The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen
Herausforderung, die ein Veränderungsprozess darstellt, nicht herunterspielen, und das müssen wir auch gar nicht. Und zwar deshalb nicht, weil wir Sie so stark machen werden, dass Sie die Feuerprobe bestehen.
Am besten fangen wir damit an, dass wir Ihnen erzählen, wie es einem meiner Klienten erging. Sie kennen ihn schon.
Erinnern Sie sich noch an Vinny? Das war der Comedian, der so große Angst vor Schmerz hatte, dass er nur in der untersten Comedy-Liga spielte. (Wenn Sie wollen, lesen Sie kurz in Kapitel 2 nach). Um ganz offen zu sein: Als ich das Kapitel schrieb, habe ich gewisse Teile von Vinnys Geschichte ausgelassen – die dunklen Momente, als es absolut keine Fortschritte gab, als er nahe dran war, alles hinzuschmeißen. Hätte ich diese Rückschläge erwähnt, wäre das Kapitel dreimal so lang geworden. Aber Sie müssen den Kampf kennen, den er durc hmachte, denn auch Sie werden nicht davon verschont bleiben.
Vinny hasste jede Art von Schmerz, am meisten jedoch das Gefühl, in Gegenwart anderer verletzlich zu sein. Darum mied er alle, die ihm eigentlich hätten weiterhelfen können. Er erschien nicht zum Vorsprechen. Seine Angst verbarg er hinter beißendem Humor, der sich bei denen, die er aufs Korn nahm, ziemlich schnell abnutzte.
Mithilfe der Umpolung des Verlangens lernte er, seine Vermeidungshaltung zu überwinden. Von da an war er bei Terminen pünktlich, gut vorbereitet und höflich. Bald hatte er geschäftliche Kontakte zu einflussreichen Leuten, sie verhalfen ihm zu Auftritten in den Spitzenclubs. Dann bekam er die Chance, für eine neue Fernseh-Sitcom vorzusprechen, die mit viel Aufwand produziert wurde. Das war sein größter Traum – vor dem er aber auch die größte Angst hatte.
Er musste dem Druck einer ganzen Reihe von Castings standhalten, wandte aber die Umpolung des Verlangens umso disziplinierter an. Es gelang ihm, seine Angst zu überwinden, und zu seiner eigenen Überraschung bekam er die Rolle. Das war für ihn die ersehnte Brücke in die Zukunft; er musste sie nur noch überschreiten. Falls seine Angst zurückkehrte, konnte er sie mithilfe der Umpolung des Verlangens überwinden.
Einige Tage, nachdem er die Rolle bekommen hatte, erschien er in meiner Praxis. Binnen weniger Minuten war klar, dass er nicht über die Brücke gehen würde – er war kurz davor, runterzuspringen. Ich sagte ihm, er müsste einen realis tischen Weg finden, wie er mit dem Druck seiner neuen Sit uation umgehen wollte. Er hörte mir gar nicht zu; stattdessen ließ er sich selbstgefällig über die Prominenten aus, denen er begegnete, und wie witzig sie ihn alle fanden. Ich hatte das Gefühl, dass Vinny die Realität mit einer Märchenwelt vertauscht hatte, in der all seine Träume wahr werden würden.
Bei mir fingen die Alarmglocken an zu schrillen. »Vinny, das ist der Punkt, wo bei vielen Leuten die Selbstzerstörung anfängt. Schon beim ersten kleinen Erfolg hören sie auf, an sich zu arbeiten. Aber die Realität ist unverändert geblieben. Die Tools werden jetzt noch dringender als vorher benötigt.«
»Lieber Doc«, erwiderte Vinny kühl, »ich werde ein Star sein. Wissen Sie, wie die Welt Stars behandelt? Von jetzt an kann ich es mir gut gehen lassen.«
Da ich seit Jahren mit Prominenten arbeite, wusste ich, wie lächerlich das war. Da gab es zerbrochene Beziehungen, Probleme mit den Kindern, Krankheiten, lästige Fans, das Älterwerden, schlechte Kritiken und betrügerische Manager, um nur einige der häufigen Probleme zu nennen. Die Klugen wussten, dass der Erfolg sie nicht davor schützte. Sie strengten sich sehr an in der Therapie, besonders mit den Tools.
Vinny war keiner von den Klugen. Er brauchte ein Beispiel, um zu verstehen, was gemeint war. »Was ist, wenn die Rolle, die Ihnen ein Skript vorschreibt, nicht komisch ist? Vergessen Sie nicht, dass Ihnen Millionen zuschauen werden!«
Vinny machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ich bin zu wichtig für die Show, als dass sie mich schlecht präsentieren könnten. Nächsten Monat erscheinen zwei Artikel über mich!« Er hatte keine Ahnung, wie ersetzbar er in Wirklichkeit war.
In glückseliger Unwissenheit machte er aus seinem Leben ein Fest der Illusionen. Seine erste Amtshandlung war die, das Tool der Umpolung des Verlangens nicht mehr zu benutzen. Das war etwa so, als hätte der Lone Ranger sein treues Pferd Silver erschossen. Ohne die Anwendung des Tools war es schnell wieder vorbei mit seinen neuen Gewohnheiten, die von Reife
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