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Themiskyra – Die Begegnung (Band 1) (German Edition)

Themiskyra – Die Begegnung (Band 1) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Begegnung (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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im Regen stehen lassen.“
    Ich erinnerte mich überdeutlich an seinen Zorn und das Elend, das ich empfunden hatte. „Doch, das wolltest du. Aber du bist zurückgekommen. Zumindest fast.“
    „Ja, aber ich habe zu lang gezögert und dann bist du weggelaufen. Einerseits war es eine gute Gelegenheit, unsere Freundschaft – oder was immer das war – für immer zu ruinieren. Ich dachte, dass du nie wieder freiwillig ein Wort mit mir wechseln würdest und ich Möglichkeit bekäme, über dich hinwegzukommen. Andererseits war es mir unerträglich, dich dort sitzen zu sehen, so traurig und allein, und zu wissen, dass ich daran schuld war.“ Die Verzweiflung, die er empfunden haben mochte, spiegelte sich auch jetzt in seinem Gesicht. „Kannst du mir das jemals verzeihen?“
    „Ist schon verziehen“, erwiderte ich großmütig.
    Er lächelte etwas gequält. „Gleichzeitig fürchtete ich mehr denn je, dass du nun doch so wie sie werden würdest.“
    Fast, dachte ich, und ich hörte Pollys Worte in meinem inneren Ohr: Er ist der Böse. 'Shimet sind immer die Bösen. Aber ich wollte sie nicht in Misskredit bringen, deswegen schwieg ich und beobachtete, wie Mondlicht auf dem Wasser tanzte. Inzwischen musste es schon spät sein. Meine Schwester würde sich wundern, wo ich blieb. Oh Göttin, wenn sie wüsste, in welcher Situation ich mich gerade befinde … Der Gedanke an sie war mir unangenehm und ich verdrängte ihn schnell.
    „Und jetzt?“, fragte ich nach einer Weile. „Ich meine, was hat sich geändert? Wieso gibst du deine Strategie auf?“
    Als er nicht antwortete, sah ich zu ihm und stellte mit sinkendem Mut fest, dass er mit düsterer Miene in die Ferne starrte.
    … oder gibst du sie gar nicht auf und nach diesem kurzen Intermezzo ist wieder eisiges Schweigen und Ignorieren angesagt? fuhr ich in Gedanken fort und die Tatsache, dass das unter den gegebenen Umständen keine so unwahrscheinliche Option war, jagte mir eine Welle kalter Angst durch den Körper.
    „Es hat keinen Sinn“, sagte er nach einigen langen Sekunden mit Grabesstimme.
    „Was?“ Mein verwirrtes Herz setzte einen Schlag aus. Was hat keinen Sinn? Die Strategie? Oder auf sie zu verzichten? Was? Sag schon!
    Er blickte immer noch auf einen weit entfernten Punkt jenseits des Flusses. „Die einzig sinnvolle Lösung wäre, Themiskyra schleunigst zu verlassen."
    Ich erstarrte. „Nein“, flüsterte ich, aber er schien mich nicht zu hören.
    „Es ist zu stark. Ich komme nicht dagegen an, wenn ich hier bleibe“, sagte er fest. „Alles, was ich versucht habe, um dir fern zu bleiben, ist fehlgeschlagen, hat dich mir sogar noch näher gebracht.“
    „Aber das ist doch gut, oder?“, fragte ich, recht dumm, wie ich weiß, aber es war ein langer Tag und ich war ziemlich durcheinander.
    „Ist es das?“ Seine Stimme klang hoffnungslos, aber was ich in seinen Augen sah, dieses neue, weichere Leuchten, ließ mich voll Entschlossenheit antworten:
    „Ja!“
    „Du weißt, was das bedeutet?“
    „Nein.“
    „Nein?“ Er hob zweifelnd eine Augenbraue.
    Ich konnte es mir ausmalen, aber ich wollte nicht. Ich wollte nicht an morgen oder übermorgen denken, ich wollte nur hier und jetzt sein und wissen, woran ich war, alles andere war mir völlig egal. Um das deutlich zu machen, überwand ich meine Furcht vor Zurückweisung, rückte etwas näher und nahm seine Hand in meine Hände. Mit dem Finger fuhr ich über die Schwielen und rauen Stellen auf seiner Handinnenfläche. Er zog sie nicht zurück. Vorsichtig linste ich nach oben und stellte mit Erleichterung fest, dass das Leuchten in seinem Blick sich vertieft hatte.
    „Ich wusste ja auch nicht, wie du die ganze Sache siehst oder was du fühlst. Ich war schon mal fast so weit, aufzugeben, mich drauf einzulassen, egal, wie unvernünftig und schwierig es sein würde. Nach dem Abend in Kalas Garten.“ Er drückte fest meine Hand. „Aber dann hast du sehr deutlich klargemacht, dass du doch kein Interesse hast.“
    „Was?“ Hatte ich das? Wie dämlich bin ich eigentlich? „Und jetzt?“
    „Jetzt hat es den Anschein, als hättest du dich umentschieden.“
    „Habe ich gar nicht“, rutschte mir heraus. Er sah mich so verwirrt an, dass ich mich zu erklären beeilte: „Ich habe nur einfach die ganze Zeit nicht gecheckt, was eigentlich los ist. Wahrscheinlich habe ich mich schon umentschieden, als du mich im alten Wasserkraftwerk gerettet hast.“ Diese Äußerung kostete mich etwas Überwindung, so als übte

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