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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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näher hinkam, war ich mir nicht mehr sicher. Das Gebäude daneben, ein altes Bahnhofshaus, sah verlassen aus, die Fenster waren vernagelt und auf mein Klopfen reagierte niemand.
    Ich fragte einen älteren Mann, der gerade mit einem leeren Einkaufswagen im Schlepptau vorbeikam, wer dort wohne, und dieser erzählte mir mit großen Augen: „Eine Dame.“
    „Eine Dame? Nur eine Dame? Oder noch jemand anderes?“
    „Eine Dame“, bestätigte er und sah zu, dass er weiter kam.
    Im Färberviertel entdeckte ich eine Wolldecke, die aus dem Fenster eines hohen Fachwerkhauses hing und denen, die wir in Themiskyra herstellten, verblüffend ähnlich sah. Wieder keimte Hoffnung auf und wieder wurde sie zerstört, als mir ein etwa sechsjähriges, misstrauisch wirkendes Mädchen recht ruppig mitteilte, dass hier niemand mit dem Namen Louis wohne, bevor es mir die Tür vor der Nase zuknallte.
    Das waren nur zwei Fehlschläge von vielen. Ich hatte aufgehört, sie zu zählen.
    „Vielleicht taucht er ja doch noch in Riparbaro auf", sagte Ces irgendwann am späten Nachmittag und das zeigte mir, dass er inzwischen aufgegeben hatte.
    Ich konnte nichts darauf erwidern. Mich zerriss es innerlich, wenn ich mir vorstellte, dass ich ihn vielleicht morgen finden würde, wenn ich nur die Möglichkeit dazu hätte. Oder dass ich vor fünf Minuten an der letzten Kreuzung nur nach links und nicht nach rechts hätte abbiegen müssen, um ihm direkt in die Arme zu laufen. Mit jeder Minute, die verging, fühlte ich mich gehetzter, fühlte sich die Lage aussichtsloser an. Als das letzte Stückchen der roten Sonne am Horizont hinter den Gerippen der Hochhäuser verschwand, hätte ich schreien können und weinen wollen, doch je näher mich die erbarmungslos fortschreitende Zeit meinem Aufbruch nach Themiskyra brachte, desto deutlicher fühlte ich, wie eisige Erstarrung von mir Besitz ergriff.
    Mein Herz fror wieder ein.
    Ich begann aufzugeben.
    Ich wollte nicht aufgeben.
    Louis, Louis, Louis, dachte ich panisch, um den Prozess aufzuhalten, rief mir jeden unserer schönsten Momente ins Gedächtnis, sein Liebesgeständnis am Fluss, unser Tag an der alten Mühle, die Nacht nach der Schlacht …
    Polly, Themiskyra, Pflicht, hieb mein Verstand dagegen.
    Ich merkte, dass ich immer weiter in mich versank, anstatt mich wirklich umzusehen und fuhr wieder hoch.
    „Ell?“ Ces klang müde.
    „Reite ruhig zurück ins Kaufhaus. Ich muss weitermachen, solange ich noch …“ nicht vollkommen versteinert bin? „… die Kraft dazu habe.“
    „Ich lasse dich nicht im Stich. Aber da vorne ist ein Haufen komischer Typen, die so aussehen, als würden sie es nicht gut finden, wenn wir hier weiterritten.“
    Tatsache. Zwanzig Meter vor uns hatte sich in der Dämmerung eine menschliche Straßensperre gebildet, bestehend aus sieben Andraket, die uns lauernd entgegensahen.
    „Ich will nicht kämpfen", murmelte ich und brachte Hekate zum Stehen. Ich wusste zwar, dass ich für den Rest meines Lebens davon überzeugt sein würde, dass sich Louis' Wohnung nur eine Hausecke weiter befand, aber es waren zu viele Gegner, um eine Konfrontation zu wagen. „Drehen wir um.“
    Doch sobald wir die Pferde gewendet hatten, erkannten wir, dass eine weitere Gruppe von Marodeuren den Rückweg blockierte, bewaffnet mit den üblichen Dingen, die sie irgendwo aus dem Müll gezogen hatten.
    „Na toll“, stieß ich aus. „Wie sollen wir uns aus ihrem Revier zurückziehen, wenn sie uns den Weg abschneiden?! Was wollen die von uns?“
    „Unsere Pferde. Dich. Ärger machen“, zählte Ces auf, während er zwischen den beiden Gruppen hin- und hersah. „Such's dir raus.“
    „Dreizehn Andraket. Das schaffen wir nicht“, raunte ich ihm zu.
    „Wir wollen nur in den nächsten Bezirk“, versuchte es Ces im Guten. „Wir wussten nicht, dass das hier euer Gebiet ist.“
    „Jetzt wisst ihr es. Überlass uns die Pferde und das Mädchen, dann kannst du abhauen“, rief einer der Typen.
    Ces sah mich mit einem Ich hab's dir ja gesagt -Blick an, dem allerdings der Triumph fehlte, um überzeugend zu wirken. „Das ist leider keine Option“, rief er zurück, dann fragte er mich leise: „Und jetzt?“
    „Wir reiten sie einfach über den Haufen. Versuch, dort durchzubrechen, wo sie am leichtesten bewaffnet sind.“
    „Okay.“
    Wir preschten los. Geschrei wurde laut. Ich hielt auf die Lücke zwischen einem Typen mit einer Fahrradkette und einem anderen mit einer Zaunlatte in der Hand zu und merkte,

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