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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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denen ich ihn traf, weniger bedrückt war und in den Nächten ruhiger schlief.
    Mit der Zeit wurden die Albträume seltener und wenn ich im Wald unterwegs war, fuhr ich nicht mehr so oft panisch herum in der Meinung, hinter mir ein Geräusch gehört zu haben. Als ich dann endlich von Clonie mein Schwert erhielt, das schönste und beste Schwert, das meiner, aber auch Clonies Meinung nach jemals in Themiskyra gefertigt worden war, kehrte langsam mein amazonisches Selbstvertrauen zurück.
    „Ich weiß, du glaubst nicht daran, weil du nicht hier aufgewachsen bist, und auch Atalante hält nicht viel davon, aber ich habe es nach den alten Traditionen hergestellt“, gestand mir die Feuerfühlende, als sie es mir überreichte. Für den Job, den sie machte, war sie ziemlich zierlich und die hellblonden, kurzen Haare, die in alle Richtungen von ihrem Kopf abstanden, ließen sie jünger wirken, als sie sein musste. „In jedem Hammerschlag steckt eine Schutzformel. Es macht dich nicht unbesiegbar, aber Artemis sollte nun schon ein besonderes Auge auf dich haben.“
    Bewundernd strich ich über die glänzende Klinge und besah mir den Knauf, den verschlungene Muster um eine Hirschkuh zierten, ähnlich dem Amulett, das ich stets um den Hals trug. Zuerst war mir das Schwert vergleichsweise klein vorgekommen, doch als ich es nun testweise herumwirbeln ließ, merkte ich, dass Gewicht und Länge perfekt für mich waren – eine perfekte, tödliche Verlängerung meines Arms, kein fremder, widerwilliger Gegenstand, wie ich es am Anfang meines Schwertkampftrainings empfunden hatte.
    Ich umarmte Clonie voll Begeisterung. „Oh, ich halte sehr viel davon. Vielen Dank!“
    Ein Schutzzauber, Humbug oder nicht, war jetzt genau das, an was ich mich gedanklich klammern konnte, wenn der Verfolgungswahn wieder zuschlug. Und tatsächlich, die bedrohlichen Schatten schmolzen. Aber sie verschwanden nie ganz.
     
    Meine Mutter hielt Wort. Eine Woche, nachdem ich ihr meine strategische Abhandlung übergeben hatte, sprach sie in der Versammlung nach dem Abendessen ein zentrales Thema daraus an – die medizinische Versorgung der Arbeiterschaft.
    Sie hatte es mit Angelegenheiten wie der gärtnerischen Gestaltung des Atriums in den Triga - Monaten ganz hinten auf die Tagesordnung gesetzt, damit dem Ganzen nicht zu viel Bedeutung beigemessen und der Vorschlag mehr oder weniger durchgewinkt wurde. Selbstverständlich erwähnte sie mit keiner Silbe meine Mitarbeit, aber ich sah im Augenwinkel, wie Pollys Kopf zu mir herumfuhr, als meine Mutter die Problematik darstellte.
    „Das ist doch dein Werk!“, flüsterte meine Schwester mir hinter vorgehaltener Hand zu.
    „Womöglich“, gab ich leise zurück und unterdrückte ein Lächeln.
    Wie ich mir erhofft hatte, fand meine Empfehlung Zustimmung, zukünftig eine Arbeiterin in der Klinik fest anzustellen, die von den Ärztinnen eingewiesen wurde und sich dort um Krankheitsfälle und Arbeitsunfälle kümmern sollte – alles natürlich zugunsten höherer Produktivität und mehr Arbeitsleistung. Die soziale Verantwortung Themiskyras ihren Werktätigen gegenüber wurde nicht thematisiert, aber das war mir in diesem Augenblick egal. Ich wollte die Amazonen ja nicht zu besseren Menschen machen, mein Anliegen war nur das Wohlergehen der Arbeiter.
    Jetzt, nach diesem ersten Erfolg, konnte ich auch Louis erzählen, was ich abgesehen von der Planung der Sonnenfeier und der erfolglosen Vaterrecherche in der Bibliothek gemacht hatte. Bisher hatte ich ihm Details meiner Arbeit bei Atalante verschwiegen, weil ich nicht wollte, dass er zu viel Hoffnung in meine Tätigkeit setzte.
    „Du hast was gemacht?“, fragte er mich so ungläubig, dass ich das unbestimmte Gefühl bekam, mal wieder auf irgendeine Art und Weise sein Missfallen erregt zu haben. Ich hatte nicht bedacht, dass ihm diese Neuerung womöglich gegen den Strich gehen könnte, weil er sich dann noch abhängiger von den Amazonen fühlte …
    „Meinen Einfluss bei Atalante und meine hervorragenden analytischen und kreativen Fähigkeiten genutzt, um die Welt ein bisschen besser zu machen?“, fragte ich, an mir selbst zweifelnd. „Ich weiß, dir bringt es nicht viel, aber denk an Dante. Wenn wir ihn bei seiner Lungenentzündung einfach ins Krankenhaus hätten bringen können, wäre er sehr viel schneller gesund geworden. Deianeira und Sevishta sind zwar weiterhin nur für die Amazonen zuständig, aber so bekommen die Arbeiter zumindest Zugang zu Medikamenten

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