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The Vampire Journals - Verwandelt: Band 1 (German Edition)

The Vampire Journals - Verwandelt: Band 1 (German Edition)

Titel: The Vampire Journals - Verwandelt: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
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in der Ferne Licht sah und hörte, dass sich etwas bewegte. Als sie um die Ecke bogen, erreichten sie einen weiteren Raum.
    Dieser Raum war groß und hell erleuchtet, überall steckten Fackeln. Alles sah genauso aus wie in den Räumlichkeiten im oberen Stockwerk; es gab hohe, mittelalterliche Steindecken, die nach oben gewölbt und reich verziert waren. An den Wänden hingen große Wandteppiche, und der Raum war mit mittelalterlichen Möbeln ausgestattet.
    Außerdem war er voller Leute. Voller Vampire. Sie waren ganz in Schwarz gekleidet und verteilten sich zwanglos im Raum. Viele von ihnen saßen auf den verschiedensten Sitzgelegenheiten, manche unterhielten sich. In dem anderen Clan unter der City Hall waren das Böse und die Dunkelheit allgegenwärtig gewesen, und Caitlin hatte sich ständig bedroht gefühlt. Hier dagegen war sie seltsam gelassen.
    Caleb führte sie mitten durch den Raum. Dabei wurde es immer ruhiger um sie herum. Alle Blicke waren auf sie beide gerichtet. Am anderen Ende näherte sich Caleb einem Vampir, der noch größer war als er und auch wesentlich breitere Schultern hatte. Ausdruckslos blickte der Mann auf Caleb hinunter.
    »Ich brauche eine Audienz«, sagte Caleb schlicht.
    Der Vampir drehte sich langsam um, verließ den Saal und schloss die Tür.
    Caleb und Caitlin warteten. Sie drehte sich um und ließ den Blick schweifen. Alle – Hunderte von Vampiren – sahen sie an. Aber niemand machte Anstalten, sich ihnen zu nähern.
    Dann ging die Tür wieder auf, und der große Vampir gab ihnen ein Zeichen. Sie traten ein.
    In dem kleinen Raum war es dunkler, nur schwach wurde er von zwei Fackeln an der anderen Seite erleuchtet. Außerdem war er fast leer, abgesehen von einem langen Tisch an einer Seite. Dahinter saßen sieben Vampire, die sie ernst ansahen. Sie wirkten wie ein Richtergremium.
    Diese Vampire hatten etwas an sich, was sie deutlich älter wirken ließ. Ihr Gesichtsausdruck war strenger – definitiv ein Richtergremium.
    »Der Rat tagt!«, rief der große Vampir, stieß seinen Stab auf den Boden und verließ eilig das Zimmer. Mit Nachdruck schloss er die Tür. Jetzt standen sie beide allein den sieben Vampiren gegenüber.
    Unsicher hielt sich Caitlin neben Caleb und wusste nicht, was sie tun oder sagen sollte.
    Es folgte eine ungemütliche Stille, während die Richter sie musterten. Caitlin hatte das Gefühl, als würden sie ihr direkt in die Seele blicken.
    »Caleb«, begann schließlich der Vampir in der Mitte des Gremiums mit rauer Stimme. »Du hast deinen Posten verlassen.«
    »Das habe ich nicht, Sir«, antwortete Caleb. »Ich habe meinen Posten treu und brav zweihundert Jahre lang innegehabt. Doch heute Abend war ich gezwungen, aktiv zu werden.«
    »Du hast nur aktiv zu werden, wenn wir es dir befehlen«, lautete die Antwort. »Du hast uns alle in Gefahr gebracht.«
    »Es war meine Pflicht, vor einem bevorstehenden Krieg zu warnen«, erläuterte Caleb. »Und ich glaube, dass die Zeit gekommen ist.«
    Die Mitglieder des Rates schnappten nach Luft. Danach folgte ein langes Schweigen.
    »Und wieso denkst du das?«
    »Sie haben sie mit Weihwasser übergossen, aber es hat ihre Haut nicht verbrannt. Unsere Lehre besagt, dass der Tag kommen wird, an dem die Auserwählte erscheint, und sie wird immun gegenüber unseren Waffen sein. Außerdem heißt es, dass sie der Vorbote des Krieges sein wird.«
    Ein unterdrücktes Raunen breitete sich aus. Alle musterten Caitlin prüfend. Einige der Vampire begannen sogar, sich zu unterhalten, bis schließlich der Mann in der Mitte mit der Handfläche auf den Tisch schlug.
    »Ruhe!«, rief er.
    Allmählich erstarb das Gemurmel.
    »So. Du hast uns also alle in Gefahr gebracht, um einen Menschen zu retten?«, fragte er.
    »Ich habe sie gerettet, um uns zu retten«, entgegnete Caleb. »Wenn sie wirklich diejenige ist, auf die wir warten, dann sind wir nichts ohne sie.«
    Caitlin schwirrte der Kopf. Sie wusste nicht, was sie denken sollte. Die Auserwählte? Lehre? Wovon redete er bloß? Sie fragte sich, ob er sie vielleicht verwechselt hatte und sie für jemanden hielt, der viel bedeutender war als sie.
    Das Herz wurde ihr schwer. Nicht, weil der Rat sie so eindringlich musterte, sondern weil sie befürchtete, dass Caleb sie nur in seinem eigenen Interesse gerettet haben könnte. Sicher würde er herausfinden, dass sie nur ein ganz normales, durchschnittliches Mädchen war, unabhängig davon, was in den letzten Tagen passiert war. Und dann würde er

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