The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen
betrachtete, wenn ich einem Klienten ein spezielles Tool anbieten konnte, ist es wichtig, genau zu verstehen, was ich mit dem Begriff »Tool« meine. Ein Tool ist zunächst einmal ein Werkzeug zur Veränderung der Einstellung, aber es ist viel mehr als das. Wenn wir nur eine Einstellungsänderung vornehmen müssten, um unser Leben zu verändern, wäre dieses Buch überflüssig. Wirkliche Veränderungen setzen voraus, dass wir auch unser Verhalten ändern.
Nehmen wir an, Sie brüllen los, wenn Sie frustriert sind, und lassen Ihren Ärger an Ihrem Ehemann oder Ihrer Ehefrau, Ihren Kindern oder Ihren Mitarbeitern aus. Jemand hilft Ihnen zu erkennen, dass dies ungehörig ist und Ihren Beziehungen schadet. Ihre Einstellung zum Losbrüllen verändert sich. Sie haben eine Art Aha-Erlebnis und fühlen sich wohler in Ihrer Haut … bis ein Mitarbeiter einen Fehler macht, der Sie teuer zu stehen kommt. Und Sie fangen, ohne überhaupt nachzudenken, wieder an zu brüllen.
Eine Änderung der Einstellung hält Sie also nicht davon ab loszubrüllen, denn Einstellungen sind nicht stark genug, um Kontrolle über unser Verhalten auszuüben. Um Ihr Verhalten zu kontrollieren, müssen Sie in einer bestimmten Situation eine bestimmte Methode anwenden, um ein bestimmtes Problem zu bekämpfen. Das ist ein Tool.
Sie müssen bis Kapitel 3 warten (möglichst ohne zu brüllen), um das Tool zu lernen, das sich auf die eben geschilderte Situation anwenden lässt. Die Sache ist die: Im Gegensatz zu einer Einstellungsänderung fordert ein Tool von Ihnen, etwas zu tun. Nicht nur verlangt es Einsatz von Ihnen, sondern darüber hinaus auch, dass Sie diesen Einsatz immer wieder bringen – jedes Mal, wenn Sie frustriert sind. Eine neue Denkweise bedeutet überhaupt nichts, solange ihr keine Verhaltensänderung folgt. Der sicherste Weg zu einer Verhaltensänderung ist ein Tool.
Daneben gibt es einen noch entscheidenderen Unterschied zwischen einem Tool und einer Einstellung. Eine Einstellung besteht aus Gedanken, die sich im Kopf abspulen – selbst wenn Sie die Einstellung verändern, bleiben Sie innerhalb der selbst gesteckten Grenzen. Der g rößte Wert eines Tools liegt darin, dass es Sie über das hinausträgt, was in Ihrem Kopf geschieht. Sie werden mit einer Welt verbunden, die unendlich viel größer ist als Sie selbst, mit einer Welt grenzenloser Kräfte. Es spielt keine Rolle, ob Sie in diesem Fall vom kollektiven Unbewussten sprechen oder von der spirituellen Welt. Ich spreche der Einfachheit halber von der »höheren Welt« und nenne die darin frei werdenden Kräfte »höhere Kräfte«.
Weil meine Tools solche Kräfte haben, hat es so viel Mühe gekostet, sie zu entwickeln. Zuerst waren die betreffenden Informationen grob und unvollkommen. Ich musste jedes Tool Hunderte von Malen überarbeiten. Meine Klienten haben sich nie beklagt; im Gegenteil, sie waren gern Teil des Schöpfungsprozesses. Sie waren immer bereit, eine neue Version eines Tools zu testen und mir hinterher zu berichten, was funktionierte und was nicht. Sie wollten nur, dass das Tool ihnen half.
In diesem Entwicklungsprozess öffnete ich mich gegenüber meinen Klienten. Ich konnte nicht wie eine allwissende Autoritätsperson auf Distanz bleiben und Informationen von oben herab weitergeben. Eher war es so etwas wie eine Gemeinschaftsarbeit, und das war im Grunde eine Erleichterung. Ich hatte immer Schw ierigkeiten mit dem traditionellen Therapiemodell, nach dem der Klient »krank« ist und vom Psychiater, der sich ihn auf Armeslänge vom Leib hält wie einen toten Fisch, »geheilt« wird. Das hat mich immer geärgert – ich hatte nie das Gefühl, besser zu sein als meine Klienten.
Es machte mir als Therapeuten Freude, meinen Klienten eigene Macht zu verleihen, statt sie auf Distanz zu halten. Indem ich sie die Tools lehrte, machte ich ihnen auf meine Art das schönste Geschenk: die Fähigkeit, ihr Leben selbst zu verändern. Das verschaffte mir jedes Mal, wenn wieder ein Tool vollendet war, das Gefühl höchster Zufriedenheit.
Im Laufe des Entwicklungsprozesses zeichnete sich immer erstaunlich klar ab, wann ein Tool »fertig« war. Ich hatte nie das Gefühl, die Tools aus dem Nichts geschaffen zu haben; vielmehr hatte ich eher den Eindruck, dass ich nur etwas entdeckte, was schon immer da war. Was ich mitbrachte, war der Glaube, dass sich für jedes Problem, das ich identifizieren konnte, ein Tool finden ließ, das für Linderung sorgt. Bis das Tool auftauchte, blieb
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