The Vampire Journals - Verwandelt: Band 1 (German Edition)
vorbeifahrendes Taxi. Als sie sich umdrehte, erkannte sie das Gebäude, das sie gerade verlassen hatten. Die City Hall, das Rathaus von New York City. Der Clan hatte sich unter der City Hall versammelt.
Schnell liefen sie die Stufen hinunter, überquerten den Vorplatz und steuerten auf die Straße zu. Sie waren noch nicht weit gekommen, als sie bereits den Lärm der Vampire hinter sich hörten, die durch die Tür brachen.
Caitlin und ihr Begleiter strebten auf ein großes Eisentor zu, das von zwei Sicherheitsleuten flankiert wurde. Die Sicherheitsleute drehten sich um und sahen zwei Personen auf das Tor zurennen. Verblüfft rissen sie die Augen auf und griffen nach ihren Waffen.
»Keine Bewegung!«, schrien sie.
Doch noch bevor sie überhaupt reagieren konnten, packte der Vampir Caitlin, machte drei große Sätze und sprang. Sie flogen durch die Luft – drei Meter, fünf Meter –, ließen das Eisentor hinter sich und landeten elegant auf der anderen Seite.
Sofort stürmten sie weiter. Verblüfft sah Caitlin ihren Beschützer an und fragte sich, wie groß seine Macht sein mochte. Warum kümmerte er sich um sie? Warum fühlte sie sich an seiner Seite so wohl?
Mehr Zeit zum Nachdenken blieb ihr jedoch nicht, denn hinter ihnen ging Metall zu Bruch, und Schüsse waren zu hören. Die anderen Vampire hatten das Tor durchbrochen und die Wachmänner einfach überrannt. Sie waren schon wieder dicht hinter ihnen.
Caitlin und ihr Begleiter rannten und rannten, aber es reichte nicht. Die Meute rückte immer näher.
Plötzlich ergriff er ihre Hand und bog mit ihr um eine Ecke. Sie liefen eine Seitenstraße entlang, die vor einer Mauer endete.
»Dort gibt es keinen Durchgang!«, schrie sie, aber er rannte einfach weiter und zog sie mit sich.
Als sie das Ende der Straße erreichten, kniete er sich hin und öffnete mit einem Finger den großen Eisendeckel eines Kanalisationsschachtes.
Sie drehte sich noch einmal um und sah eine große Gruppe Vampire auf sie zukommen. Sie waren nur noch knapp zehn Meter entfernt.
»Los!«, brüllte er, und bevor sie reagieren konnte, hatte er sie schon in den Schacht geschoben.
Sie hielt sich an der Leiter fest und sah noch oben. Er nahm den Kanaldeckel als Schutzschild und bereitete sich auf den Ansturm vor.
Dann fiel die Meute über ihn her. Er schwenkte den schweren Deckel. Sie hörte, wie er einen Vampir nach dem anderen niederschlug. Offenbar versuchte er, zu ihr zu gelangen und ebenfalls in das Loch zu klettern, aber er schaffte es nicht. Er war komplett eingekreist.
Als sie gerade wieder hinaufklettern wollte, um ihm zu helfen, löste sich einer der Vampire aus der Gruppe und schlüpfte in das Loch. Er entdeckte Caitlin, fauchte und kam direkt auf sie zu.
Sie hastete die Leiter hinunter und nahm immer zwei Sprossen auf einmal, aber sie war nicht schnell genug. Er sprang sie an, und sie stürzten beide in die Tiefe.
Während des Sturzes bereitete sie sich auf den Aufprall vor. Glücklicherweise landeten sie im Wasser.
Als sie aufstand, stellte sie fest, dass sie bis zur Taille in schmutzigem Abwasser stand.
Im selben Augenblick landete der Vampir mit einem lauten Platschen neben ihr. Er holte aus und schlug ihr ins Gesicht, sodass sie mehrere Schritte rückwärtstaumelte.
Sie sah, dass er wieder zuschlagen wollte, diesmal gegen ihren Hals. Gerade noch rechtzeitig warf sie sich zur Seite. Er war schnell, aber das war sie auch.
Er strauchelte und fiel ins Wasser. Sofort sprang er wieder auf, wirbelte herum und nahm eine Angriffsposition ein. Offenbar wollte er ihr mit der rechten Hand das Gesicht zerkratzen, doch sie wich aus. Er verfehlte sie nur ganz knapp; sie spürte noch den Luftzug an ihrer rechten Wange. Seine Hand traf die Wand mit einer solchen Kraft, dass sie sich in die Mauer bohrte.
Caitlin war jetzt sauer. Glühender Zorn pulsierte in ihren Adern. Sie ging zu dem feststeckenden Vampir, holte mit dem Fuß aus und trat ihm kraftvoll in den Bauch. Er krümmte sich zusammen.
Dann umfasste sie ihn von hinten und warf ihn mit dem Gesicht zuerst gegen die Wand. Sein Kopf prallte gegen den Stein. Sie war stolz auf sich und dachte, sie hätte ihn erledigt.
Doch ein plötzlicher Schmerz im Gesicht belehrte sie eines Besseren. Der Vampir hatte sich schnell erholt – schneller, als sie es für möglich gehalten hätte – und versetzte ihr erneut einen Schlag. Diesmal sprang er sie an, landete mit einem lauten Krachen auf ihr und brachte sie zu Fall. Sie hatte ihn
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