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The Walking Dead: Roman (German Edition)

The Walking Dead: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Bonansinga , Robert Kirkman
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Rennwagen zu hören. In einer hinteren Ecke seines Gehirns weiß Brian, dass der Lärm des Rennens den Tumult auf der Lichtung übertönt, was wahrscheinlich von Philip mit eingeplant war, damit seine Entführung nicht bemerkt werden würde.
    Brian kann die Umrisse der dunklen Figuren auf der Rodung nur schwer erkennen. Er sieht, wie sich die Monster an den menschlichen Überresten laben …
    Brian schließt die Augen.
    Einen Moment lang ist er unentschlossen, ob er beten soll oder nicht. Oder wäre eine stille Grabrede für seinen Bruder besser? Und für Nick und die verstorbene Unbekannte? Für Bobby Marsh, für David Chalmers, für alle Toten, selbst für die noch Lebenden und diese ganze gottverdammte, kaputte Welt. Aber er tut es nicht, sondern sitzt einfach nur da, während sich die Zombies an den Überresten seines Freundes, seines Bruders und der unbekannten Frau satt fressen.
    Brian hat keine Ahnung, wie viel Zeit verstrichen ist, als sich die Zombies wieder verziehen und die zerlegten, abgenagten Reste auf der ganzen Lichtung verstreut zurücklassen.
    Dann gleitet er vom Dach der Fahrerkabine und schleicht durch die Dunkelheit nach Hause.
    Brian sitzt die ganze Nacht über in der leeren Wohnung im Wohnzimmer – vor dem leeren, schäbigen Aquarium. Sein Kopf ist leer, da strahlt kein Sender mehr aus. Die Nationalhymne ist bereits gespielt, das Testbild ist verschwunden, und jetzt flimmert nur noch weißes Rauschen über seinen inneren Bildschirm.
    Er steckt noch immer in der schmutzigen Jacke und starrt auf das Glas des Aquariums, das von grünem Schleim bedeckt ist und an dem hier und da etwas Fischfutter klebt. Der Anblick erinnert an ein monotones Stillleben, das direkt aus der Hölle zu stammen scheint. Brian sitzt da und glotzt in den von Glas umrahmten Raum, in dem einmal Fische schwammen. Aus Minuten werden Stunden. Sein Schädel gleicht einer Braun’schen Röhre. Er bemerkt kaum die aufgehende Sonne, die Morgenröte. Er hört weder den Tumult außerhalb der Wohnung noch die aufgeregten Stimmen oder die Motorengeräusche.
    Der Tag nimmt seinen Lauf – Zeit hat für Brian keinerlei Bedeutung mehr –, bis der Abend hereinbricht und seinen Schleier der Dunkelheit über die Wohnung legt. Brian bleibt in der Finsternis sitzen und starrt weiterhin auf die bildlose Übertragung in dem leeren Aquarium. Der nächste Morgen kommt, dann der Mittag.
    Irgendwann am folgenden Tag fällt bei Brian ein Groschen. Der Schimmer einer Nachricht huscht über den leeren Bildschirm seines Gehirns. Zuerst scheint alles weit entfernt und wirr zu sein, wie ein schlecht empfangener Sender, aber mit jeder Sekunde wird es klarer und die Nachricht lauter. AUF NIMMERWIEDERSEHEN .
    Wie eine Wasserbombe in der Tiefe seiner Seele implodieren die beiden Worte in einem glühend heißen Fieberkrampf und reißen ihn endlich aus seiner Benommenheit. Er schnellt auf und öffnet die Augen.
    AUF NIMMERWIEDERSEHEN  –
    Er ist dehydriert, und seine Knochen sind steif. Sein Magen ist leer, und seine Hose trieft vor Urin. Beinahe sechsunddreißig Stunden saß er einfach nur auf dem Stuhl wie bewusstlos, still wie ein Betonklotz, und es fällt ihm anfangs schwer, seinen Kreislauf wieder in Schwung zu bringen. Aber er fühlt sich gereinigt und so klar im Kopf wie selten zuvor. Er humpelt in die Küche, sucht nach etwas zu essen, findet aber nichts außer einigen Dosen mit Pfirsichen. Er öffnet eine und verschlingt den Inhalt mit wildem Heißhunger. Der Saft tropft ihm vom Kinn. Pfirsiche haben ihm noch nie so gut geschmeckt. Es scheint ihm beinahe, als ob er noch nie zuvor Pfirsiche probiert hätte. Dann geht er ins Schlafzimmer und streift sich die verdreckten Kleider vom Leib, um sich eine neue Jeans und sein einziges anderes Hemd überzuziehen – ein AC / D C -T-Shirt. Er schnappt sich ein Paar Doc-Martens-Stiefel, schlüpft hinein und schnürt sie zu.
    An der Tür hängt ein großer, gesprungener Spiegel.
    Ein drahtiges, zerzaustes, leicht gedrungenes Frettchen von Mann starrt ihn an. Der Sprung im Spiegel spaltet sein schmales Gesicht und die Mähne seines langen, dunklen, unbändigen Haars. Seine Miene wird von einem strähnigen Backenbart eingerahmt, und die eingesunkenen Augen stecken tief in ihren Höhlen, umgeben von dunklen Umrandungen. Er erkennt sich kaum selbst wieder.
    »Wie auch immer«, sagt er zum Spiegel und verlässt das Schlafzimmer.
    Im Wohnzimmer holt er seine Achtunddreißiger, schnappt sich das letzte

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