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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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längsten war über die Suche nach Mutter Abagail diskutiert worden. Die übrigen Punkte waren alle nach kurzer Diskussion abgehakt, obwohl Richter Farris mit interessanten Informationen aufgewartet hatte, die erklärten, warum es in Boulder relativ wenige Leichen gab. Laut den letzten vier Ausgaben der  Camera , der in Boulder erscheinenden Tageszeitung, hatte es in der Gemeinde wilde Gerüchte gegeben, nach denen die Supergrippe von Boulders Meteorologischem Institut am Broadway ausgegangen sei. Sprecher des Instituts - die wenigen, die noch auf den Beinen waren - erklärten das für kompletten Unsinn, jeder könne sich selbst davon überzeugen, aber bei einem Besuch des Instituts würde man nichts Gefährlicheres finden als Meßgeräte zur Ermittlung der Luftverschmutzung. Dennoch hielt sich das Gerücht hartnäckig, wozu die hysterische Stimmung jener entsetzlichen Tage im späten Juni wahrscheinlich beigetragen hatte. Auf das Meteorologische Institut war ein Bomben- oder Brandanschlag verübt worden, und die meisten Einwohner Boulders waren geflüchtet.
    Beerdigungskomitee und Energiekomitee waren mit einem Abänderungsvorschlag Harold Lauders, der sich offenbar ausgezeichnet auf die Versammlung vorbereitet hatte, angenommen worden: Beide Komitees sollten bei einem Bevölkerungszuwachs der Freien Zone von je hundert um zwei Mitglieder erweitert werden. Auch der Suchtrupp wurde ohne Gegenstimmen verabschiedet, aber die Diskussion um Mutter Abagails Verschwinden zog sich in die Länge. Glen hatte Stu vor der Versammlung den Rat gegeben, die Diskussion über dieses Thema nur einzuschränken, wenn es sich ganz und gar nicht vermeiden ließ; es beunruhigte sie alle, besonders die Vorstellung, daß sich ihre geistige Leiterin in dem Glauben wog, sie habe eine Art Sünde begangen. Am besten, man ließ die Leute sich alles von der Seele reden.
    Auf die Rückseite ihres Briefes hatte die alte Frau zwei Bibelhinweise gekritzelt: Sprüche 11-3 und Sprüche 21, 28-31. Richter Farris hatte sie mit der sorgfältigen Aufmerksamkeit eines Anwalts nachgeschlagen, der ein Plädoyer vorbereitet, und am Anfang der Diskussion stand er auf und las sie mit seiner brüchigen und apokalyptischen Altherrenstimme vor. Die Zeilen im elften Kapitel der Sprüche lauteten: »Falsche Waage ist dem Herrn ein Greuel; aber völliges Gewicht ist sein Wohlgefallen. Wo Stolz ist, da ist auch Schmach; aber Weisheit ist bei den Demütigen. Unschuld wird die Frommen leiten; aber die Bosheit wird die Verächter verstören.« Das Zitat aus dem einundzwanzigsten Kapitel hatte denselben Tenor:
    »Ein lügenhafter Zeuge wird umkommen; aber wer sich sagen läßt, den läßt man auch allezeit wiederum reden. Der Gottlose fährt mit dem Kopf hindurch; aber wer fromm ist, des Weg wird bestehen. Es hilft keine Weisheit, kein Verstand, kein Rat wider den Herrn. Rosse werden zum Streittage bereitet; aber der Sieg kommt vom Herrn.«
    Die Diskussion, nachdem der Richter diese beiden Verse feierlich deklamiert hatte (anders konnte man es nicht nennen), überspannte breitgefächerte - und manchmal komische - Themenpaletten. Ein Mann verkündete geheimnisvoll, wenn man die Kapitelzahlen zusammenzähle, komme man auf einunddreißig, die Zahl der Kapitel in der Offenbarung. Richter Farris stand erneut auf und sagte, die Offenbarung habe nur zweiundzwanzig Kapitel, jedenfalls in  seiner  Bibel, und überhaupt ergab elf und einundzwanzig zweiunddreißig und nicht einunddreißig. Der aufstrebende Numerologe murrte, sagte aber nichts mehr.
    Ein anderer Mann verkündete, er habe in der Nacht vor Mutter Abagails Verschwinden Lichter am Himmel gesehen, und der Prophet Jesaja habe ja schon die Existenz fliegender Untertassen bestätigt... also sollten sie auch darüber besser einmal zusammen nachdenken, oder nicht? Wieder stand Richter Farris auf; diesmal legte er dar, daß sein geneigter Vorredner Jesaja mit Hesekiel verwechselt habe, daß der genaue Hinweis nicht fliegenden Untertassen, sondern einem »Rad innerhalb eines Rades« galt und er, der Richter, der Meinung wäre, die einzigen wirklich bewiesenen fliegenden Untertassen wären die, die manchmal während eines Ehekrachs flogen.
    Der größte Teil der nachfolgenden Diskussion kreiste um die Träume, die mittlerweile völlig aufgehört hatten und manchen selbst nur noch traumgleich schienen. Einer nach dem anderen stand auf und entkräftete die Vorwürfe, die Mutter Abagail gegen sich selbst erhoben hatte, namentlich

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