The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)

Stadt sei verflucht. Diese Art von Gerüchten führt nur dazu, dass Menschen Angst haben, etwas zu riskieren. Es macht sie nervös und sie scheuen sich, ihr Geld zur Bank zu tragen«, donnerte Mr Cartwright, woraufhin mehrere Leute in unsere Richtung starrten. Ich lächelte nervös.
    Aus dem Augenwinkel sah ich meinen Vater in seiner Rolle als Gastgeber die Leute zu einer langen Tafel in der Mitte des Raums führen. Ich bemerkte, dass jeder Platz mit dem zierlichen Fleurs-de-lis-Porzellan meiner Mutter eingedeckt war. Ich entschuldigte mich bei Mr Cartwright und ging zu meinem Vater hinüber.
    » Stefan«, sagte er und schlug mir auf die Schulter, » bist du so weit? Du hast alles, was du brauchst?«
    » Ja.« Ich berührte die Ringschachtel in meiner Brusttasche und folgte Vater zur Stirnseite des Tisches. Rosalyn stand neben ihrer Mutter und lächelte verkrampft. Rosalyns Augen, noch immer gerötet von den Tränen, die sie um die arme Penny vergossen hatte, bissen sich schrecklich mit ihrem riesigen, rüschenbesetzten rosafarbenen Kleid.
    Während die Nachbarn um uns herum ihre Plätze einnahmen, begriff ich, dass zu meiner Linken immer noch zwei Stühle frei waren.
    » Wo ist dein Bruder?«, fragte Vater und senkte die Stimme.
    Ich schaute zur Tür, die inzwischen geschlossen worden war. Das Orchester spielte noch immer und freudige Erwartung lag in der Luft. Genau in diesem Moment wurde die Tür polternd geöffnet und Damon und Katherine traten in den Saal. Zusammen.
    Das ist nicht fair, dachte ich aufbrausend. Damon konnte sich aufführen wie ein Junge, konnte weiter trinken und flirten, ohne irgendwelche Folgen. Ich hatte immer das Richtige getan, das Verantwortungsvolle, und jetzt wurde ich dafür bestraft, indem ich gezwungen wurde, zu heiraten und ein Mann zu werden.
    Ich war selbst überrascht über die starke Wut meiner Gedanken. Sofort hatte ich ein schlechtes Gewissen und versuchte, meine Gefühle in dem Glas Wein zu meiner Linken zu ertränken. Ich leerte das volle Glas in einem Zug. Konnte man denn von Katherine erwarten, dass sie allein zu dem Dinner kam? Und war Damon nicht einfach nur galant, mein freundlicher älterer Bruder?
    Außerdem hatten sie keine Zukunft. Ehen wurden, zumindest in unserer Gesellschaft, nur dann akzeptiert, wenn sie zwei Familien zusammenführten. Und was hatte Katherine als Waise außer ihrer Schönheit zu bieten? Vater würde mir niemals erlauben, sie zu heiraten, aber das bedeutete, dass er es Damon ebenfalls nicht erlauben würde. Und nicht einmal Damon würde so weit gehen, jemanden zu heiraten, den Vater nicht billigte. Oder?
    Trotzdem konnte ich den Blick nicht mehr von Damons Arm losreißen, der um Katherines winzige Taille lag. Sie trug ein grünes Musselinkleid, dessen Stoff sich üppig über ihrem Reifrock ausbreitete. Ein gedämpftes Raunen erfüllte den Raum, während sie und Damon zu den beiden letzten Plätzen an der Mitte des Tischs gingen. Die blaue Kette an ihrem Hals glänzte, und sie zwinkerte mir zu, bevor sie sich auf den freien Stuhl neben mich setzte. Ihre Hüfte streifte meine und ich rutschte unbehaglich auf meinem Stuhl umher.
    » Damon.« Vater nickte angespannt, während Damon zu seiner Linken Platz nahm.
    » Also, denken Sie, dass die Armee bis zum Winter ganz hinunter nach Georgia kommen wird?«, fragte ich Jonah Palmer laut, einfach weil ich mir nicht zutraute, mit Katherine zu sprechen. Wenn ich ihre melodische Stimme hörte, würde ich vielleicht den Mut verlieren, Rosalyn einen Antrag zu machen.
    » Ich mache mir um Georgia keine Sorgen. Mir macht etwas ganz anderes Sorgen: die Truppen zusammenzuhalten, um die Probleme hier in Mystic Falls in den Griff zu bekommen. Diese Angriffe dürfen nicht toleriert werden«, erwiderte Jonah, der Tierarzt, der überdies die Truppen von Mystic Falls trainiert hatte, laut und schlug dabei so heftig mit der Faust auf den Tisch, dass das Porzellan klirrte.
    Genau in diesem Moment kam eine Armee von Dienstboten herbeigeeilt und begann, Fasanenbraten aufzutischen. Ich nahm meine silberne Gabel und schob das Fleisch auf meinem Teller hin und her; ich hatte keinen Appetit. Um mich herum schwirrten die üblichen Diskussionen: über den Krieg und darüber, was wir für unsere Jungs in Grau tun konnten, über bevorstehende Abendgesellschaften, Barbecues und Kirchenveranstaltungen. Katherine nickte Honoria Fells auf der anderen Seite des Tisches aufmerksam zu. Plötzlich war ich eifersüchtig auf Honoria mit ihrem