ein Sandsturm wehte und wogte. Und plötzlich hörten seine raschen, flachen Atemzüge auf, als draußen vor der geschlossenen Schlafzimmertür ein Geräusch einsetzte. Erst dachte Bradenton, es wäre eine Feuerwehrsirene oder eine Polizeisirene. Sie schwoll an und wurde lauter, je näher sie kam; dazwischen konnte er das abgehackte Pochen von Schritten hören, die unten in die Diele eindrangen, durchs Wohnzimmer stürmten und dann wie eine Stampede die Treppe herauf.
    Er drückte sich ins Kissen, und sein Gesicht verzog sich zur Leichenstarre des Entsetzens, während die Augen zu großen Kreisen in dem aufgequollenen schwarzen Gesicht wurden und die Geräusche näher kamen. Keine Sirene mehr, sondern ein Schrei, schrill und trillernd, ein Schrei, den keine menschliche Kehle erzeugen oder ausstoßen konnte, gewiß der Schrei einer Banshee oder eines schwarzen Charon, der gekommen war, um ihn über den Fluß zu bringen, der das Land der Lebenden vom Land der Toten trennte.
    Jetzt kamen die polternden Schritte im oberen Flur direkt auf ihn zu, die Dielen ächzten und quietschten und protestierten unter dem Gewicht der gnadenlosen abgetretenen Absätze, und plötzlich wußte Kit Bradenton, wer es war, und fing an zu schreien, als der Mann im verblichenen Jeansjäckchen auch schon hereingeplatzt kam; in seinem Gesicht spielte das mörderische Grinsen wie ein surrender weißer Kreis aus Messern, und dabei war dieses Gesicht so fröhlich wie das eines übergeschnappten Nikolaus, der einen verzinkten Stahleimer hoch über der rechten Schulter trug.
    »HIIIIIIAAAAAHHHHHH!«
    »Nein!« kreischte Bradenton und schlug entkräftet die Arme vors Gesicht. » Nein! Neiiiin...! «
    Der Eimer kippte, und das Wasser strömte heraus, schien einen Moment im gelben Lampenschein zu hängen wie der größte ungeschliffene Diamant im Universum, und er konnte das Gesicht des dunklen Mannes dahinter erkennen, das reflektiert und zur Fratze eines übermütig grinsenden Trolls gebrochen wurde, der gerade aus den

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