Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Vampire Journals - Verwandelt: Band 1 (German Edition)

The Vampire Journals - Verwandelt: Band 1 (German Edition)

Titel: The Vampire Journals - Verwandelt: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
Vom Netzwerk:
noch überraschen konnte.
    Aber diese Nacht überraschte ihn. Und er mochte keine Überraschungen.
    Normalerweise würde er einfach seine stattliche Erscheinung für sich sprechen lassen und sich einen Weg durch die Menge bahnen. Trotz seines Alters sah er jung und attraktiv aus, und die Leute machten ihm üblicherweise gerne Platz. Aber dafür hatte er heute Nacht keine Geduld, schon gar nicht unter den gegebenen Umständen. Schließlich gab es dringende Fragen, auf die er noch keine Antwort hatte.
    Welcher Vampir wäre so waghalsig, in der Öffentlichkeit einen Menschen zu töten? Wer würde sich für eine solche Weise entscheiden, bei der die Leiche unweigerlich gefunden werden musste? Es verstieß gegen jegliche Regel ihrer Art. Gleichgültig, ob man zu den Guten oder zu den Bösen zählte, diese Grenze überschritt man einfach nicht. Niemand wollte, dass diese Art von Aufmerksamkeit auf die Vampire gelenkt wurde. Es handelte sich um einen Verstoß gegen ihre Überzeugung, für den es nur eine mögliche Bestrafung gab, nämlich den Tod. Einen langsamen, qualvollen Tod.
    Wer wäre dreist genug, so etwas zu tun? So viel unerwünschte Aufmerksamkeit bei Presse, Politik und Polizei zu erregen? Und was noch schlimmer war, das Ganze auf dem Territorium seines Clans zu tun? Es warf ein schlechtes Licht auf seinen Clan – schlimmer als schlecht. Es ließ sie wehrlos aussehen. Alle Vampire würden zusammenkommen und seinen Clan dafür verantwortlich machen. Und wenn sie diesen aus der Art geschlagenen Vampir nicht finden könnten, würde das Krieg bedeuten. Krieg zu einer Zeit, zu der sie es sich nicht leisten konnten, weil sie gerade dabei waren, ihren Masterplan in die Tat umzusetzen.
    Kyle ging an einer Polizistin vorbei, und sie stießen heftig zusammen. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, drehte sie sich auch noch um und starrte ihn an. Er war überrascht. Kein anderer Mensch in dieser Menge besaß die mentale Stärke, ihn überhaupt wahrzunehmen. Sie musste stärker sein als die anderen. Entweder das, oder er wurde allmählich nachlässig.
    Er verdoppelte seine mentale Kraft und richtete sie auf die Frau. Schließlich schüttelte sie den Kopf, wandte sich ab und ging weiter. Er würde sie im Auge behalten müssen. Schnell warf er einen Blick auf ihr Namensschild. Detective Grace Grant. Sie könnte vielleicht zu einem Problem werden.
    Kyle setzte seinen Weg fort und eilte an weiteren Reportern vorbei, ignorierte das Absperrband und stieß auf eine Gruppe von FBI -Agenten. Dann erreichte er die offen stehende Tür und blickte in den Raum. Dort befanden sich weitere FBI- Agenten sowie ein Mann in einem teuren Anzug. Sein unruhiger Blick und sein ehrgeiziges Aussehen ließen Kyle vermuten, dass er Politiker war.
    »Die russische Botschaft ist nicht erfreut«, fauchte er den verantwortlichen FBI -Agenten an. »Ihnen ist sicher klar, dass das nicht nur eine Angelegenheit der New Yorker Polizei oder der amerikanischen Regierung ist. Sergei war ein Star unter den Sängern unseres Landes. Seine Ermordung muss als Affront gegenüber Russland betrachtet werden …«
    Kyle hob die Hand und brachte den Politiker mit seiner Willenskraft zum Schweigen. Er hasste es, Politikern zuzuhören, und speziell von diesem hier hatte er schon mehr als genug gehört. Außerdem hasste er Russen. Eigentlich hasste er fast alles. Aber heute Nacht erreichte sein Hass eine neue Dimension. Beinah hätte seine Ungeduld ihn überwältigt.
    Niemand der Anwesenden schien zu bemerken, dass Kyle den Politiker zum Schweigen gebracht hatte, nicht einmal der Politiker selbst. Vielleicht waren sie auch dankbar. Auf jeden Fall stellte Kyle sich an eine Wand und setzte erneut seine mentale Kraft ein. Diesmal, um dafür zu sorgen, dass alle den Raum verließen.
    »Ich würde vorschlagen, dass wir eine kurze Kaffeepause einlegen«, sagte der verantwortliche FBI -Agent auf einmal. »Damit wir wieder einen klaren Kopf bekommen.«
    Alle nickten zustimmend und verließen fluchtartig das Zimmer, als wäre es das Normalste der Welt. Zuletzt sorgte Kyle noch dafür, dass sie die Tür hinter sich schlossen. Er hasste den Klang menschlicher Stimmen, und gerade jetzt wollte er sie nicht hören.
    Kyle atmete tief ein. Da er nun endlich allein war, konnte er seine Gedanken voll und ganz auf diesen Menschen konzentrieren. Er ging dicht an Sergei heran und zog ihm den Kragen zurück, um die Bissspuren betrachten zu können. Dann legte er zwei seiner blassen, kalten Finger

Weitere Kostenlose Bücher