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The Walk: Durch eine zerstörte Stadt (German Edition)

The Walk: Durch eine zerstörte Stadt (German Edition)

Titel: The Walk: Durch eine zerstörte Stadt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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zu Buck. »Frag ihn.«
    »Eins«, sagte Buck.
    »Vergiss, wie er aussieht, er ist deiner Meinung«, schrie Marty, der jetzt mehr Angst vor Buck hatte als vor dem Kerl mit der Schrotflinte, dessen Arme sogar noch stärker zitterten. »Er bewacht nur, was ihm gehört.«
    »Zwei …«
    »Buck, nein!«
    »Drei.« Buck wollte gerade schießen, als die Stimme einer Frau ihn ablenkte.
    »Wenn ihr Blut vergießen wollt, schön für euch«, sagte sie bestimmt. »Nur vergeudet es bitte nicht hier drin.«
    Sie stand in der Eingangstür zur Straße, ihre Windjacke und die Baseballkappe trugen das Logo des Roten Kreuzes, ihr langes, blondes Haar war zum Pferdeschwanz gebunden und ihre Augen waren hinter einer Pilotensonnenbrille verborgen. Sie hatte die Hände in die Hüften gestemmt, und ihre Haltung strahlte Missbilligung und Abscheu für sie alle drei aus.
    »Ich habe ein paar Hundert Leute, die Blut brauchen, und da ihr so scharf darauf seid, eures loszuwerden – warum gebt ihr es nicht mir statt den Fliegen? Wir verteilen übrigens Saft und Kekse – dass ihr Erfrischungen anbietet, kann ich allerdings nicht erkennen.«
    Marty wartete nicht darauf, bis die beiden Männer sich entschieden hatten. Er trat unverzüglich zur Seite, hinaus aus der schmalen Schusslinie.
    »Klingt gut«, Marty suchte in seiner Tasche nach seinem Geldbeutel. »Lassen Sie mich nur noch eben meine Rechnung begleichen.«
    Er legte Geld auf den Tresen und drehte sich dann zu der Frau um. »Gehen Sie voraus.«
    Sie ging hinaus und Marty folgte, er wartete nicht einmal ab, um zu sehen, wie oder ob Buck und Bohrerfresse ihre Pattsituation auflösten.
    Mittag. Mittwoch.
    Ein paar Blocks weiter westlich war das Gelände der Fairfax High School zu einem Feldlazarett umfunktioniert worden, Hunderte von Patienten waren auf Tragen gebettet, lagen ausgestreckt im Gras oder saßen auf dem Asphalt, wo sie entweder darauf warteten, bemerkt zu werden, oder still ihre Schmerzen ertrugen. Unter diesen Umständen wurden momentan nur die am schlimmsten Verletzten behandelt, und die waren im Inneren der riesigen Zelte. Beständig landeten und starteten Helikopter, luden frische Opfer ab und gingen wieder auf die Suche nach weiteren. Es war kein Krieg, und dies war kein Militärlager, doch Marty wurde die Titelmelodie von M*A*S*H trotzdem nicht mehr los.
    Marty lag auf einer Pritsche und beobachtete, wie das Blut aus dem Schlauch in der weichen Mulde seines Ellbogens in den Plastikbeutel floss. Es waren noch andere Spender in der Nähe – die Bohrerfresse aus dem Laden, ein chassidischer Jude, der leise murmelnd Selbstgespräche auf Hebräisch führte, und eine massige, fette Frau, die all ihren guten Schmuck trug, zwei Ringe an jedem Finger, zwanzig Halsketten um den Hals. Marty vermutete, dass Buck auch irgendwo da draußen war und einen knappen halben Liter abgab.
    Die Frau vom Roten Kreuz, Angie, hatte Marty viele Fragen zu seiner Krankengeschichte gestellt, doch sie musste seinen Antworten letztlich einfach vertrauen, bevor sie ihm die Nadel in den Arm stach. Angesichts mehrerer zerstörter Krankenhäuser, leerer Blutbanken und Tausender Verletzter bestand dringender Bedarf an Blutkonserven, wie Angie ihm erzählte, und es blieb keine Zeit, es auf irgendetwas zu testen, was über die Blutgruppe hinausging. Und sie näherten sich dem Punkt, ab dem selbst dafür keine Zeit mehr sein würde.
    Angie war gezwungen, hinauszugehen und nach jedem Ausschau zu halten, der gesund genug war, um ein Glas voll Blut entbehren zu können. Sie schaffte es, Dutzende von Spendern zu rekrutieren, aber es waren bei Weitem nicht genug, um den wachsenden Bedarf zu decken. Sobald Marty und die anderen Spender um ihn herum damit fertig waren, ihre Portion abzugeben, würde sie wieder losziehen, auf der Jagd nach noch mehr Blut.
    Sie kam jetzt herüber zu Marty und beugte sich vor, um seinen Blutbeutel zu prüfen. »Wie geht es Ihnen?«
    »Gut.«
    Angie trug keinen BH, und er schämte sich dafür, dass er es überhaupt bemerkt hatte. Er war auf dem Weg nach Hause zu seiner Frau, mitten in den Nachwehen der schlimmsten Naturkatastrophe in der Geschichte. Beth könnte tot sein oder lebensgefährlich verletzt. Was für ein Kerl würde in einem solchen Moment die Brüste einer Frau anglotzen?
    Jeder Kerl.
    Marty verlagerte seinen Blick auf ihr Gesicht, in der Hoffnung, dass sie nicht bemerkt hatte, worauf er vorher geruht hatte. »Ich hatte gar keine Gelegenheit, mich bei Ihnen zu

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