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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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und der Behandlung mit medizinischen Gerätschaften und –“ Louis' Kusssalve stoppte meine Ausführungen ziemlich abrupt. Und ziemlich angenehm.
     
    Obwohl meine Zeit in der Verwaltung abgelaufen war und ich eigentlich bei der Töpferei und der Korbherstellung eingeteilt war, bat mich Tetra, noch bis nach Yazama zu bleiben und bei deren Planung mitzuhelfen. Und da ich mir im Leben nichts Gehirntötenderes vorstellen konnte, als Körbe zu flechten, stimmte ich dankbar zu. Allerdings war es komplexer, als ich gedacht hatte, ein solches Fest aufzuziehen, bei dem nichts schiefgehen durfte, und ich hatte das Gefühl, tagelang nur mit flatternden Listen von einem Ende Themiskyras zum anderen zu rennen.
    Dennoch nahm ich mir an Yazama selbst vormittags Zeit und sah bei Padmini vorbei. Als ich in ihr Zimmer trat, begrüßte sie mich mit einem unbegeisterten: „Was willst du denn hier?“, aber ich sah zu meiner Erleichterung keine Tränenspuren in ihrem Gesicht.
    „Nur fragen, ob du wieder Hilfe mit dem Kleid brauchst“, sagte ich vorsichtig und schloss die Tür hinter mir.
    „Das schaff ich schon.“ Sie stand vor ihrem Schrank und warf nachlässig und ohne erkennbares System Kleidung in eine lederne Reisetasche, die neben ihr auf dem Boden stand.
    „Oder mit den Haaren?“
    „Nö.“
    „Ist alles in Ordnung?“
    „Klar.“
    So hatte sie auch letztes Jahr versucht, mich abzuspeisen, aber damals war ganz und gar nichts in Ordnung gewesen. „Hm, ich meine … was ich eigentlich sagen wollte …“
    „Ell, wenn du was wissen willst, frag einfach, anstatt so erbärmlich herumzueiern“, unterbrach mich Padmini ungeduldig und wandte sich mir ganz zu. „Aber ich weiß ohnehin, was du mit deinem Gestammel bezweckst – und kann dich beruhigen: Ich ziehe freiwillig los. Und dieses Jahr werde ich erfolgreich nach Themiskyra zurückkehren.“ Sie hob ihr Kinn und lächelte mich siegesgewiss an.
    „Areto hat nichts damit zu tun?“, versicherte ich mich.
    „Nein.“
    „Gut“, sagte ich und lächelte zurück. „Und, ja, meine Lippen sind versiegelt. Kein Grund, mich plattzumachen.“
    „Gut“, sagte auch meine Cousine und fuhr fort zu packen, ohne mich eines weiteren Blicks zu würdigen.
    „Dann … viel Spaß!“
    „Was weißt du schon, du Sumpfhuhn.“
    Nichts, dachte ich, während ich die Tür zu Padminis Zimmer hinter mir schloss. Aber das kann sich in nächster Zeit ändern.
    Ich atmete kurz durch und hetzte weiter.
    Im Endeffekt ging auf der Sonnenfeier alles glatt, Tetra lobte mich, Atalante war zufrieden und sogar das Wetter spielte mit – allerdings erklärte mir Polly, dass das Wetter an Yazama grundsätzlich schön war. Das war schon immer so gewesen und würde auch bis in alle Ewigkeit so sein, quasi ein ungeschriebenes Gesetz und Artemis' Dank für die Feierlichkeiten zu ihren Ehren.
    Für mich war der Tag wegen der organisatorischen Herausforderungen allerdings wenig feierlich, da ich auch während des Festes noch genug zu tun hatte. Ich hatte gerade das spätere Entzünden der Fackeln delegiert und wollte mich endlich zu Polly, Victoria und Corazon absetzen, die schon zum Fluss spaziert waren, da spürte ich, wie sich mir eine schwere Hand auf die Schulter legte.
    „Aella!“, ertönte eine Stimme hinter mir, die so süßlich klang, dass sie nur Übles verheißen konnte. Ergeben drehte ich mich um und unterdrückte ein Seufzen.
    „Wir haben uns ja entsetzlich lang nicht mehr gesehen“, sagte Zawadi und ihr Lächeln spiegelte ihren Tonfall wider. „Seltsam eigentlich, nicht wahr?“ Dann verschwand auf einen Schlag alle Pseudofreundlichkeit aus ihrem Gesicht. „Du schuldest mir noch ein paar Säcke Ginster“, teilte sie mir finster mit.
    Verdammt. Der Ginster. Den hatte ich überkochen lassen, nachdem Dante in der Färberei halb erstickt war. Dass ich Zawadi Ersatz dafür versprochen hatte, hatte ich in all dem verliebten Trubel ganz vergessen – oder eher verdrängt. Ginsterernte in großem Stil bedeutete tage-, wenn nicht wochenlange Abwesenheit von Themiskyra und, was noch viel schlimmer war, von Louis. Allein der Gedanke daran bereitete mir Bauchschmerzen.
    „Ich hatte eigentlich erwartet, dass du das selbst in die Hand nimmst und ich dich nicht erst daran erinnern würde müssen“, rügte sie mich und sah mich dabei wie einen besonders hässlichen Webfehler in einem ihrer Dekorationsstoffe an. „Noch dazu, weil ich davon abgesehen habe, Atalante von deinem Versagen zu

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