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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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zu bringen. „Und jetzt raus aus meinem Bett!“
    Er setzte sich auf und schüttelte verwirrt den Kopf. „Du hast …“
    „Ja.“
    „Also hast du gar nicht …“
    „Nein. Und das hat nichts damit zu tun, dass ich dich aus der Reserve locken wollte oder sowas, das war einfach nur ein Akt der Rache und vollkommen verdient.“
    Sein Gesicht versteinerte, wurde wütend, dann traten die kleinen Fältchen um seine Augen hervor und er lachte laut auf. Alles in ziemlich schneller Abfolge.
    „Du bist wirklich …“
    „Jaja, ich weiß, cool, schlau, perfekt.“
    „ Ausgekocht hatte ich sagen wollen, aber okay.“
    „Wieso bist du noch hier?“ Ich verschränkte die Arme und sah ihn abwartend an.
    „Entschuldige. Deine ungeahnte Bösartigkeit hat mich schon ein bisschen kalt erwischt.“ Er zuckte mit den Schultern und stand auf.
    Doch bevor er das Zimmer verlassen konnte, fiel mir noch etwas ein. „Will?“ Er drehte sich zu mir um. „Danke, dass du mich gestern nach Hause gebracht hast. Und was ich vorhin gesagt habe, war ernst gemeint.“
    „Meins auch.“ Da war er wieder, dieser Blick aus weiter Ferne, der mir zu nahe ging. Ich sah schnell weg. Und schnell wieder hin, doch Will war schon verschwunden.
     
    Als ich zu einem ziemlich späten Frühstück im ersten Stock auftauchte, war nur Chiara da und an der hektischen Art, wie sie die Oberflächen mit einem Lappen bearbeitete, erkannte ich, dass etwas im Busch war.
    „Wo sind die anderen?“
    „Nia und Cesare sind irgendwo unterwegs, Munin füttert die Tiere und Verne zählt seit dem Morgengrauen die Bestände.“
    „Oh nein“, sagte ich und ließ mich langsam auf eine Bank sinken. „Der erste Vollmond im neuen Jahr.“
    Chiara nickte düster. „Übermorgen wird die Lieferung an den Orden fällig.“
    Ich nahm mir nur ein Stück Brot und ging zu Verne ins Untergeschoss. Er hatte die Ware komplett umgeordnet, nur die Schränke mit den Medikamenten waren noch an Ort und Stelle. An der linken Wand des Tresorraums lehnte ein großer Sack Mehl, ein kleiner Sack Zucker, ein Kistchen Salz und jeweils eine Steige mit Kartoffeln, Rüben, verschiedenen Kohlsorten und Äpfeln. Auf der anderen Seite stapelte sich der gesamte Rest.
    „Meinst du, damit geben sie sich zufrieden?“, fragte ich und zeigte auf die Lebensmittel links.
    „Der Orden bekommt diese Ware“, sagte Verne mit Grabesstimme und deutete mit einer ausladenden Geste auf den schlaraffenartigen Aufbau gegenüber.
    Das hatte ich befürchtet.
    „Und es fehlen immer noch ein paar Sachen. Wir müssen morgen auf dem Markt zusehen, die Wichtigen davon noch zu ertauschen. Wenn Kleinigkeiten fehlen, drücken sie vielleicht ein Auge zu.“
    „Wir können unmöglich von den paar Sachen da leben“, rief ich aus und rang die Hände. „Und wir brauchen doch eine Tauschbasis! Und, Verne – Kaffee! Du kannst ihnen doch nicht unseren gesamten Kaffee überlassen!“
    „Du könntest wieder Shampoo herstellen“, schlug er mir halbherzig vor.
    „Ich habe aber kaum noch Zutaten, um es zu mischen. Und ich werde sie auch nicht bekommen, weil wir dann nichts mehr haben, wogegen wir sie tauschen könnten.“
    „Ich weiß“, murmelte er und setzte sich auf eine große Holzkiste. „Die Lieferung bricht uns das Genick.“ Niedergeschlagen hielt er mir mehrere Zettel hin. Die Liste der Forderungen war etwa dreimal so lang wie die, die er mir im Sommer gezeigt hatte. „Es wird immer schlimmer.“
    „Das können sie nicht machen. Dem Orden muss doch klar sein, dass nie mehr was zu holen sein wird, wenn sie uns jetzt so ausbluten lassen!“
    „Ich denke, es liegt ihnen nichts daran, die Geschäftsbeziehungen über diese Lieferung hinaus aufrecht zu erhalten. Wahrscheinlich werden sie uns danach ohnehin von hier vertreiben. Vielleicht hätten wir den Zugang in den Untergrund offen lassen sollen. Das hat sie gegen uns aufgebracht.“
    „Verne! Hörst du dir eigentlich selbst zu?! Hätten wir zulassen sollen, dass sie uns weiter in Angst und Schrecken versetzen? Dieses Kaufhaus gehört ihnen so wenig wie uns! Sie haben überhaupt kein Recht, uns zu vertreiben!“
    Er schien mich gar nicht zu hören. „Ich hätte mich nie mit ihnen einlassen sollen.“
    „Wieso hast du es getan?“
    „Ich war hier gerade eingezogen, als sie mich das erste Mal ansprachen. Sie sagten, es sei kein Problem, wenn ich hier bleiben wolle und sie würden mir gerne unter die Arme greifen, wenn ich sie in Zukunft an den Erträgen meiner

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