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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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Sommernachthemd, aber das war definitiv besser als nichts.
    Will legte mir eine Decke und seinen Arm über die Schultern und zog mich an sich. „Du bist ja ganz durcheinander, meine Süße. Naja, kein Wunder.“ Er grinste selbstzufrieden. Perplex, wie ich war, ließ ich es geschehen.
    Du dämliche Kuh, schimpfte mein Herz. Da passiert endlich etwas Aufregendes und du vergisst wieder alles!
    Andere, noch beängstigendere Gedanken schlichen sich in meinen Kopf und ich begann, unter der Decke mal wieder Tage und Monde an den Fingern abzuzählen. Das Resultat war unerfreulich. Ich sah schon vor meinem geistigen Auge, wie ich mich mit einem dicken Babybauch durch Citey schob, Louis endlich fand und ihm dann mitteilte: Nein, das ist von einem anderen Kerl, aber ich habe echt keine Ahnung, wie das passiert ist …
    Andererseits fühlte sich mein Körper nicht so an, als sei letzte Nacht irgendetwas gelaufen, wenn ich es recht bedachte. Ich fühlte mich einfach nur wie erschlagen.
    „Was …“, ich räusperte mich, „was hat dir denn am besten gefallen?“
    „Hm, schwierig. Wie du in der Büchse der Pandora getanzt hast, hat mir zum Beispiel ziemlich gut gefallen. Dass du irgendwann verschwunden warst, war weniger schön, aber dann fand dich Chiara ja auf der Toilette und du hast noch ein bisschen getanzt, was ein erneuter Lichtblick war.“
    „Ich meinte eigentlich etwas anderes –“
    Will redete unbeirrt weiter. „Dass du mich beschimpft hast, war einer der unangenehmeren Augenblicke.“
    „Beschimpft?“, erkundigte ich mich.
    „Ja, weißt du nicht mehr? Die anderen waren schon lang weg und Pandora wollte allmählich zusperren, aber du hast dich beharrlich geweigert, die Tanzfläche freizugeben. Ich musste dich aus dem Laden rauszerren. Mal wieder.“
    Langsam und zäh tröpfelte Erinnerung ins schmerzende Vakuum. Ich schlug die Hände vors Gesicht und schwor mir ein weiteres Mal, diese Kneipe nie wieder zu betreten.
    „Mach dir keine Sorgen. Pandora ist das gewöhnt. Und sie hast du ja auch nicht angeschrien. Unseren Heimweg fand ich dann ganz amüsant, zumindest den zweiten Teil der Strecke, nachdem du dich wieder beruhigt hattest. Deine Geschichten haben mir gefallen, die mit der Frauenstadt und den Wäldern. Aber das absolute Highlight waren zweifelsohne deine Versuche, mich in dein Bett zu bekommen, weil du so durchgefroren warst.“
    Ich schluckte und schielte durch meine Finger hindurch zu Will.
    „Deine Argumente waren vollkommen überzeugend und der Gedanke verlockend, mit einer hinreißenden, aber sternhagelbetrunkenen jungen Frau das Bett zu teilen. Aber, du kennst mich ja, als Mann von Ehre habe ich dieses Angebot natürlich ausgeschlagen.“
    „Ausgeschlagen“, wiederholte ich nüchtern.
    Er neigte den Kopf. „Ja, ich dachte mir schon, dass du enttäuscht sein würdest, aber ich konnte die Situation doch unmöglich ausnutzen –“
    Ich sprang aus dem Bett. Klarer Fall. Nur meine Kleidung überall. Keine von Will. Da hätte ich draufkommen können. Er hatte mich aufgezogen. Nicht ausgezogen. Und die Art und Weise, wie er mich nun belustigt vom Bett aus betrachtete, brachte das Fass zum Überlaufen.
    „Raus!“, schrie ich ihn an und hielt ihm demonstrativ den Vorhang auf.
    In aller Ruhe erhob er sich und schlenderte darauf zu, nicht ohne mich noch mal anzustrahlen. „Sei nicht sauer. Wir holen das schon noch nach.“
    „Überspann den Bogen nicht!“, fauchte ich und ließ den Vorhang hinter ihm zurückfallen. Dann stampfte ich zu meinem Bett und zog mir die Decken über den Kopf.
    Was ich in den nächsten Minuten durchlebte, war mal wieder ein lehrbuchreifes Gefühlschaos. Erstens: Ich schämte mich zutiefst. Dass ich die Kontrolle verloren, mich in der Bar daneben benommen und – falls Will diesbezüglich wirklich die Wahrheit sagte – ihn in mein Bett gebeten hatte. Zweitens: Ich war erleichtert, dass es nicht so weit gekommen war und dass ich mir über eine mögliche Schwangerschaft keine Gedanken machen musste. Drittens: Ich war dankbar, dass er sich um mich gekümmert und mich nach Hause gebracht hatte und nicht auf mein Angebot eingegangen war. Viertens und letztens: Ich kochte vor Zorn, dass mir dieser arrogante, selbstgefällige 'Shim einen derart fiesen Bären aufgebunden hatte.
    „Ell?“, hörte ich ihn aus dem Nachbarzimmer rufen.
    Ich reagierte nicht. Ich würde nie wieder ein Wort mit ihm wechseln.
    „Ell, bist du jetzt etwa wirklich böse?“
    Na gut, eines. Ich

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