Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)
feiern. Was zum Teufel sollte er tun? Er war nicht in der Stimmung, die beiden zu bestrafen. Er wollte einfach nur bei ihnen sein, nicht reden müssen, seinen Körper schwerelos durchs Wasser treiben lassen, Abschied nehmen ...
„ Biscuit“, hörte er Tornado ebenso tonlos wie entsetzt sagen. Kai rappelte sich wie von der Tarantel gestochen auf und beide sahen ihn furchtsam an.
Bis jetzt hatte Biscuit niemals wirklichen Zorn auf die beiden verspürt, sein scheinbarer Ärger war Instrument innerhalb eines Machtspieles, aber jetzt war er wütend. Wirklich wütend.
„ Ihr werdet euch wünschen, das nicht getan zu haben“, war alles, was er sagte, bevor er sich umdrehte und aus seinem Schlafzimmerschrank zwei simple Gegenstände hervorwühlte. Egal, wie es um ihn stand, wenn er jetzt nicht reagierte, machte er sich als Top lächerlich.
„Wir sitzen in der Scheiße“, stellte Kai ängstlich fest. Biscuit benahm sich nicht wie sonst, irgendetwas war anders. Fuck! Wie hatte das nur geschehen können?
„ Wir erklären es ihm. Dass wir das nicht wollten und er spät dran war.“
Zorn flammte in Kais sanften Augen auf: „Wir erklären gar nichts! Wir sind echt das Letzte, das ist alles, was wir ihm sagen können.“
Als Biscuit wieder im Wohnzimmer erschien, schielten sie verstohlen auf den Rohrstock und das Seil in seinen Händen.
„Wer von euch beiden ist auf die glorreiche Idee gekommen, die erste und wichtigste aller Regeln zu brechen?“
„ Wir beide“, erwiderte Kai hastig, bevor Tornado antworten konnte.
„ Na dann …“ Biscuit kramte eine Münze aus der Tasche, schnippte sie durch die Luft und fing sie mit der anderen auf seinem Handrücken. „Zahl.“ Er zeigte ihnen das Geldstück. „Ich fange mit Tornado an und du assistierst mir, Kai.“ Er ging zu Tornado und schubste ihn mit dem Bauch voran grob auf den Sessel. „Spreiz die Beine, sodass die Armstützen sie auseinanderhalten, und lege dein Kinn auf die Lehne.“ Er kam um das Sitzmöbel und zerrte an Tornados Armen, sodass sie über das Rückteil hingen, und band sie mit geschickten Fingern mit dem Seil zusammen.
„ Keine Fesseln!“, wehrte Tornado bestürzt ab und Biscuit nahm seinen Unterkiefer fest in die Hand nahm und zwang Tornado, ihm in die Augen zu sehen. Biscuits Stimme klang nicht nur in seinen Ohren kalt und fremd, als er die Gegenfrage stellte: „Warum soll ich mich an Vereinbarungen halten, wenn du sie jederzeit brechen darfst? Ich würde gerne einfach nur 'Bitte, halte dich an meine Auflagen' sagen und eine gute Zeit mit dir haben, weil du Regeln respektierst, aber dir muss ich sie scheinbar einprügeln.“ Er zog das Seil fest. „Knie dich neben mich, Kai.“
Als Tornado strafbereit positioniert war, peitschte Biscuit den Rohrstock durch die Luft und ließ ihn auf Tornados Oberschenkel zischen. Der Schmerz war ein Schock. Er zentrierte seine Wucht auf einen schmalen Bereich, der punktgenau eine schneidende Wirkung entfaltete. Der Sessel bremste die zuckenden Beine, die sich automatisch schließen wollten und die nächsten Hiebe landeten an derselben Stelle. Tornado schrie. Das war kein Schmerz, den man wegatmen oder unterdrücken konnte. Gott, hoffentlich hatte er es bald hinter sich!
„ Du bekommst fünfzig von mir.“
„ Was?“, schrie Tornado entsetzt.
„ Wir fangen von vorne an, wenn mir das, was du sagst oder tust, nicht passt. Anders scheinst du es nicht zu lernen. Und da du mich schon wieder mit deinem Scheiß-Einwurf angepisst hast, fange ich nochmal von vorne an.“
Tornado hatte ihn noch nie so zornig erlebt und wagte nicht, sich zu widersetzen. Das hier war anders als sonst. Als habe sich die Atmosphäre verdichtet.
Biscuit den Stock durch, bevor er ihn auf dieselbe Stelle auftreffen ließ, die eine wulstige, tiefrote Spur des vorigen Schlages zierte. Tornado schrie. Fünf harte, feste Schläge landeten auf seinen Backen. Schnell hintereinander, keine Pause. Der Blonde brach in Schweiß aus, er dachte seine Haut platzte auf. Der Schmerz war schrill, und er konnte ihn weder mit Muskelspannung noch mit seinem Geist abmildern. Tornados Hände zuckten wehrlos und er spürte den Ernst hinter den Hieben. Wie sollte er weitere fünfundvierzig dieser Art durchstehen? Wieder riss der Bambus an seiner Haut und beim nächsten brutalen Treffer kamen ihm Tränen.
„ Du kannst von mir aus schreien und heulen so laut du willst, aber ein falsches Wort zu mir und ich garantiere für nichts.“
Es
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