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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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geistesabwesend die hauchdünnen Seiten des Bändchens. Ich bin mir nicht sicher, wie lange ich dort saß und mich von der Sprache Shakespeares forttragen ließ, aber je mehr ich las, desto ruhiger wurde ich.
    » Was lesen Sie da?«
    Die Stimme schreckte mich auf. In der Tür zum Arbeitszimmer stand Katherine, gekleidet in ein schlichtes weißes Seidenkleid, das sich um jede Kurve ihres Körpers schmiegte. Alle anderen Frauen auf dieser Feier trugen mehrere Schichten von Musselin über ihren Reifröcken, ihre Haut wurde von dickem Stoff bewacht. Aber Katherine schien es nicht im Mindesten peinlich zu sein, ihre weißen Schultern zu entblößen. Aus Gründen der Schicklichkeit wandte ich den Blick ab.
    » Warum sind Sie nicht auf dem Fest?«, fragte ich überrumpelt.
    Katherine trat auf mich zu. » Warum sind Sie nicht auf dem Fest? Sind Sie nicht der Ehrengast?« Sie hockte sich auf die Armlehne meines Sessels.
    » Haben Sie Shakespeare gelesen?«, fragte ich und deutete auf das aufgeschlagene Büchlein auf meinem Schoß. Es war ein lahmer Versuch, das Thema zu wechseln; ich hatte noch kein Mädchen kennengelernt, das mit seinen Werken vertraut war. Erst gestern hatte Rosalyn zugegeben, dass sie in den vergangenen Jahren, seit ihrem Abschluss auf dem Mädchenpensionat, kein einziges Buch mehr gelesen hatte. Und selbst dort war der letzte Band, in dem sie gestöbert hatte, lediglich ein Leitfaden für pflichtbewusste Konföderierten-Ehefrauen gewesen.
    » Shakespeare«, wiederholte sie und ihr Akzent dehnte das Wort auf drei Silben aus. Es war ein seltsamer Akzent, keiner, den ich bei Leuten aus Atlanta je gehört hatte. Sie schwang die Beine hin und her, und ich konnte sehen, dass sie keine Strümpfe trug. Ich riss meinen Blick los.
    » Soll ich dich einem Sommertag vergleichen?«, zitierte sie.
    Ich schaute erstaunt auf. » Nein, du bist lieblicher und frischer weit«, führte ich das Zitat fort. Das Herz pochte mir bis zum Hals, mein Verstand schien wie von träger Melasse erstickt und ich hatte das seltsame Gefühl, zu träumen.
    Katherine riss mir das Buch vom Schoß und klappte es mit einem widerhallenden Schlag zu. » Nein«, sagte sie entschieden.
    » Aber so heißt der nächste Vers«, erwiderte ich, verärgert darüber, dass sie die Regeln eines Spiels veränderte, von dem ich geglaubt hatte, es zu verstehen.
    » So heißt der nächste Vers für Mr Shakespeare. Aber ich habe Ihnen lediglich eine Frage gestellt. Soll ich Sie mit einem Sommertag vergleichen? Sind Sie dieses Vergleiches würdig, Mr Salvatore? Oder brauchen Sie ein Buch, um sich zu entscheiden?«, fragte Katherine und lächelte dreist, während sie das Bändchen so hielt, dass es gerade außerhalb meiner Reichweite war.
    Ich räusperte mich, meine Gedanken rasten. Damon hätte ohne nachzudenken etwas Witziges erwidert. Aber das gelang mir nicht. Wenn ich mit Katherine zusammen war, fühlte ich mich wie ein Schuljunge, der versucht, ein Mädchen mit einem Frosch zu beeindrucken, den er aus dem Teich gefischt hat.
    » Nun, Sie könnten meinen Bruder mit einem Sommertag vergleichen. Sie haben eine Menge Zeit mit ihm verbracht.« Ich spürte, wie ich errötete, und wünschte sofort, ich könnte meine Worte zurücknehmen. Sie klangen eifersüchtig und kleinlich.
    » Vielleicht mit einem Sommertag voller kleiner Unwetter in der Ferne«, sagte Katherine und zog die Augenbrauen hoch. » Aber Sie, gelehrter Stefan, Sie sind anders als der dunkle Damon. Oder…«– Katherine wandte den Blick ab und wieder flackerte ein Lächeln über ihre Züge– » der umwerfende Damon.«
    » Ich kann auch umwerfend sein«, erwiderte ich mürrisch, bevor mir auch nur bewusst wurde, was ich da gesagt hatte. Frustriert schüttelte ich den Kopf. Es war, als würde Katherine mich auf irgendeine Art und Weise dazu zwingen, ohne nachzudenken zu sprechen. Sie war so lebhaft und temperamentvoll– wenn ich mit ihr redete, fühlte ich mich wie in einem Traum, in dem nichts, was ich sagte, Konsequenzen hatte, aber alles, was ich sagte, bedeutend war.
    » Nun, das will ich sehen, Stefan«, entgegnete Katherine. Sie legte ihre eisige Hand auf meinen Unterarm. » Ich habe Damon kennengelernt, aber Sie kenne ich kaum. Es ist eine Schande, finden Sie nicht auch?«
    In der Ferne stimmte das Orchester » I’m a Good Old Rebel« an. Ich wusste, dass ich wieder hinausgehen sollte, um eine Zigarre mit Mr Cartwright zu rauchen, um Rosalyn in einem ersten Walzer herumzuwirbeln, um einen

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