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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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schön sauer.«
    »Dazu hat sie keinen Grund«, sagte Stu unbekümmert. Es fiel ihm nicht leicht, sich so locker zu geben, aber er fand es wichtig, seine Angst vor diesem Mann zu verbergen. Denninger war der Typ, der Untergebenen die Hölle heiß machte und sie herumkommandierte, Vorgesetzten aber in den Arsch kroch. Solche Typen wurden nur dann umgänglich, wenn man sie glauben machte, daß man die Peitsche in der Hand hielt. Aber wenn so jemand Angst an einem witterte, gab er einem den altbekannten Kuchen: ein dünner Zuckerguß von »Tut-mir-leid,-mehr-kann-ich-Ihnen-nicht-Sagen« über jeder Menge Verachtung für dumme Zivilisten, die mehr wissen wollten, als gut für sie war.
    »Ich will Auskunft«, sagte Stu.
    »Tut mir leid, aber...«
    »Wenn Sie wollen, daß ich mitspiele, müssen Sie reden.«
    »Wenn die Zeit gekommen ist, werden Sie...«
    »Ich kann es Ihnen schwermachen.«
    »Das wissen wir«, sagte Denninger mürrisch. »Ich bin aber nun mal nicht befugt, Ihnen etwas zu sagen, Mr. Redman. Ich weiß selbst kaum etwas.«
    »Sie haben wahrscheinlich mein Blut untersucht. Die vielen Nadeln.«
    »Das ist richtig«, sagte Denninger vorsichtig.
    »Wozu?«
    »Noch einmal, Mr. Redman: Ich kann Ihnen nichts sagen, was ich selbst nicht weiß.« Wieder dieser mürrische Ton, und Stu war geneigt, dem Mann zu glauben. In seinem Job war Denninger nur ein besserer Handlanger, und das gefiel ihm überhaupt nicht.
    »Sie haben meine Heimatstadt unter Quarantäne gestellt.«
    »Auch davon weiß ich nichts.« Aber Denninger hielt seinem Blick nicht stand, und diesmal glaubte Stu, daß er log.
    »Wieso habe ich nichts darüber gesehen?« fragte er und zeigte auf den an die Wand geschraubten Fernseher.
    »Bitte?«
    »Wenn man eine Stadt abriegelt, Straßensperren errichtet und Stacheldraht zieht, macht das Schlagzeilen«, sagte Stu.
    »Mr. Redman, wenn Sie Patty Ihren Blutdruck messen lassen...«
    »Nein. Wenn Sie etwas von mir wollen, müssen Sie schon zwei kräftige Männer schicken. Und ganz gleich, wie viele Sie schicken, ich werde versuchen, Löcher in diese Schutzanzüge zu reißen. Er griff spielerisch nach Denningers Anzug, und Denninger fuhr zurück und wäre fast gestürzt. Aus dem Lautsprecher seiner Sprechanlage ertönte ein entsetzter Schrei, und hinter dem Doppelfenster sah Stu Bewegungen.
    »Natürlich könnten Sie mir etwas ins Essen tun, das mich flachlegt, aber das würde Ihre Testergebnisse durcheinanderbringen, oder?«
    -»Mr. Redman, Sie verhalten sich unvernünftig!« Denninger wahrte peinlich Distanz. »Durch Ihre Weigerung, mit uns zusammenzuarbeiten, leisten Sie Ihrem Land einen schlechten Dienst. Verstehen Sie das?«
    »Nee«, sagte Stu. »Im Augenblick kommt es mir so vor, als leiste mein Land mir einen schlechten Dienst. Es hat mich in ein Krankenzimmer in Georgia gesperrt, mit einem schmollmündigen kleinen Arschloch von Arzt, der Scheiße nicht von Schuhwichse unterscheiden kann. Verpissen Sie sich, und schicken Sie mir jemand, der mit mir redet, oder schicken Sie genug Jungs, damit Sie mit Gewalt bekommen, was Sie haben wollen. Aber ich werde mich wehren, darauf können Sie Gift nehmen.«
    Als Denninger gegangen war, blieb er ganz ruhig auf seinem Stuhl sitzen. Die Schwester kam nicht wieder. Es kamen auch keine zwei kräftigen Pfleger, um ihm den Blutdruck gewaltsam zu messen. Aber als er darüber nachdachte, fiel ihm ein, daß ja selbst eine Kleinigkeit wie die Blutdruckmessung nicht viel taugen würde, wenn sie unter großer Belastung vorgenommen wurde. Vorläufig ließen sie ihn im eigenen Saft schmoren.
    Er stellte das Fernsehgerät an und starrte auf den Bildschirm, ohne etwas zu sehen. Tief in ihm rumorte die Angst, wie ein wildgewordener Elefant. Zwei Tage lang hatte er darauf gewartet, daß auch er anfangen würde zu niesen, husten, schwarzen Schleim hochzuwürgen und ins Becken zu spucken. Er dachte an die anderen Leute, die er sein ganzes Leben lang gekannt hatte. Er fragte sich, ob einer von ihnen so schlimm dran war wie Campion. Er dachte an die tote Frau und das Kind in dem alten Chevy, und immer wieder sah er Lila Bruetts Gesicht in dem der Frau und das der kleinen Cheryl Hodges in dem des Babys.
    Das Fernsehgerät kreischte und knisterte. Sein Herz schlug langsam in der Brust. Er konnte schwach das Geräusch der Klimaanlage hören, die gereinigte Luft in den Raum blies. Er spürte die Angst, die sich hinter seinem Pokerface drehte und wendete. Manchmal wurde sie groß und panisch

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