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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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aus und packte gleichzeitig Mary Jane, die inzwischen wieder auf den Beinen war und hinter Lavinia Schutz suchte. Ich war noch immer wie erstarrt, ohne irgendetwas tun zu können, um Mary Jane zu retten.
    » Concisio!«, schrie plötzlich eine weibliche Stimme. Dann hörte ich ein Geräusch wie einen Pistolenschuss, gefolgt von einem grellen weißen Lichtblitz, der die kleine Diele wie ein Feuerwerk erleuchtete, bevor sie erneut in Dunkelheit versank. Ich drehte mich um. Es war Jemima.
    » Du bist frei. Töte den Hexer!«, kreischte sie. Aus meiner Erstarrung gerissen, stürzte ich vorwärts, rammte Seaver den Pflock, den ich immer noch in der Hand hielt, in den Rücken und drehte ihn, bis der Hexer zu Boden fiel. Der Pflock war zwar nicht dazu bestimmt gewesen, einen Hexer zu töten, aber er erfüllte seinen Zweck. Beim Aufprall des Körpers sah ich einen weiteren Lichtblitz.
    Dann hörte ich Jemima schreien, wieder und wieder. Damon stand totenstarr da, den Blick auf Samuel gerichtet.
    » So ist es brav, Damon. Sei ein guter Junge und bleib, wo du bist«, sagte Samuel mit aalglatter Stimme. Blut tropfte von seinen Lippen und sein ganzer Körper schien zu leuchten. Er legte seine langen, spitz zulaufenden Finger aneinander, während er seinen Blick durch den Raum wandern ließ. Ich folgte ihm – und entdeckte Mary Jane tot auf dem Boden. Meine Knie gaben unter mir nach. Ihre katzenähnlichen Augen waren weit aufgerissen, ihr Gesicht eine reglose Maske des Entsetzens. Da war ein Krater in der Mitte ihrer Brust. Ströme goldener Flüssigkeit rannen aus dem Loch, wo ihr Herz hätte sein sollen. Samuel hatte das Unvorstellbare getan. Er hatte Mary Janes Herz gegessen.
    » Nein!«, brüllte Lady Alice und warf sich auf Mary Janes Leichnam. Ich stand wie versteinert da, während Damon den Pflock aus Lavinias Hand nahm und sich auf Samuel stürzte.
    » Laufen Sie!« Ich zog Lady Alice von Mary Jane weg. Ihre Robe war mit goldfarbenem Blut verschmiert, als sei auch ihr das Herz aus dem Leib gerissen worden.
    » Sie kann nicht laufen. Halt still, Stefan. Und du auch, Damon«, sagte Samuel. Damon hielt mitten in der Bewegung inne, einen verwirrten Ausdruck auf dem Gesicht. Samuel hatte uns beide mit einem Bann belegt. Ich gab meinen Füßen den Befehl, sich zu rühren, aber nichts geschah. Ich spürte, wie mein Magen und mein Herz sich zusammenkrampften. Da kamen die anderen Waisen und Hexen des Zirkels hereingestürmt, doch es war viel zu spät. Entsetzt rissen sie die Augen auf, aber ich konnte nicht erkennen, ob sie vor Schreck oder durch Magie gelähmt waren.
    Samuel lachte. Er bleckte die Reißzähne, die nun golden leuchteten. » Du siehst, Damon, ich habe genau das bekommen, weshalb ich hier bin. Und du hast ebenfalls bekommen, was du wolltest, auch wenn du zu dumm bist, es zu begreifen. Ich werde dich nicht töten. Auch wenn du versucht hast, mich zu verraten – du hast trotzdem deinen Teil des Handels eingehalten. Dein nichtsnutziger Bruder hat zwar Seaver getötet, aber auch das spielt keine Rolle mehr. Ich hatte sowieso keine Verwendung mehr für ihn, also ist es mir nur recht. Es steht dir frei zu gehen. Und da ich gerade in großzügiger Stimmung bin, werde ich auch deinen Bruder laufen lassen. Ich habe das Gefühl, ihr habt euch bereits neue Feinde gemacht, die euch weiterhin in Atem halten werden«, sagte er mit einem dämonischen Lachen.
    Obwohl seit seinem Verzehr des kostbaren Herzens nur wenige Augenblicke vergangen waren, hatte Samuel sich bereits verändert. Er war größer und stärker geworden und schien von innen zu leuchten. Ich versuchte, ihm nicht in die Augen zu sehen, und tat alles, um seinem Bann entgegenzuwirken. Damon blinzelte, ausnahmsweise einmal sprachlos.
    Samuel trat nach Mary Janes Leichnam und schnaubte geringschätzig. » Eine Hexe mehr oder weniger, was bedeutet das schon? Ihr solltet sie eigentlich beneiden, denn sie hat dieses Elend hier hinter sich. Wenn ich ein netter Mann wäre, würde ich euch die gleiche Chance geben.« Bei diesen Worten flohen Jemima und die anderen Hexen entsetzt aus dem Haus. Ich konnte ihnen keinen Vorwurf machen. » Aber ich habe noch viel zu tun«, rief Samuel ihnen höhnisch hinterher, » und werde deshalb keine Sekunde länger hier verweilen, als ich muss.« Er warf sich Seavers blutüberströmten Leichnam über die Schulter, stolzierte hinaus und schloss die Tür mit einem sanften Klicken hinter sich. Dann hörte ich erneut das Wiehern eines Pferdes,

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