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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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einer Kinderspritzpistole zugewachsen zu sein. Sein Atem pfiff durch diese schrecklich winzige Verbindung mit der Welt herein und hinaus. Aber er reichte nicht aus, und schlimmer als das Gefühl einer konstant pochenden offenen Wunde dort war der Eindruck, als würde Christopher ertrinken. Und am allerschlimmsten, ihm war heiß. Er konnte sich nicht erinnern, daß ihm jemals so heiß gewesen war, nicht einmal vor zwei Jahren, als er zwei politische Gefangene, (die in Texas auf Kaution freigelassen worden und geflohen waren, nach Los Angeles gebracht hatte. Auf der Route 190 im Death Valley hatte der uralte Pontiac Tempest den Geist aufgegeben, und damals war ihm heiss gewesen, aber das hier war schlimmer. Ihm war innen drin heiß, als hätte er die Sonne verschluckt.
    Er stöhnte und versuchte, die Decke wegzustrampeln, hatte aber keine Kraft mehr. Hatte er es alleine ins Bett geschafft? Er glaubte es nicht. Jemand oder etwas war bei ihm im Haus gewesen. Jemand oder etwas... er sollte sich erinnern, konnte es aber nicht. Bradenton konnte sich nur noch erinnern, daß er schon Angst gehabt hatte, bevor er krank geworden war; denn er hatte gewußt, jemand (oder etwas) würde kommen, und er mußte... was?
    Er stöhnte wieder und drehte den Kopf auf dem Kissen hin und her. Er konnte sich nur an das Delirium erinnern. Heiße Phantome mit klebrigen Augen. Seine Mutter war in das schlichte, holzgebaute Schlafzimmer gekommen, seine Mutter, die 1969 gestorben war, und sie hatte zu ihm gesagt: »Kit, o Kit, hab' ich's dir nicht gesagt? >Lass dich nicht mit den Leuten ein<, hab' ich gesagt. >Mir liegt gar nix an Politik<, hab' ich gesagt, >aber die Männer, mit denen du dich herumtreibst, sind verrückt wie tolle Hunde, und die Mädchen sind nichts weiter als Huren.< Ich hab's dir gleich gesagt, Kit...« Dann war ihr Gesicht entzweigebrochen, ein Schwärm Grabkäfer war aus den aufgerissenen Pergamentfalten hervorgekrochen, und er hatte geschrien, bis ihn Schwärze verschlang und wirre Schreie ertönten, das Tapsen von Ledersohlen laufender Menschen... Lichter, Taschenlampen, Gasgeruch, und er war wieder in Chicago, es war das Jahr 1968, irgendwo sangen Stimmen: Die ganze Welt schaut zu! Die ganze Welt schaut zu! Die ganze Welt... und da lag ein Mädchen beim Eingang zum Park im Rinnstein, in einen Jeansoverall gekleidet und barfuß, ihr langes Haar voll von Glassplittern, das Gesicht eine glänzende Maske aus Blut, das im herzlosen weißen Schein der Straßenlampen schwarz wirkte, die Maske eines zertretenen Insekts. Er half ihr auf die Füße, und sie schrie und klammerte sich an ihn, denn ein Monster aus dem Weltall kam aus den Gasschwaden auf sie zu, eine Kreatur in blanken schwarzen Stiefeln und einer Fliegerjacke und einer glubschäugigen Gasmaske, die in einer Hand einen Schlagstock und in der anderen eine Sprühdose Tränengas hielt und grinste. Und als das Monster aus dem Weltall die Maske zurückgeschoben und das grinsende, flammende Gesicht enthüllt hatte, schrien sie beide, denn es war der Jemand oder das Etwas, worauf er gewartet, der Mann, vor dem Kit Bradenton immer Todesängste ausgestanden hatte. Es war der Wandelnde Geck gewesen. Bradentons Schreie hatten die Substanz dieses Traums zerschmettert, wie das hohe C feines Kristallglas zerschmettern kann, und er war in Boulder, Colorado, in einem Apartment am Canyon Boulevard, es war Sommer und heiß, so heiß, daß dir selbst in Shorts der Schweiß am ganzen Körper herabtroff, und dir gegenüber steht der wunderschönste Boy der Welt, groß und braungebrannt und muskulös, er trägt ein zitronengelbes Tangahöschen, das sich zärtlich an jede Rundung und Wölbung seiner königlichen Pobacken schmiegt, und du weißt, wenn er sich umdreht, wirst du das Gesicht eines raffaelitischen Engels sehen und er wird bestückt sein wie der Hengst des einsamen Reiters. Hiyo, Silver, und weg. Wo hast du ihn aufgegabelt? Bei einer Diskussion über Rassismus auf dem Campus der CU, oder in der Mensa? Beim Trampen? Spielt das überhaupt eine Rolle? Oh, es ist so heiß, aber da ist Wasser, ein Krug Wasser, eine Urne voll Wasser, die merkwürdige Figuren im Basrelief trägt, und daneben die Pille - nein...! DIE PILLE! Die Pille, die dich in das Reich schicken wird, das der blonde Engel im zitronengelben Tanga »Huxleyland« nennt, das Land, wo der Finger an der Wand schreibt und sich doch nicht bewegt, wo an abgestorbenen Eichen Blumen wachsen, und Mann o Mann, was für eine Erektion

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