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The Walk: Durch eine zerstörte Stadt (German Edition)

The Walk: Durch eine zerstörte Stadt (German Edition)

Titel: The Walk: Durch eine zerstörte Stadt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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hinauszudenken.
    Er war ihr Notfallkontakt? Das hatte er nicht gewusst. Wann ist das passiert? Wann hat sie entschieden, ihm diese Verantwortung für sie zu übertragen? Wann war er für sie wichtiger geworden als ihre Familie?
    Marty parkte, wischte sich mit dem Ärmel über die Augen und ermahnte sich, stark zu sein. Für sie. Er war ihr Notfallkontakt .
    Im Wartebereich der Notaufnahme lief gerade Familienduell im Fernsehen, als Marty hereingestürmt kam. Keiner der besorgt wirkenden Wartenden, die auf steifen Plastikstühlen saßen, schaute zu. Er wusste, sein Gesicht sah genauso aus wie ihre.
    Marty ging direkt zum Empfang, sagte ihnen, er sei Beths Notfallkontakt, und sie führten ihn in einen der großen Räume. Drei mobile Betten waren durch Vorhänge voneinander abgetrennt. Ein kleiner Junge weinte und klammerte sich an seine Eltern, während ein Arzt einen Nagel aus seinem Fuß entfernte. In einem Bett lag eine Frau in den Zwanzigern mit Nesselausschlag am ganzen Körper und las das People Magazine . Und im nächsten Bett lag Beth, mit geschlossenen Augen und einer großen, offenen Wunde quer über ihrem Kinn.
    Ihre Bluse war voller Blut. Auf ihren Armen, Beinen und Wangen prangten Kratzer. Er schluckte einen Aufschrei hinunter und stürzte zu ihr, wagte es aber nicht, sie zu berühren.
    »Beth?«
    Sie öffnete die Augen, lächelte und griff nach seiner Hand. »Oh, Marty, es tut mir so leid.«
    »Wofür entschuldigst du dich denn?«
    »Dafür, dir so eine Angst eingejagt zu haben. Es geht mir gut.«
    »Alles in Ordnung«, sagte er. »Gott, mach dir keine Sorgen.«
    »Ich habe ihnen gesagt, dass sie dich nicht anrufen sollen, aber sie haben darauf bestanden«, sie erwischte ihn dabei, wie er auf das ganze Blut auf ihrer Kleidung starrte. »Das ist nicht der Rede wert, Marty, wirklich. Das ist von dem Schnitt an meinem Kinn. Es ist nichts gebrochen, nur ein Haufen Schrammen und Prellungen.«
    Marty war so erleichtert, dass er befürchtete, wieder weinen zu müssen. Er zwang sich, es nicht zu tun. Notfallkontakte weinen nicht. Sie sorgen für Kraft und Beruhigung.
    »Was ist passiert?«
    »Ich bin über die Straße gegangen, und da kam dieser Wagen um die Ecke geschossen. Du hättest es toll gefunden, ich bin ihm aus dem Weg gehechtet wie T. J. Hooker«, sie lächelte erneut, wodurch die Wunde an ihrem Kinn aufklaffte wie ein zweiter Mund. »Mit dem Unterschied, dass T. J. das Nummernschild des Typen erkannt hätte.«
    Der Schnitt am Kinn war so tief, dass man den Knochen sehen konnte, und er blutete immer noch. Ihm tat vom bloßen Zuschauen das eigene Kinn weh. Ihm tat alles weh, was auch ihr wehtat, und er wünschte, das würde ausreichen, um ihr den Schmerz zu nehmen und ihn auf ihn zu übertragen. Wenn er das tun könnte, würde er es tun.
    »Was sagen die Ärzte?«, fragte Marty.
    »Die wollen ein paar Röntgenaufnahmen machen, nur zur Sicherheit, und sie wollen mein Kinn nähen. Ich bin mir nicht sicher, ob die mir wirklich zuhören, also versprich mir bitte, dass sie nicht irgendeinen Praktikanten da ranlassen. Besorg’ mir einen Schönheitschirurgen.«
    »In Ordnung.«
    »Vergewissere dich bitte, dass es ein plastischer Chirurg ist. Eine Narbe könnte mir meine Schauspielkarriere versauen.«
    Wenn sie sich darüber Sorgen machte, dann ging es ihr wirklich gut. »Eine kleine Narbe hat auch Harrison Ford nicht geschadet.«
    »Er ist ein Mann«, sagte sie, »das ist etwas ganz anderes.«
    Marty lächelte und drückte ihre Hand. Er wollte sie umarmen, sie wissen lassen, wie voll der Liebe und Erleichterung er im Moment war.
    »Warum lächelst du?«, fragte sie und unterdrückte selbst ein Lächeln.
    »Nur so.«
    »Hey, ich habe Schmerzen.« Sie erwiderte den Druck seiner Hand.
    »Ich weiß.«
    »Du lächelst immer noch.«
    »Heirate mich.«
    Die Worte kamen ohne Vorwarnung, ohne Überlegung. Doch als Marty sich diesen Satz sagen hörte, wollte er ihn auch nicht wieder zurücknehmen oder einen Scherz daraus machen. Er wusste, dass es richtig war und dass er es ernst meinte.
    »Was hast du gerade gesagt?« Sie starrte ihn an.
    »Ich sagte, heirate mich.«
    »Ich werde nicht sterben«, sagte sie, und ihre Lippen bebten. »Du musst das nicht tun.«
    »Doch, muss ich. Mir wird gerade klar, dass ich das schon vor langer Zeit hätte tun sollen. Ich habe dich und das, was du in mein Leben einbringst, für selbstverständlich gehalten. Das werde ich nie wieder tun.«
    Tränen kullerten über ihr Gesicht, aber

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