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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Die umrandeten Stellen schienen jeweils eine Art Motto darzustellen: 
    Seinem Stern zu folgen bedeutet, sich einer höheren Macht, einer Vorsehung auszuliefern; aber ist es nicht dennoch möglich, dass dieser Akt der Selbstentäußerung den Zugang zu noch größerer Macht erschließt? Dein GOTT, dein TEUFEL hat den Schlüssel zum Leuchtturm; ich habe mich in den letzten zwei Monaten sehr intensiv damit auseinandergesetzt; aber jedem von uns hat er die Verantwortung des NAVIGIERENS selbst überlassen.

    HAROLD EMERY LAUDER
    »Tut mir leid«, sagte Larry. »Das ist mir zu hoch. Verstehst du das?«
    Fran schüttelte langsam den Kopf. »Ich vermute, Harold will damit ausdrücken, daß Gehorchen genauso ehrenhaft ist wie Befehlen. Aber als Sprichwort kann es >Spare in der Zeit, dann hast du in der Not< gewiß nicht verdrängen.«
    Larry blättert e noch ein Stück nach vorn und fand vier oder fünf weitere umrandete Maximen, unter denen in Großbuchstaben Harolds Name stand. »Puuuh«, sagte Larry. »Sieh dir das an, Frannie.«
    Es heißt, die beiden großen Sünden der Menschen seien Stolz und Haß. Wirklich? Ich ziehe es vor, beide für große Tugenden zu halten. Auf Haß und Stolz zu verzichten hieße, sich zugunsten der Welt zu verändern. Edler ist es, wenn ich sie mir zu eigen mache und ihnen freien Lauf lasse, denn dann muß sich die Welt zu meinen Gunsten verändern. Das Leben ist ein großes Abenteuer.
    HAROLD EMERY LAUDER
    »Das kann nur ein zutiefst verwirrter Geist geschrieben haben«, sagte Fran. Ihr war kalt.
    »Das ist die Denkweise, die uns in diese Lage gebracht hat«, stimmte Larry zu. Er blätterte ganz bis zum Anfang zurück. »Wir verlieren Zeit. Mal sehen, was wir damit anfangen können.«
    Keiner von beiden wußte, was sie zu erwarten hatten. Sie hatten nur die umrandeten Stellen gelesen und den einen oder anderen Satz. Harolds überladener Stil (der Schachtelsatz schien mit Harold im Sinn erfunden worden zu sein) sagte ihnen wenig bis gar nichts. Was sie am Anfang des Hauptbuchs lasen, war ein ziemlicher Schock für sie.
    Das Tagebuch fing ganz oben auf der ersten rechten Seite an. Diese war ordentlich mit einer eingekreisten 1 gekennzeichnet. Dort war ein Absatz, der einzige Absatz in dem ganzen Buch, soweit Frannie das sagen konnte, von den in Kästchen gesetzten Motti einmal abgesehen. Sie lasen den ersten Satz und hielten dabei das Hauptbuch zwischen sich wie Kinder bei der Chorprobe, und Fran sagte mit leiser, erstickter Stimme »Oh!«, wich zurück und preßte leicht eine Hand auf den Mund.
    »Fran, wir müssen das Buch mitnehmen«, sagte Larry.
    »Ja...«
    »Und es Stu zeigen. Ich weiß nicht, ob Leo recht hat und sie auf der Seite des dunklen Mannes stehen, aber Harold ist in einer gefährlichen Geistesverfassung. Das sieht man.«
    »Ja«, sagte sie wieder. Sie fühlte sich schwach, ausgelaugt. So ging das Thema Tagebücher also zu Ende. Es war, als hätte sie es von dem Augenblick an gewußt, als sie den großen, verschmierten Daumenabdruck sah, und sie mußte sich immer wieder sagen, nicht ohnmächtig werden, bloß nicht ohnmächtig werden.
    »Fran? Frannie? Alles in Ordnung?«
    Larrys Stimme. Von weit her.
    Der erste Satz in Harolds Hauptbuch lautete: In diesem herrlichen Sommer nach der Apokalypse wird es mein allergrößtes Vergnügen sein, endlich Mr. Stuart Redman, dieses Arschloch, umzubringen, und, wer weiß, vielleicht sie auch.

    »Ralph? Ralph Brentner, bist du zu Hause? Huuu-huuu, jemand daheim?«
    Sie stand auf den Eingangsstufen und sah zum Haus. Auf dem Hof standen keine Motorräder, nur ein paar Fahrräder neben dem Haus. Ralph hätte sie gehört, aber sie mußte an den Stummen denken. Den Taubstummen. Man konnte schreien, bis man schwarz wurde, und er würde sich nicht melden, obwohl er vielleicht da war. 
    Nadine nahm die Einkaufstasche von einer Hand in die andere, griff nach der Tür und stellte fest, sie war nicht abgeschlossen. Sie ging aus dem feinen Nieselregen hinein. Jetzt stand sie in einem kleinen Vorraum. Vier Stufen führten zur Küche hinauf, eine Treppe in den Keller hinunter, wo laut Harold Nick seine Wohnung hatte. Nadine setzte ihr freundlichstes Gesicht auf, ging nach unten und legte sich zurecht, was sie sagen würde, falls er zu Hause sein sollte.
    Ich bin gleich reingekommen, weil ich dachte, daß du mein Klopfen nicht hören würdest. Wir möchten gern wissen, ob wir wegen des beschädigten Motors eine Spätschicht einlegen müssen. Hat Brad etwas

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