The Stand. Das letze Gefecht
sehr ernste. Das Komitee beschloß 7:0 tausend Exemplare von Dicks Plakat drucken zu lassen und zehn Leute damit zu beauftragen, es überall in der Stadt auszuhängen...
Susan Stern brachte ein Thema zur Sprache, das Dick und Laurie der Versammlung präsentieren wollten (und uns allen wäre es lieb gewesen, wenn der eine oder andere dabei gewesen wäre). Die beiden finden, daß ein Beerdigungskomitee nötig ist; Dick bestand darauf, dieses Thema vor der öffentlichen Versammlung zur Sprache zu bringen, aber nicht als Seuchenproblem - was vielleicht Panik auslösen würde -, sondern als moralische Verpflichtung. Wir alle wissen, daß es im Verhältnis zur Bevölkerungszahl vor Ausbruch der Seuche in Boulder überraschend wenige Leichen gibt, aber wir wissen nicht, warum... nicht, daß es wichtig wäre. Aber es gibt immer noch Tausende Leichen, und wenn wir hierbleiben wollen, müssen sie weggeschafft werden.
Stu wollte wissen, wie dringlich das Problem sei, und Susan sagte, daß es im Herbst kritisch würde, weil nach der heißen Trockenperiode normalerweise Niederschläge einsetzen. Larry Underwood beantragte, Dicks Vorschlag, ein Beerdigungskomitee einzusetzen, in der Tagesordnung für die Versammlung am 18. August zu berücksichtigen.
Der Antrag wurde 7:0 angenommen.
Dann wurde Nick Andros aufgerufen. Ralph Brentner verlas seinen vorbereiteten Kommentar, den ich hier wörtlich zitiere:
»Eine der wichtigsten Fragen, mit denen sich dieses Komitee unbedingt befassen muß, ist die, ob wir Mutter Abagail uneingeschränkt ins Vertrauen ziehen können und ob wir sie über alles informieren sollen, was in unseren Versammlungen besprochen wird, ob sie nun öffentlich oder geheim sind. Die Frage kann auch andersherum gestellt werden: >Soll Mutter Abagail dieses Komitee - und das ständige Komitee, das folgen wird - ins Vertrauen ziehen, und soll das Komitee über alles informiert werden, was bei ihren Begegnungen mit Gott, oder wem auch immer, besprochen wird, besonders bei den geheimen ?<
Das mag sich nach Quatsch anhören, und ich will es erklären, denn es ist eigentlich eine ganz pragmatische Frage. Wir müssen Mutter Abagails Stellung in unserer Gemeinschaft sofort festlegen, denn unser Problem besteht nicht nur darin, >wieder auf die Füße zu kommen<. Wenn das alles wäre, würden wir sie überhaupt nicht brauchen. Wir wissen alle, daß es ein weiteres Problem gibt, das des Mannes, den unsereins bisweilen als den dunklen Mann bezeichnet oder Glen, wie er sich ausdrückt, als den Gegenspieler. Mein Beweis für seine Existenz ist sehr einfach, das werdet ihr gleich sehen, und ich glaube, daß die meisten Leute in Boulder meiner Argumentation folgen würden - wenn sie überhaupt an das Problem denken wollen. Hier ist mein Beweis: Ich habe von Mutter Abagail geträumt, und sie existiert; ich habe von dem dunklen Mann geträumt, und deshalb muß er auch existieren, obwohl ich ihn nie gesehen habe. Die Menschen hier lieben alle Mutter Abagail, und ich liebe sie auch. Aber wir werden nicht sehr weit kommen - ja, wir werden überhaupt nichts erreichen -, wenn wir nicht von Anfang an ihre Zustimmung für unsere Pläne einholen.
Deshalb habe ich die alte Dame heute nachmittag auch aufgesucht, und ich habe sie direkt und mit allem Nachdruck gefragt: Wollen Sie mit uns zusammenarbeiten? Sie ist dazu bereit, aber sie stellte eine Reihe von Bedingungen. Sie war ganz ehrlich und offen. Sie sagte, sie würde es uns überlassen, die >weltlichen Angelegenheiten der Gemeinschaft wahrzunehmen - ihre Formulierung. Unsere Aufgabe müßte es sein, die Straßen frei zu machen, Wohnraum zuzuteilen, den Strom wieder einzuschalten.
Aber sie machte deutlich, daß sie in allen Angelegenheiten, die mit dem dunklen Mann zu tun haben, konsultiert werden will. Sie glaubt, daß wir alle die Figuren in einem Schachspiel zwischen Gott und dem Satan sind und daß der Gegenspieler in diesem Spiel der Vertreter des Satans ist. Sie sagt, daß er Randall Flagg heißt (>der Name, den er diesmal benutzt waren ihre Worte); daß Gott aus Gründen, die nur er weiß, sie in dieser Angelegenheit als seine Vertreterin ausersehen hat. Sie glaubt, und hier stimme ich ihr zu, daß ein Kampf bevorsteht: wir oder er. Sie glaubt, daß dieser Kampf wichtiger ist als alles andere, und besteht unerbittlich darauf, konsultiert zu werden, wenn unsere Pläne damit zu tun haben... und mit ihm .
Ich will nicht auf die religiösen Aspekte eingehen oder diskutieren, ob
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