Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen

The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen

Titel: The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
Vom Netzwerk:
gezeugt hatten. Von dem Mann, der tagtäglich damit gearbeitet hatte, der geübt und sein Haus in Ordnung gehalten hatte, war nichts mehr übrig geblieben.
    Nicht dass sein Haus ungenutzt geblieben wäre – allabendlich versammelten sich dort seine Freunde von früher. Zusammen mit ihnen – und Marihuana, Bier und billiger Selbstbeweihräucherung richtete er sich wieder gemütlich in seiner Komfortzone ein. Gelegentlich lud er einen C-Promi ein, um sich mit einem gewissen Nimbus zu umgeben (was nur zeigt, wie abgehoben er schon war).
    Aber er musste noch die Show hinter sich bringen. Die für die Sitcom verantwortliche Frau bestand unverständlicherweise darauf, dass die Schauspieler sich genau an das von ihr geschriebene Skript hielten. Das hieß, sie mussten den Text auswendig lernen. Vinny beschwerte sich darüber. »Warum soll ich denn nicht einfach improvisieren? So habe ich es mein Leben lang gemacht. Wenn sie nicht eine solche Tussi wäre, würde sie davon profitieren.«
    Es lag nicht an der »Tussi«, es lag an Vinny. Text auswendig zu lernen war kein Vergnügen – er betrachtete auch das wieder als etwas, mit dem Stars sich nicht mehr abgeben mussten. Seine Chefin teilte seine Ansicht nicht; als er verkatert auftauchte und eine ganze Szene aus dem Stegreif zu spielen versuchte, stauchte sie ihn zusammen.
    Von da an ging es bergab. Er kam zu spät zu den Proben; wenn er erschien, war er schlecht gelaunt und unkooperativ, sodass die anderen Schauspieler ihn bald mieden. Ich warnte ihn, dass es ein schlechtes Ende nehmen würde, wenn er nicht endlich erwachsen würde – und die Umpolung des Verlangens wieder übte. Dadurch kam es zu Spannungen zwischen uns (wenn man sein Gebrüll, ich wäre eine absolute Null, so bezeichnen will). Immer häufiger versäumte er Sitzungen, bis er die Therapie schließlich abbrach. Daran konnte ich nichts ändern – er hatte mir schon seit einiger Zeit nicht mehr zugehört.
    Glauben Sie an Märchen?
    Es war offensichtlich, dass Vinny sich selbst aufgegeben hatte. Die Mehrzahl meiner Klienten hatte es ähnlich gemacht, nur weniger krass. Sie blieben zwar oft in der Therapie, aber sie redeten sich wie Vinny ein, dass es nicht so schlimm wäre, mit den Tools aufzuhören. Das war es aber nicht – sie sabotierten sich damit selbst, ebenso wie Vinny sich damit selbst schadete. Ich kann Ihnen versichern, dass Sie es nicht anders machen werden. Sie werden die Tools ausprobieren, sich über alles freuen, was Sie damit erreichen, und trotzdem aufhören, sie anzuwenden.
    Warum ist ein solches Verhalten so weitverbreitet? Die Antwort liegt darin begründet, dass unsere ganze Kultur eine unrealistische Vorstellung vom Menschsein hat. Wir sehen uns gern als Wesen, die aus sich selbst heraus vollendet sind. Das sind wir jedoch nicht. Vollendet sind wir nur, wenn wir mit etwas verbunden bleiben, das größer ist als wir selbst. Diese Verbindung zu halten ist Arbeit und kostet uns Mühe – wir dürfen aber nie nachlassen.
    Stellen Sie sich Ihren Geist als neu gekauften, hochmodernen Flachbildfernseher vor. Sie packen ihn freudig aus, aber er lässt sich nicht anstellen. Die Einschalttaste funktioniert nicht. Da Sie keinen neuen Schalter kaufen können, müssen Sie den Defekt selbst beheben. Das Schlimme ist, dass es sich um einen Wackelkontakt handelt – Sie müssen den Schalter jeden Tag aufs Neue reparieren. Die unterbrochene Verbindung in Ihrem Geist ist aber nicht der Kontakt zum Stromnetz, sondern der Kanal für höhere Kräfte. Jedes Mal, wenn die Verbindung abreißt, taucht wieder ein persönliches Problem auf. Die Tools reparieren die Leitung wieder – so funktionieren sie nun mal. Aber der Kontakt ist nie von langer Dauer, er wird unweigerlich wieder unterbrochen.
    Darum ist die Anwendung der Tools eine lebenslange Aufgabe.
    Das ist demütigend. Uns bleibt keine andere Wahl, und dann müssen wir auch noch ein Leben lang dranbleiben. Das Beispiel einer meiner Klientinnen zeigt, wie schwer das zu akzeptieren ist. Ein paar Wochen, nachdem sie in ihr neugebautes Traumhaus eingezogen war, kam sie bitterlich weinend in meine Praxis. Da hasste sie bereits ihre Küche, aber nicht aus dem Grund, den man denken könnte. Jeden Abend nach dem Essen spülte sie das Geschirr und wischte die Arbeitsflächen blitzblank. »Kaum bin ich damit fertig, packt mich auch schon die Wut. Ich habe mich gerade rumgedreht, da kommt mein Mann, holt sich noch etwas zu essen und krümelt überall herum. Und am

Weitere Kostenlose Bücher