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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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rächen. Wir mussten es einfach schaffen.
    Entschlossen stand ich auf, ging zu dem Schrank, der sich im Zimmer befand, und zog ein gestärktes Hemd und eine Hose heraus. Dafür dass es sich um die Kleidungsstücke eines Fremden handelte, passten sie mir erstaunlich gut. Danach stieg ich über eine Wendeltreppe aus Eichenholz zum Salon im unteren Stockwerk hinunter. Das Haus mochte für Damons Geschmack vielleicht zu klein sein, aber es war mit seinen Kirschholzmöbeln und kunstvoll geknüpften Orientteppichen sehr elegant eingerichtet. Hübsch gemusterte Tapeten und vergoldete Spiegel zierten die Wände und von den Decken hingen zarte Kristallkronleuchter. In der Vergangenheit hatte ich immer wieder in fremden Häusern gewohnt – egal wo, Lexi hatte ein Talent dafür gehabt, leer stehende, baufällige Häuser aufzuspüren und sie in unser Heim zu verwandeln –, aber dieses hier war in tadellosem Z ust and. Damon hatte seine Sache wirklich gut gemacht.
    Im Salon traf ich auf Cora, die es sich in einem Ohrensessel bequem gemacht hatte. Sie trug ein grünes Samtkleid, das viel zu groß für ihre zierliche Gestalt war. Ihr Haar glänzte kupferfarben, aber die dunklen Ringe unter ihren Augen verrieten ihre Furcht. Damon musste ihr bereits erzählt haben, was geschehen war. Eine Zeitung lag aufgeschlagen auf ihrem Schoß, und ihr Blick huschte hektisch über die Seiten, als suche sie nach irgendeiner Meldung über die Ereignisse der vergangenen Nacht.
    » Sieh dir das hier an«, sagte Cora unvermittelt, ohne sich die Mühe einer Begrüßung zu machen. Sie zeigte auf einen Artikel.
    » Bist du etwa allein aus dem Haus gegangen, um diese Zeitung zu besorgen?«, fragte ich heiser.
    Doch Cora antwortete nicht, sondern tippte stattdessen ungeduldig auf die Überschrift des Berichts.
    JACK THE RIPPER TÖTET WIEDER !
    Ich schauderte. Mary Janes Leichnam war von einem Mieteintreiber in ihrem Haus aufgefunden worden. Natürlich wurden weder Samuel noch die Hexen erwähnt. Ich warf Cora einen Blick zu und setzte meine Lektüre fort.
    Dr. Thomas Bond und Dr. George Philips haben den Leichnam untersucht und festgestellt, dass diesem im Gegensatz zu den anderen Opfern des Rippers das Herz fehlte. In Shoreditch wird eine Autopsie stattfinden. Jeder, der in der Nacht des 8. November in der Nähe des Miller’s Court war, wird dringend aufgefordert, sich umgehend bei der Polizei zu melden.
    » Hier steht nichts, was wir nicht bereits wissen«, stellte ich fest.
    » Lies weiter«, drängte Cora und deutete auf einen Absatz weiter unten.
    Laut zuverlässigen Quellen gehen die Morde jedoch nicht auf das Konto des bis jetzt verdächtigten Damon de Sangue. Scotland Yard konzentriert sich derzeit auf den Herzog von Clarence, der in der Nähe verschiedener Tatorte gesehen wurde und gegenwärtig als vermisst gilt. Scotland Yard und die städtische Polizei erbitten sich Hinweise jeglicher Art bezüglich des Verbleibs des Herzogs bzw. der Identität des Rippers.
    » Zumindest kann Damon sich wieder frei bewegen – jetzt da Samuel Mary Janes Herz hat«, sagte Cora schockiert. » Mary Jane war so unschuldig. Warum musste ausgerechnet sie etwas so Bösem zum Opfer fallen?«
    Ich seufzte zutiefst bekümmert und dachte daran, wie tapfer Mary Jane Samuel gegenübergetreten war. Und wie unerschrocken sie sich mit Damon und mir angefreundet hatte, trotz der Tatsache, dass Vampire und Hexen Todfeinde waren.
    Vielleicht war ihre Stärke, ihre halsstarrige Bedingungslosigkeit, zugleich die Schwäche gewesen, die sie getötet hatte. Sie war ein weiteres Opfer auf der allzu langen Liste von Menschen, für deren Tod ich verantwortlich war.
    » Es ist meine Schuld«, erklärte ich schließlich. » Ich hätte besser darauf gefasst sein müssen, was alles schiefgehen konnte. Wenn ich mich an den vereinbarten Plan gehalten und Seaver zuerst getötet hätte, hätte Samuel in der Falle gesessen.« Ich stieß erneut einen tiefen Seufzer aus.
    » Hör auf damit!«, fuhr Cora mich an. » Wie oft willst du dir noch Vorwürfe machen? Damon war in Schwierigkeiten, er brauchte deine Hilfe. Es ist nicht deine Schuld, aber je öfter du es sagst, desto mehr wirst du es glauben. Und desto mehr werde ich es glauben. Also, hör bitte auf damit. In Ordnung?«
    » In Ordnung«, stimmte ich zu. Aber tief im Inneren wusste ich um meine Schuld. Ich hatte Samuel töten wollen. Ich hatte fühlen wollen, wie mein Pflock seine Brust durchbohrte. Aber das sagte ich Cora nicht. Ich konnte

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