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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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vier Väter haben. Wenn Gott ihn überhaupt atmen läßt.«
    »Wenn er atmen...«
    »Das hat Gott vor meinen Augen verborgen«, flüsterte sie.
    Das leere Kinderzimmer war verschwunden. Fran sah nur Dunkelheit. Und jetzt ballte das Grauen die Hände zu Fäusten, und ihr Herz schlug dazwischen.
    Mutter Abagail flüsterte: »Der Dämon hat seine Braut gerufen, und er will ihr ein Kind zeugen. Wird er dein Kind leben lassen?«
    »Hören Sie auf«, stöhnte Frannie. Sie legte die Hände vors Gesicht. Stille, tiefe Stille lag wie Schnee im Raum. Glen Batemans Gesicht war ein alter trüber Scheinwerfer. Lucy strich mit der rechten Hand unablässig über den Kragen ihres Bademantels. Ralph hielt den Hut in der Hand und zupfte zerstreut an der Feder. Stu sah zu Frannie, konnte aber nicht zu ihr gehen. Jetzt nicht. Er mußte kurz an die Frau bei der Versammlung denken, die hastig Augen, Ohren und Mund bedeckt hatte, als der dunkle Mann erwähnt worden war.
    »Mutter, Vater, Frau, Mann«, flüsterte Mutter Abagail. »Auf der anderen Seite der Fürst der hohen Stätten, der Herr des dunklen Morgens. Ich habe in meinem Stolz gesündigt. Ihr habt alle im Stolz gesündigt. Wißt ihr nicht, daß geschrieben steht, ihr sollt nicht in die Fürsten und Herren dieser Welt euren Glauben setzen?«
    Sie sahen sie an.
    »Elektrisches Licht ist nicht die Antwort, Stu Redman, CB-Funk auch nicht, Ralph Brentner. Soziologie macht ihm kein Ende, Glen Bateman. Und deine Buße um ein Leben, das längst ein versiegeltes Buch ist, wird es nicht aufhalten können, Larry Underwood. Und dein Sohn wird es auch nicht aufhalten, Fran Goldsmith. Der böse Mond ist aufgegangen. Ihr seid nichts vor dem Antlitz des Herrn.«
    Nacheinander sah sie jeden an. »Gott wird es fügen, wie er es für richtig hält. Ihr seid nicht der Töpfer, ihr seid der Ton. Vielleicht ist der Mann im Westen das Rad, auf das ihr geflochten werdet. Ich darf es nicht wissen.«
    Eine Träne, erstaunlich in dieser sterbenden Wüste, stahl sich aus ihrem linken Auge und rollte ihr über die Wange.
    »Mutter, was sollen wir tun?« fragte Ralph.
    »Kommt näher, ihr alle. Meine Zeit läuft ab. Ich gehe heim in die Herrlichkeit, und nie war ein Mensch dazu mehr bereit als ich. Kommt nahe zu mir.«
    Ralph setzte sich auf die Bettkante. Larry und Glen stellten sich ans Fußende. Fran verzog das Gesicht, als sie aufstand, und Stu zog den Stuhl neben Ralph. Sie setzte sich wieder und nahm seine Hand mit ihren kalten Fingern.
    »Gott hat euch nicht zusammengebracht, damit ihr ein Komitee oder eine Gemeinschaft gründet«, sagte sie. »Er hat euch hergeführt, um euch weiterzuschicken, auf eine Suche. Er möchte, daß ihr versucht, diesen Dunklen Fürsten, diesen Mann ferner Meilen, zu vernichten.«
    Tickendes Schweigen. Mutter Abagail seufzte.
    »Ich habe gedacht, Nick sollte euch führen, aber er hat Nick genommen - obwohl mir scheint, daß Nick nicht ganz verschwunden ist. Nein, ganz und gar nicht. Nun mußt du führen, Stuart. Und wenn es Gottes Wille ist, Stuart zu nehmen, dann mußt du führen, Larry. Und wenn er dich nimmt, dann fällt es Ralph zu.«
    »Sieht aus, als wäre ich das fünfte Rad am Wagen«, sagte Glen.
    »Was...«
    »Führen?« fragte Fran kalt. » Führen ? Wohin führen...?«
    »Nach Westen, kleines Mädchen«, sagte Mutter Abagail. »Nach Westen. Du sollst nicht gehen. Nur die vier.«
    »Nein!« Trotz ihrer Schmerzen war sie aufgesprungen. »Was sagen Sie da? Daß die vier sich in seine Hände geben sollen? Herz, Seele und Mut der Freien Zone?« Ihre Augen funkelten. »Damit er sie ans Kreuz schlagen und nächsten Sommer hier ungehindert einmarschieren kann, um uns alle umzubringen? Ich will nicht, dass mein Mann Ihrem Mördergott geopfert wird. Der Teufel soll ihn holen.«
    » Frannie !« keuchte Stu.
    »Mördergott!  Mördergott !« fauchte sie. »Millionen - vielleicht Milliarden Tote durch die Seuche. Millionen danach. Wir wissen nicht einmal, ob unsere Kinder leben werden. Hat er immer noch nicht genug? Soll es immer so weitergehen, bis die Erde den Ratten und Insekten gehört? Er ist ein Dämon, und Sie sind seine Hexe!«
    »Hör auf, Frannie.«
    »Kein Problem. Ich bin fertig. Ich will gehen. Bring mich nach Hause, Stu. Nicht ins Krankenhaus, sondern nach Hause.«
    »Wir werden uns anhören, was sie zu sagen hat.«
    »Gut. Dann hör du es für uns beide an. Ich gehe.«
    »Kleines Mädchen.«
    » Nennen Sie mich nicht so !«
    Ihre Hand schoß vor und umklammerte

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