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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Abstimmen gefällt ihnen, dachte Stu. Sie haben das Gefühl, als hätten sie endlich wieder etwas unter Kontrolle. Weiß Gott, sie brauchen dieses Gefühl. Wir brauchen dieses Gefühl. Wir brauchen es alle.
    Nachdem dieser Punkt erledigt war, spürte Stu, wie sich nervöse Spannung in seine Muskeln schlich. Jetzt, dachte er, werden wir sehen, ob ein paar häßliche Überraschungen auf uns warten.
    »Der dritte Punkt der Tagesordnung lautet«, sagte er und mußte sich wieder räuspern. Rückkopplungsgeräusche pfiffen ihm entgegen; er schwitzte noch mehr als vorher. Fran sah ihn ruhig an und nickte ihm ermutigend zu. »Er lautet: feststellen, ob die Freie Zone einen Rat von sieben Repräsentanten nominieren und wählen wird, der als Regierung fungiert.< Das bedeutet...«
    »Herr Vorsitzender? Herr Vorsitzender!«
    Stu sah von seinen Notizen auf und erlebte einen echten Anflug von Angst, begleitet von einer bösen Vorahnung. Es war Harold Lauder.
    Harold trug Anzug und Krawatte, sein Haar war ordentlich gekämmt, er stand halb oben im mittleren Gang. Glen hatte einmal gesagt, die Opposition wird sich möglicherweise um Harold formieren. Aber jetzt schon? Hoffentlich nicht. Ganz kurz dachte er daran, Harold einfach zu ignorieren - aber Nick und Glen hatten ihn vor den Gefahren gewarnt, die damit verbunden waren, diese Sache mit der Holzhammermethode durchzuziehen. Er fragte sich, ob Harold tatsächlich ein anderer geworden war. Sah aus, als sollte er das heute erfahren.
    »Harold Lauder hat das Wort.«
    Köpfe wurden gedreht und Hälse gereckt, um Harold besser zu sehen.
    »Ich beantrage, daß wir die Liste des Ad-hoc-Komitees in toto als ständiges Komitee akzeptieren«, sagte Harold. »Das heißt, wenn sie der Wahl zustimmen.«
    Einen Augenblick herrschte Stille. Stu dachte entgeistert  Toto? Toto? Ist das nicht der Hund in Der Zauberer Oz?  
    Dann erfüllte wieder Beifall den Saal, Dutzende Rufe »Ich unterstütze!« wurden laut. Harold hatte wieder Platz genommen, lächelte und unterhielt sich mit Leuten, die ihm auf die Schulter klopften.
    Stu schlug ein paarmal mit dem Hammer auf das Pult, um sich Gehör zu verschaffen.
    Das hat er geplant,  dachte Stu.  Die Leute werden uns wählen, aber an Harold werden sie sich erinnern. Er hat das Problem von einer Seite angepackt, an die wir gar nicht gedacht haben, nicht einmal Glen. Es war geradezu ein Geniestreich . Warum sollte er sich also aufregen? War er vielleicht eifersüchtig? Gingen seine guten Vorsätze hinsichtlich Harold, die er gestern erst gefaßt hatte, schon wieder über Bord?
    »Es liegt ein Antrag vor«, plärrte er ins Mikrofon, und diesmal achtete er nicht auf die Rückkopplung. »Es liegt ein Antrag vor, Leute!« Er schlug wieder mit dem Hammer, und der Lärm wurde zu einem Murmeln. »Es wurde beantragt und unterstützt, das Ad-hoc-Komitee, so wie es steht, als ständiges Komitee der Freien Zone zu akzeptieren. Bevor wir den Antrag diskutieren oder abstimmen, sollte ich fragen, ob ein Mitglied des Komitees dagegen Einwände hat oder zurücktreten möchte.«
    Stille im Saal.
    »Gut«, sagte Stu. »Wollen wir den Antrag diskutieren?«
    »Ich glaube, wir können auf eine Diskussion verzichten, Stu«, sagte Dick Ellis. »Es ist ein ausgezeichneter Vorschlag. Laß uns abstimmen!«
    Dem folgte Applaus, und Stu mußte sich nicht mehr drängen lassen. Charlie Impening winkte mit der Hand und bat ums Wort, aber Stu ignorierte ihn - Glen Bateman hätte das ein Musterbeispiel von selektiver Wahrnehmung genannt - und rief zur Abstimmung auf.
    »Wer Harold Lauders Antrag zustimmt, möge mit ja antworten.«
    » Ja !!« brüllten sie, und die Schwalben gerieten wieder in helle Aufregung.
    » Gegenstimmen?«
    Es gab keine; nicht einmal von Charlie Impening - jedenfalls nicht laut. Nicht ein Nein im Saal. Stu rief den nächsten Punkt der Tagesordnung auf, aber er fühlte sich leicht benommen, als hätte sich jemand - nämlich Harold Lauder - hinter ihn geschlichen und ihm mit einem großen Gummihammer auf den Kopf geschlagen.

    »Laß uns absteigen und ein Stück schieben, ja?« sagte Fran. Ihre Stimme klang müde.
    »Klar.« Er stieg vom Fahrrad und ging neben ihr her. »Alles okay, Fran? Ist es das Baby?«
    »Nein, ich bin nur müde. Es ist Viertel vor eins, falls du das noch nicht gemerkt hast.«
    »Ja, es ist spät«, gab Stu zu, dann schoben sie ihre Räder in einträchtigem Schweigen nebeneinander her. Die Versammlung hatte bis vor einer Stunde gedauert, am

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