The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen

müssen es nicht. Wir haben die Quelle absichtlich so definiert, dass sie nicht in Widerspruch zu religiösen Überzeugungen aller Art gerät. Natürlich steht es unseren religiösen Klienten frei, in der Quelle Gott zu sehen. Wir haben allerdings festgestellt, dass das dankbare Herz unabhängig vom jeweiligen Gottesverständnis negative Gedanken vertreibt.
    Auf der anderen Seite gibt es eine Menge Menschen mit spirituellen Neigungen, die den institutionalisierten Religionen eher fernstehen. Sie verstehen unter dem Begriff »Quelle« eine Erfahrung, die sie vielleicht schon gemacht, aber noch nicht definiert haben: das Gefühl, alles einem gütigen Universum zu verdanken. Die neue Sichtweise verstärkt ihr Gefühl unendlicher Dankbarkeit und die Erleichterung darüber, dadurch von der Negativität befreit zu werden.
    Von einer bestimmten Gruppe sollte man allerdings erwarten, dass sie mit Sicherheit etwas gegen die Idee einer Quelle hat, und zwar wegen ihrer Verknüpfung mit einer Gottesvorstellung: den Atheisten. Aber Atheismus ist ein Ergebnis bewussten Denkens. Was ein Mensch auch bewusst glauben mag, sein Unbewusstes sieht die Welt auf ganz andere Weise. Das zeigte C. G. Jung brillant in seiner Studie der Träume, religiösen Urbilder und Mythen auf. Das Unbewusste lebt in einer Welt universeller Symbole, die erheblich kraftvoller sind als die Logik. Die Quelle ist eines dieser Symbole. Wenn ein Atheist das Tool des dankbaren Herzens benutzt, erfährt sein Unbewusstes das Universum als unendlich großzügig. Mehr braucht er nicht, um inneren Frieden zu finden.
    Weitere Anwendungsmöglichkeiten für das dankbare Herz
    Nicht alle Menschen machen sich solche Sorgen wie Elizabeth. Das heißt jedoch nicht, dass sie keinen Nutzen aus diesem Tool ziehen könnten. Es gibt andere Typen negativen Denkens, und das dankbare Herz ist immer als Gegenmittel geeignet. Im Folgenden erzähle ich drei Fallgeschichten, die jede eine andere Facette von negativem Denken widerspiegeln. In jedem Fall konnten die Klienten mithilfe dieses Tools ihre negativen Gedanken überwinden. Zu ihrer großen Überraschung fühlten sie sich dadurch von Einschränkungen befreit, die sie ihr Leben lang gefangengehalten hatten.
    Das dankbare Herz befreit uns von reuevollen Gedanken an Vergangenes. Viele Menschen haben die Angewohnheit, Entscheidungen, die sie in der Vergangenheit getroffen haben, später noch einmal zu überdenken, und geben dann diesen Entscheidungen die Schuld an all dem, was seither schlecht gelaufen ist. Abgesehen von der Tatsache, dass das Leben nicht so einfach ist, verhindern sie damit, sich vorwärts in die Zukunft bewegen zu können. Sie brauchen ein Tool, das ihnen den Sinn für die Möglichkeiten zurückgibt, die sich ihnen hier und jetzt bieten; nur dann können sie die Vergangenheit hinter sich lassen.
    John, ein Mann in mittleren Jahren, war geschieden und trauerte seiner Vergangenheit nach. Er hatte, als er noch jünger war, verschiedene Beziehungen gehabt, die er immer dann beendete, wenn er anfing, sich verletzlich zu fühlen. »Sobald ich mich unter Druck gesetzt fühle, haue ich ab«, sagte er. Im Nachhinein bereute er seine Entscheidungen und war überzeugt, dass er dadurch die besten Frauen verloren hatte. Jetzt, als Mann mittleren Alters, hätte er sich gern wieder liiert, aber da er in der Vergangenheit feststeckte, glaubte er seine Chancen vertan zu haben. Er hatte alle Hoffnung aufgegeben, je wieder eine Beziehung eingehen zu können. Als er zu mir in die Therapie kam, war er seit längerem depressiv.
    Ich erklärte ihm, dass seine Fehler in der Vergangenheit nur so lange Auswirkungen auf seine Zukunft hätten, wie er darüber nachgrübelte. Er bekam die Anweisung, sofort, wenn er sich wieder mit seinen früheren Beziehungen beschäftigte, das Tool des dankbaren Herzens anzuwenden. Es bewirkte mehr bei ihm, als nur den Strom seiner reuevollen Gedanken zu stoppen: Es verband ihn mit der Quelle, sodass die Zukunft für ihn wieder voller Möglichkeiten war. In dieser Zukunft konnte er sich selbst in einer Beziehung mit einer Frau sehen. Er schöpfte wieder Hoffnung und fasste Mut, sich auf eine neue Beziehung einzulassen.
    Das dankbare Herz befreit uns von Selbsthass. Selbsthass hat selten etwas mit dem echten eigenen Selbstwert zu tun. Er ist vielmehr das unmittelbare Ergebnis unablässiger negativer Gedanken über sich selbst. Meist handelt es sich um scharfe Kritik, die von einer inneren S timme geäußert wird.