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The Walking Dead: Roman (German Edition)

The Walking Dead: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Bonansinga , Robert Kirkman
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drehst du nicht um?«
    Brian starrt auf den Nacken seines Bruders. »Philip, das sind zu viele. Viel zu viele.«
    »Um Gottes willen, wir sind im Arsch … Wir sind im Arsch!«, stottert Nick, der von dem atemberaubenden Hindernis, das sich ihnen in den Weg stellt, wie gelähmt wirkt. Die Untoten sind kaum einen halben Häuserblock entfernt und scheinen wie die erste Welle eines Tsunamis zu sein. Es sind Büroangestellte, Männer und Frauen, noch immer in Nadelstreifenanzügen und Kostümen. Doch die Kleidung hängt nur noch in Fetzen von ihnen herab, als ob sie sich gegenseitig angebissen und durch Wagenschmiere gezogen hätten. Sie stolpern umher wie seltsam aufgebrachte Schlafwandler.
    Hinter ihnen drängen sich einen Häuserblock nach dem anderen unzählige weitere Zombies auf den Bürgersteigen und der Straße. Falls es Stoßzeiten in der Hölle gibt, dann können sie diesem Schauspiel ganz bestimmt nicht das Wasser reichen. Die dissonante Symphonie aus Jammern und Stöhnen Hunderttausender Untoter, die durch die Entlüftungsschlitze und Fenster des Escalade dringt, stellt Brian die Nackenhaare auf. Er lehnt sich nach vorne, um seinem Bruder vorsichtig auf die Schulter zu klopfen. »Philip, die Stadt ist verloren.«
    »So ist es. Erledigt. Wir müssen sofort umdrehen«, drängt Nick panisch.
    »Einen Augenblick«, erklärt Philip mit kalter Stimme. »Wartet noch.«
    »Philip, lass das«, ermahnt ihn Brian. »Die Stadt gehört den Zombies.«
    »Ich habe gesagt, dass wir noch etwas warten!«
    Brian starrt erneut auf den Nacken seines Bruders, und ihm läuft es kalt den Rücken hinunter. Jetzt weiß er, was Philip vorhat. ›Einen Augenblick‹ bedeutet nicht ›Wartet mal kurz, während ich überlege‹ oder ›Mir kommt gleich die zündende Idee‹.
    Was Philip Blake mit ›Einen Augenblick‹ meint, ist …
    »Seid ihr alle angeschnallt?«, fragt Philip eher rhetorisch. Brian wird es erneut eiskalt.
    »Philip, bitte …«
    Aber Philip hört nicht auf ihn, sondern tritt aufs Gaspedal. Der Escalade explodiert förmlich, als er losschießt. Philip steuert schnurstracks auf den wimmelnden Mob zu. Brian verschlägt es einen Moment lang die Sprache.
    » PHILLY ! NEIN !«
    Nicks Schrei wird von Aufprallgeräuschen übertönt. Als ob ein Riese unentwegt auf eine gewaltige Trommel schlagen würde, fegt der Escalade über den Bürgersteig und zerfetzt dabei mindestens drei Dutzend Untote in Stücke.
    Gewebe und Blut regnen auf das Auto nieder.
    Brian ist so geschockt, dass er sich auf den Boden wirft und gemeinsam mit Penny den Ort namens Weg aufsucht.
    Die kleineren Zombies stellen kein großes Hindernis dar. Sie sind eher wie Schießbudenfiguren. Sie zerplatzen unter dem Gewicht der Reifen und hinterlassen lediglich eine Spur verwesender Innereien. Die Größeren aber prallen von den Kotflügeln ab und fliegen durch die Luft, bis sie gegen Gebäude klatschen und wie überreife Früchte platzen.
    Die Toten scheinen lernresistent zu sein. Selbst eine Motte flattert davon, sobald sie einmal der Flamme zu nahe gekommen ist. Aber dieser gewaltige Verband herumwandelnder Leichen in Atlanta hat offensichtlich nicht den geringsten Schimmer, warum man das glänzende schwarze Etwas, das auf sie zurast, nicht fressen kann – das gleiche schwarze Etwas, das ihre Kumpanen Sekunden zuvor in Brei verwandelt hat. Sie kommen weiterhin und denken nicht einmal daran, innezuhalten oder die Richtung zu ändern.
    Philip ist über das Lenkrad gebeugt. Die Knöchel weiß vor Anstrengung, betätigt er immer wieder die Scheibenwischer, damit die Windschutzscheibe nicht völlig verschmutzt und er noch sehen kann, wohin er das Auto lenkt. Mit einer Geschwindigkeit zwischen fünfzig und achtzig Kilometer die Stunde pflügt er den Weg zur Innenstadt frei.
    Manchmal schlägt er eine Schneise durch die dichte Menge, dass man meinen könnte, sie befänden sich in einem Wald voll blutender Früchte. Die herumfliegenden Arme und Finger gleichen Ästen, die sich an den Seiten des Escalade verklemmen. Es gibt auch freie Straßenabschnitte, auf denen der SUV lediglich einige wenige Zombies auf den Bürgersteigen oder am Rande der Straße trifft und Philip richtig Gas geben kann, während er von einer Seite zur anderen kurvt, um jeden Untoten mitzunehmen, den er kriegen kann. Dann kommt plötzlich wieder eine Wand aus Kreaturen auf sie zu. Das macht ihm am meisten Spaß, denn nur so fliegen die Fetzen so richtig.
    Er fährt um eine Kurve und rast in

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