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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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bis auf etwa sechs Meter. Larry blieb stehen, und auch die anderen hielten an. Ein Augenblick tödlicher Stille entstand, als Flaggs Männer und Larry und seine Leute sich gegenseitig musterten.
    »Hallo«, sagte Larry nach einer Weile freundlich.
    Der Kleine, der wie ein Buchhalter aussah, trat vor. Er spielte immer noch mit seiner Magnum. »Seid ihr Glendon Bateman, Lawson Underwood, Stuart Redman und Ralph Brentner?«
    »Sag mal, du Trottel«, sagte Ralph, »kannst du nicht zählen?«
    Jemand kicherte. Der Buchhaltertyp lief rot an. »Wer fehlt?«
    »Stu hatte unterwegs einen Unfall«, sagte Larry. »Und du wirst auch bald einen haben, wenn du nicht aufhörst, mit der Kanone zu spielen.«
    Wieder lachten ein paar Leute. Der Buchhalter schaffte es, die Waffe im Gürtel seiner grauen Hose unterzubringen, und er sah jetzt noch lächerlicher aus als vorher. Eine Witzfigur.
    »Ich heiße Paul Burlson«, sagte er, »und kraft der mir verliehenen Autorität verhafte ich Sie und fordere Sie auf mitzukommen.«
    »In wessen Namen?« fragte Glen sofort.
    Burlson sah ihn verächtlich an... aber in seine Verachtung mischte sich noch etwas anderes. »Sie wissen, für wen ich spreche.«
    »Dann sag es doch.«
    Aber Burlson schwieg.
    »Hast du Angst?« fragte Glen ihn. Er betrachtete die acht Männer.
    »Hast du solche Angst, daß du nicht einmal seinen Namen auszusprechen wagst? Gut, dann tue ich es für dich. Sein Name ist Randall Flagg, auch bekannt als der dunkle Mann oder der große Mann oder der Wandelnde Geck. Nennen einige von euch ihn nicht so?« Er sprach hell und klar, und seiner Stimme war anzumerken, wie wütend er war. Einige der Männer sahen sich unbehaglich an, und Burlson trat erschrocken einen Schritt zurück. »Nennt ihn Beelzebub, denn auch das ist sein Name. Nennt ihn Nyarlahotep und Ahaz und Astaroth. Nennt ihn R'yelah und Seti und Anubis. Sein Name ist Legion, und er ist ein Abtrünniger der Hölle, und ihr Männer küßt ihm den Arsch.« Er sprach jetzt wieder im Plauderton und lächelte entwaffnend. »Ich finde, das sollte einmal gesagt werden.«
    »Packt sie«, sagte Burlson. »Packt sie alle und erschießt den ersten, der sich bewegt.«
    Es war seltsam. Ein paar Sekunden lang rührte niemand auch nur eine Hand, und Larry dachte: S ie werden es nicht tun, sie haben vor uns genausoviel Angst wie wir vor ihnen, noch mehr, obwohl sie bewaffnet sind...
    Er sah Burlson an und sagte: »Was soll der Unsinn, du Schleimscheißer? Wir wollen ja gehen. Deshalb sind wir gekommen.«
    Dann setzten die Männer sich in Bewegung, als hätte Larry den Befehl dazu erteilt. Larry und Ralph wurden auf den Rücksitz eines der Wagen gedrängt, Glen auf den Rücksitz des anderen. Sie saßen hinter einem Gitter aus Stacheldraht, und die Türen hatten innen keine Griffe.
    Wir sind verhaftet , dachte Larry. Er stellte fest, daß der Gedanke ihn amüsierte.
    Vier Männer zwängten sich auf den Vordersitz. Der Wagen setzte zurück, wendete und fuhr in Richtung Westen. Ralph seufzte.
    »Angst?« fragte Larry ganz leise.
    »Keine Ahnung. Erst mal bin ich froh, daß ich nicht mehr laufen muß.«
    Einer der Männer vor ihnen sagte: »Der alte Mann mit dem großen Maul. Ist er euer Boß?«
    »Nein, das bin ich.«
    »Wie heißen Sie?«
    »Larry Underwood. Dies ist Ralph Brentner. Der andere heißt Glen Bateman.« Er schaute durch die Heckscheibe. Der zweite Wagen war hinter ihnen.
    »Was ist mit dem vierten Kerl passiert?«
    »Er hat sich das Bein gebrochen. Wir mußten ihn zurücklassen.«
    »Verdammtes Pech. Ich heiße Barry Dorgan. Sicherheitspolizei Vegas.«
    Larry hätte fast freut mich, Sie kennenzulernen gesagt, und er mußte lächeln. »Wie lange fährt man bis Vegas?«
    »Wir können wegen der vielen liegengebliebenen Fahrzeuge nicht allzu schnell fahren. Wir räumen die Straßen von der Stadt her, aber es geht sehr langsam. Wir werden in ungefähr fünf Stunden dort sein.«
    »Ist das nichts?« sagte Ralph und schüttelte den Kopf. »Wir sind schon drei Wochen unterwegs, und in einem Wagen sind wir in fünf Stunden da.«
    Dorgan drehte sich um, bis er sie anschauen konnte. »Ich begreife nicht, warum Sie zu Fuß gekommen sind. Ich begreife nicht, warum Sie überhaupt gekommen sind. Ich begreife nicht, daß es so enden würde.«
    »Man hat uns ausgesandt«, sagte Larry. »Um Flagg zu töten, glaube ich.«
    »Dazu wird sich kaum eine Gelegenheit bieten. Sie und Ihre Freunde werden in Vegas sofort ins Stadtgefängnis gebracht.

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