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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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gerechte Rache zu üben, und wieder war ich bar jedes Empfindens, konnte weder Entsetzen noch Triumph verspüren.
    Meine Mutter legte mir einen Arm um die Schulter. „Komm mit. Phoebe wird dein Pferd versorgen.“ Sie wollte mich in Richtung Hof bugsieren, aber ich sperrte mich.
    „Das mache ich schon selber. Kümmer du dich um Polly, ich komme danach in dein Zimmer.“ Vielleicht hatte Louis den Alarm gehört und kreuzte hier auf. Ich wollte so schnell wie möglich alle Unstimmigkeiten klären.
    „Na gut.“ Widerstrebend ließ sie mich los, ging ein paar Schritte zum Tor, drehte sich dann aber noch einmal mit einem müden Lächeln um. „Danke, Aella.“
     
    „Aber warum hat der eine Andrakor den anderen erschossen?“, fragte sie ein paar Stunden später verblüfft, als wir zu zweit in ihrem Zimmer aßen und ich ihr der Reihe nach berichtete, was geschehen war.
    Ich hatte ausnahmsweise die Wahrheit erzählt – nur ein paar Dinge weggelassen, beispielsweise dass der GemPlayer mich auf Pollys Spur gebracht hatte, dass Louis mir mit der Ausrüstung geholfen hatte, das klitzekleine Detail, dass ich mit Bob schon Bekanntschaft geschlossen hatte, bevor ich nach Tasek gekommen war, und die wahren Beweggründe für Matos Handeln.
    Ich stopfte mir eine Gabel voll Gemüse in den Mund, um Zeit zu gewinnen. „Er hatte wohl Mitleid. Und ich habe ihm ein schlechtes Gewissen eingeredet.“ Ebenfalls keine Lüge.
    Atalante nickte anerkennend. „Ein geschickter Schachzug.“
    „Polly war zu erschöpft, deswegen haben wir noch eine Pause im BoraBora eingelegt und sind erst heute Morgen wieder aufgebrochen. Ich hoffe, das war kein Fehler. Die Vatwaka haben sie ziemlich übel zugerichtet und getreten und …“ Mein Magen krampfte sich zusammen, wenn ich nur daran dachte.
    „Sevishta und Deianeira haben sie vorhin im Krankenhaus komplett durchgecheckt, es ist alles soweit in Ordnung. Keine inneren Verletzungen. Du hast alles richtig gemacht.“
    Ich atmete auf.
    „Aella, das ist alles wirklich …“ Sie suchte nach Worten und tupfte sich solange den Mund mit einer Serviette ab. „… bemerkenswert. Es tut mir leid, dass ich dich aus der Sache heraushalten wollte. Ich habe dich unterschätzt – ich dachte, es sei zu viel für dich, nach deiner Ohnmacht im Stall. Mir ist jetzt bewusst, dass ich dich dadurch quasi gezwungen habe, dich alleine auf die Suche zu machen. Dennoch kann ich deinen Alleingang natürlich nicht einfach so durchgehen lassen.“
    Ich nickte. Es wäre unfair den anderen gegenüber gewesen, wenn ich keine Strafe bekommen hätte, nur weil ich die Tochter der Anführerin war. Für mich mussten dieselben Regeln gelten wie für alle anderen.
    „Ich bin dir sehr dankbar, dass du Hippolyta zurückgebracht hast. Das ist das, was für mich zählt. Du hast großen Mut bewiesen und gezeigt, dass dir deine Schwester wichtiger als alles andere ist, deswegen würde ich gerne eine Bestrafung finden, die die anderen zufriedenstellt, für dich aber nicht zu schlimm ist.“
    „Jaaa?“, fragte ich gedehnt.
    „Nachdem dich ein Monat Stallausmisten oder Putzdienst weder erfreuen, noch auf irgendeine Art und Weise weiterbringen wird, habe ich daran gedacht, dich im nächsten Monat die Nachtschichten in der Klinik übernehmen zu lassen. Du hast gerne dort gearbeitet, habe ich Recht? Und du hast mitgeholfen, als Padmini ihr Baby auf die Welt gebracht hat.“ Als sie das erwähnte, zog ich eine gequälte Grimasse. „Dienstbeginn ist nach dem Abendessen, abgelöst wirst du nach dem Frühstück. Dafür hast du nachmittags frei. Ich denke, das ist hart genug, um von den anderen als Strafe akzeptieren zu werden, und du hast gleichzeitig die Möglichkeit, etwas Neues zu lernen. Und bei Notfällen kannst du einfach Sevishta oder Deianeira alarmieren.“
    „Im nächsten Monat? Da ist Ernte“, fragte ich etwas unbegeistert. Ich hatte nichts gegen die Arbeit in der Klinik und fand es großzügig von meiner Mutter, dass sie die Bestrafung mit mir absprechen wollte, aber ich hatte auf ein kleines Wunder gehofft, das mich wie letztes Jahr zusammen mit Louis in dieselbe Erntegruppe einteilen würde.
    „Du fandst die Ernte letztes Jahr doch ganz entsetzlich, wenn ich mich recht erinnere?“
    Ich mied ihren Blick, während ich ausgiebig meinen Teller auskratzte. Doch als sie plötzlich lachte, sah ich auf.
    „Ich sollte dich wohl am besten einen Monat lang mit Tianyu Preiselbeeren ernten lassen, das wäre für euch beide die

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