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The Walking Dead 3: Roman (German Edition)

The Walking Dead 3: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Kirkman , Jay Bonansinga
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recht wacker geschlagen, Schönling«, lobt Lilly Austin. Sie schaut die anderen an. »Ihr habt alle ganze Arbeit geleistet. Genau genommen, wenn wir …«
    Ein leises Geräusch dringt von draußen an ihre Ohren und lässt sie schlagartig innehalten. Zuerst klingt es lediglich ähnlich wie die im Wind flatternde Plane, aber je genauer sie hinhört, desto sicherer ist sie sich, dass es ein Geräusch ist, das nicht hierher gehört, das sie zuvor noch nie gehört hat – ein Geräusch, das noch niemand jemals zuvor gehört hat –, zumindest nicht, seitdem die Plage ausgebrochen ist.
    »Hört ihr das?«, fragt Lilly in die Runde, die jetzt gemeinsam mit offenen Mündern angestrengt die Ohren spitzen. Der Lärm steigt und fällt mit dem Wind. Er scheint aus dem Himmel zu kommen, ist vielleicht noch ein oder zwei Kilometer von ihnen entfernt und lässt die Luft erzittern. »Das hört sich an wie … Nein. Das ist unmöglich.«
    »Was zum Teufel …?« Austin drängt sich Richtung Luke und steckt den Kopf nach draußen, sodass er gen Himmel blicken kann. »Wollt ihr mich verarschen? «
    Lilly drängt sich neben ihn, hält sich an der Luke fest und starrt ebenfalls hinaus.
    Der Wind weht durch ihr Haar und lässt ihre Augen tränen, als sie nach oben blickt. Da, im Westen erhascht sie einen Blick auf das Unmögliche.
    Über den Wipfeln kann sie nur den hinteren Teil erkennen, die Rotoren drehen sich wild, während der Körper des Helikopters steil mit der Nase nach unten gerichtet ist. Das sieht nicht gut aus. Ein dünner Faden schwarzen Rauchs kommt aus dem Motor, und schon verschwindet er hinter dem Horizont der Baumwipfel.
    Der Truck wird langsamer. Offensichtlich haben Martinez und Gus ihn auch gesehen.
    »Glaubt ihr, es ist …?« Lilly spricht die Frage aus, die jedem auf der Zunge liegt, wird aber abrupt unterbrochen.
    Der Absturz, vermutlich zwar in circa einem Kilometer Entfernung, lässt trotzdem den Boden unter dem Truck erbeben.
    Eine Pilzwolke aus lodernden Flammen und schwarzem Rauch erhebt sich über den Bäumen und steigt gen Himmel.

Fünf
    H ier! Genau hier! Halt an!« Gus tritt auf das Bremspedal, und der Truck ächzt und stöhnt, als er von der der zweispurigen Straße abkommt. Sie rumpeln über einen kleinen, schlammigen Grasstreifen neben der Standspur, ehe sie in einer Wolke aus Kohlenmonoxid und Staub zum Stillstand kommen.
    »Mit dem Truck können wir keinen Zentimeter näher ran«, bemerkt Martinez und lehnt sich im Beifahrersitz vor. Er reckt den Hals, um irgendetwas durch die schmutzige Windschutzscheibe erkennen zu können, sieht aber nichts außer der Wolke aus Rauch, die über den Bäumen am westlichen Horizont in den Himmel emporsteigt. Der Unfallort scheint nicht weiter weg zu sein als einen halben Kilometer. Martinez holt seine .357er hervor. »Den Rest müssen wir wohl oder übel zu Fuß zurücklegen.«
    »Ist eine ganz schöne Strecke, Boss.« Gus blickt aus dem Fahrerfenster und kratzt sich seine behaarte Wange. »Sieht ganz so aus, als ob er mitten im Wald runtergekommen ist.«
    Martinez überlegt einen Augenblick, kaut auf der Innenseite seiner Backe. Diese Gegend von Georgia ist bekannt für ihre Senken. Sie sind bewaldet, beherbergen normalerweise ein Flüsschen oder einen Bach und sind berühmt-berüchtigt für ihre dichte Vegetation, bestehend aus widerspenstigem Gestrüpp und Unkraut, tiefen Senken im Boden, den unzähligen Moskitos und den zahlreichen Versteckmöglichkeiten, aus denen durchaus mit Schlamm bedeckte Beißer hervorstürzen können.
    Gus wirft Martinez einen Blick zu. »Du hast zwar gesagt, dass wir nicht weiterfahren sollen, aber Probieren geht über Studieren, oder?«
    »Keine gute Idee«, knurrt Martinez und überprüft die Trommel seiner Magnum. Er hört, wie die Luke der Ladefläche geöffnet wird und der Rest ihrer Truppe heruntersteigt. Ihre angespannten Stimmen werden von der nachmittäglichen Brise bis an seine Ohren getragen. »Wir würden nur im Morast stecken bleiben.«
    »Ganz, wie du sagst, Boss.« Gus legt den Leerlauf ein und stellt den Motor ab. Die Stille macht rasch den Lauten der Natur Platz – dem ewig lauten Zirpen der Zikaden, dem Wind in den Bäumen.
    »Lass das Gewehr hier und nimm stattdessen eine der A R -15 – für den Fall, dass es heikel wird. Und schnapp dir die Machete unter dem Sitz.« Martinez hat ein schwarzes Marine-Raider-Bowiemesser mit einer vierzig Zentimeter langen Klinge ans Bein gebunden, das er jetzt überprüft.

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