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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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sie nicht verdiente, löste ich mich schnell aus ihren Armen – und fand mich von einer Schar jüngerer Amazonen umringt, die Feuer und Flamme waren, jedes Detail meiner Mission zu erfahren. Das schmeichelte mir zwar, aber ich war zu bedrückt, um ihre Anerkennung wirklich annehmen zu können, außerdem hatte ich keine Lust, die Geschichte wieder und wieder zu erzählen. Für mich war es keine Heldengeschichte. Für mich war es einfach nur ein Albtraum, der ausnahmsweise zu meinen Gunsten ausgegangen war und dennoch tiefe Wunden hinterlassen hatte, auf die ich alles andere als stolz sein konnte. Das Abendessen ließ ich unter dem Vorwand ausfallen, dass ich satt und zu müde für den ganzen Trubel sei, und man war mir nur mit Verständnis und Mitgefühl begegnet. Angenehm, aber auch irgendwie verstörend.
    Ich saß in meinem unendlich tristen, schwesterlosen Zimmer am Fenster und sah nach draußen. Polly hatte alles, was sie besaß, in ihr neues Zimmer transportiert, dazu gehörten unter anderem alle Pflanzen und ihre selbstgemalten Pferdebilder. Nur dunkle Ränder an der Wand erinnerten daran, wo sie gehangen hatten, und drei verdorrte Blättchen unseres Ficus benjamina lagen auf dem Boden. Ich hatte zumindest gedacht, es sei unserer gewesen. Ihr Bett war abgezogen, ihr Schrank und die Regale leergeräumt.
    Ich sah einfach nicht hin, der Anblick war zu beklemmend, außerdem wollte ich auf keinen Fall verpassen, wenn Louis von der Arbeit nach Hause kam. Nach meiner Ankunft war er nicht im Stall erschienen, ich vermutete, dass er das Alarmsignal nicht gehört oder falsch interpretiert hatte; umso wichtiger war es jetzt, dass ich ihn möglichst bald traf.
    Sobald ich ihn und Boreas im Hof auftauchen sah, rannte ich aus meinem Zimmer – und stieß auf dem Gang fast mit Victoria zusammen.
    „Ich wollte nur nach dir sehen und fragen, ob alles in Ordnung ist“, sagte sie entschuldigend.
    „Ja, alles bestens. Ich muss noch einmal kurz in den Stall. Nach Hekate sehen.“
    „Cool, ich komme mit.“
    „Cool“, stieß ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und setzte meinen Weg fort. Louis musste zumindest sehen, dass es mir gut ging, auch wenn unter den gegebenen Umständen ein Gespräch unmöglich war.
    „Du musst mir genau erzählen, was passiert ist!“, bestimmte sie.
    Unkonzentriert beantwortete ich ihre Fragen, während ich fast über den Hof rannte. Als ich den Stall betrat, musste ich mich dazu zwingen, nicht sofort zu Louis hinüberzublicken, aber es gelang mir immerhin, mich so vor Hekates Box zu stellen, dass ich ab und zu einen schnellen Blick über Victorias Schulter hinweg auf ihn werfen konnte. Wenn er mein Eintreten bemerkt hatte, ließ er mich das nicht erkennen. Vermutlich hatte er schon mitbekommen, dass Polly und ich zurückgekehrt waren, denn er verrichtete seine Arbeit, ohne ein einziges Mal zu mir zu sehen.
    Wahrscheinlich fürchtet er Victorias sechsten Sinn für heimliche Liebschaften und ist deswegen so vorsichtig, vermutete mein Verstand .
    Schließlich verriegelte er Boreas' Box und kam den Gang entlang auf uns zu. Erst im letzten Moment hob er den Kopf, verharrte kurz und sah mich an. Es war einer dieser Blicke, die mich mitten ins Herz trafen, aber keiner von der guten Sorte. So voller Kälte hatte er mich zuletzt angesehen, als ich ihn in einer verregneten Nacht vor ein paar Monaten erfolglos davon zu überzeugen versucht hatte, dass er die Wahrheit über seine Mutter erfahren müsse. Mein unauffälliges Lächeln fiel in sich zusammen. Ich starrte ihn flehend an und suchte panisch die Verbindung, aber sie war unauffindbar. Gekappt.

Kapitel 15
    Den Bruchteil einer Sekunde hatte ich das Gefühl, als kämpfe sich in seinem Gesicht noch etwas anderes an die Oberfläche – Trauer? Enttäuschung? Ein klitzekleiner Hauch Zuneigung? – aber dann blickte er wieder zu Boden, setzte festen Schrittes seinen Weg fort und verließ den Stall.
    Zu spät merkte ich, dass Victoria schon seit einer Weile verstummt war und mich jetzt skeptisch ansah. „Und du bist dir sicher, dass da nichts zwischen dir und dem Schnuckel läuft?“
    „Keine Ahnung, was da läuft, aber es läuft komplett falsch“, gab ich kopflos zurück.
    Am liebsten wäre ich ihm hinterhergerannt, aber ich konnte in Victorias Gegenwart nicht noch mehr riskieren. Wenige Minuten später stieß Corazon zu uns. Die beiden hielten mich bei einem Gläschen Met in meinem Zimmer bis nach Mitternacht mit Fragen wach und danach war es

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