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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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gerechte Strafe.“
    „Das würde ich nicht überleben“, konstatierte ich trocken. Ich war meiner Taekwondo-Trainerin seit meiner Ankunft noch nicht über den Weg gelaufen und ich hoffte, das auch in nächster Zukunft vermeiden zu können.
    „Wie dem auch sei, ich dachte, du bist froh, wenn du weniger auf den Feldern helfen musst. Außerdem hast du wie gesagt nur nachmittags frei. Das heißt, du wirst vormittags mitarbeiten müssen.“
    „Okay.“ Ihr Blick lastete erwartungsvoll auf mir, deshalb raffte ich mich auf und fügte etwas enthusiastischer hinzu: „Gut. Machen wir es so. Ich arbeite gerne in der Klinik.“
    „Lass das die anderen nicht hören“, erwiderte sie mit einem kleinen Lächeln, das jedoch schnell verschwand. „Aella, da ist noch etwas.“ Sie zögerte. „Polly hat darauf bestanden, in einen anderen Raum zu ziehen.“
    Das war wohl zu erwarten gewesen, aber es tat trotzdem weh. Ich konnte nur nicken.
    „Ich mache mir Sorgen um sie. Sie spricht nicht darüber, was passiert ist. Mir ist klar, dass sie Einiges durchgemacht hat und dass sie Zeit für sich braucht, aber zu dir muss sie doch Vertrauen haben. Du hast sie da rausgeholt. Ich denke nicht, dass es gut ist, wenn sie jetzt zu viel alleine ist.“
    Ein Kloß im Hals machte mir das Schlucken schwer. „Nein … aber wir sollten ihren Wunsch respektieren. Ich komme im Augenblick nicht wirklich an sie heran. Und jeder hat seine eigene Art, mit dem Erlebten umzugehen.“
    „Da hast du recht. Aber versprich mir, dass du dich trotzdem um sie kümmerst.“
    „Ja“, brachte ich hervor. „Selbstverständlich. Wenn sie mich irgendwie lässt.“ Eine Idee kreuzte meine Gedanken. „Atalante, dieser GemPlayer, den Tetra gefunden hat – ist der schon freigegeben?“
    Verwundert über meinen scheinbaren Gedankensprung runzelte sie die Stirn. „Ähm, ja. Interessierst du dich dafür?“
    „Ich wollte immer einen haben, aber ich habe es nicht geschafft, mir vor dem Verfall genug zusammenzusparen, um ihn mir leisten zu können. Kann ich ihn vielleicht haben?“
    Sie sah nicht begeistert aus, aber offenbar wollte sie mir im Augenblick auch nichts abschlagen. „Naja, wenn du möchtest … Viel wirst du damit aber nicht anfangen können, du kannst ja nichts Neues daraufladen und es ist nur entsetzlicher Lärm drauf, wirklich übles, teilweise sogar frauenverachtendes Zeug. Was Andraket eben so hören“, sagte sie voll Abscheu.
    Ich zwang mich zu einer enttäuschten Miene. „Schade. Ich sehe ihn mir trotzdem mal an, wenn du nichts dagegen hast. Mich interessiert die Technik. Und dann kann ich wenigstens behaupten, einmal einen GemPlayer in der Hand gehabt zu haben.“
    Sie machte eine gleichgültige Handbewegung. „Nur zu. Du kannst ihn dir im Keller aus der Asservatenkammer holen.“
    Ich nickte, fast ebenso gleichgültig, eilte aber sofort nach dem Gespräch ins Untergeschoss und holte den Player ab. Wieder im ersten Stock angekommen klopfte ich an Pollys neuer Zimmertür am Ende des Ganges.
    „Wer ist da?“
    „Ich. Ell.“
    Es dauerte fast eine Minute, bis die Tür entriegelt wurde und sich einen Spalt öffnete, durch den mir Polly mit versteinerter Miene entgegensah.
    „Was.“
    Ich wusste, dass sie keinen gesteigerten Wert auf einen Plausch mit mir legte, deswegen hielt ich ihr einfach den GemPlayer hin. „Keiner weiß, dass es deiner war“, ließ ich sie leise wissen.
    „Okay.“ Damit schnappte sie ihn sich aus meiner Hand und knallte mir die Tür wieder vor der Nase zu. Perplex blieb ich davor stehen.
    Ein kühles „Danke“ ertönte erst, als ich mich wieder geknickt auf den Weg in mein unfreiwilliges Einzelzimmer machte.
     
    Im selben Maße, wie ich für Polly seit der Rettungsaktion und den damit einhergehenden Enthüllungen keine richtige Amazone mehr war, hatte ich seit meinem Alleingang in den Augen aller anderen meine wahre Amazonenhaftigkeit offenbar erst richtig bewiesen. Natürlich wurde im Atrium getuschelt und getadelt, dass ich mich über Atalantes Anordnungen hinweggesetzt hatte, aber sie kamen nicht umhin, mein entschlossenes Handeln zu bewundern.
    „Weißt du, ich war der Göttin immer dankbar, dass ich dich damals bei der alten Mühle gefunden habe und dass ich die Chance hatte, dich deiner wahren Bestimmung zuzuführen“, vertraute mir Tetra an, „aber noch nie so dankbar wie jetzt. Du hast nicht nur Polly das Leben gerettet, sondern auch Atalante.“
    Ihre Umarmung tat mir gut, doch da ich wusste, dass ich

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