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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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folgerte ich und richtete den Lichtkegel auf den Grundrissplan mit den Fluchtwegen, der an der Wand hing.
    Will zeigte darauf herum. „Wir sind hier. Da ist die Strumpfabteilung, dort die Schreibwaren …“
    „Was ist das hier?“, unterbrach ich und deutete auf einen Bereich, der mir unbekannt vorkam.
    „Sozialräume“, entzifferte er. „Die sind gleich dort drüben.“
    „Keine Tür nach draußen?“
    „Es ist keine eingezeichnet. Aber vielleicht ist sie einfach keine Fluchttür. “
    Da der Weg dorthin ebenfalls mit allem möglichen Krimskrams vollgestellt war, nahm ich die Taschenlampe in den Mund, zog mich auf das Alugerüst hoch und krabbelte auf allen Vieren die Plattform entlang. Da keine Spuren mehr zu entdecken waren, war das womöglich auch der Weg, den die Schatten nutzten. Am Ächzen des Metalls und den Schwingungen merkte ich, dass mir die anderen folgten. Nach ein paar Metern war das Gerüst zu Ende und ich sprang auf einen kleinen Fleck, der nicht zugestellt war. Vor mir befand sich eine Tür. Mitarbeiterraum. Unbefugten ist der Zutritt verboten.
    „Geh mal weiter, hier gibt’s Stau!“, rief Chiara hinter mir und hüstelte. „Habe ich erwähnt, dass ich eine Hausstauballergie habe?“
    Ich drückte die Klinke herunter – die Tür ließ sich öffnen. Rasch leuchtete ich hinein, fand aber nur einen kahlen Gang mit vier Türen vor, deren Beschriftung auf Wasch- und Umkleideräume, Toiletten und einen Gemeinschaftsraum verwiesen. Auf dem Boden entdeckte ich frische Fußspuren im Staub. Sie führten auf die Umkleide zu.
    „Ell, sei vorsichtig. Vielleicht sind sie noch da“, flüsterte Will hinter mir.
    Gewohnheitsmäßig tastete ich nach meinem Schwert und griff mal wieder ins Leere. Ich trug immer noch mein Nachthemd, mich umzuziehen oder gar zu bewaffnen war vorhin keine Option gewesen, als mir der Geistesblitz gekommen war.
    „Was soll schon passieren!“, murmelte ich, drückte die Klinke lautlos herunter und stieß die Tür mit einem festen Fußtritt auf, während ich schnell den dahinterliegenden Raum ableuchtete.
    „Und?“, rief jemand von hinten.
    „Nichts“, antwortete ich. „Aber eine Stahltür.“ Auf diese rannte ich förmlich zu und riss sie auf. Kein Alarm ertönte. Erleichterung schwappte über mich, als ich den Lichtkegel auf die Überreste des Telefonladens und das verbarrikadierte Schmuckgeschäft richtete, die ich eben noch intakt und hell erleuchtet in meinem Traum gesehen hatte. Die Schatten waren keine übersinnlichen Wesen. Sie waren ganz normale Menschen aus Fleisch und Blut.
    Was auch sonst, sagte mein Verstand.
    Erschöpft ließ ich mich auf eine Umkleidebank fallen.
    Chiara setzte sich neben mich und zupfte mir eine Spinnwebe aus den Haaren. „Gut gemacht.“
    „Das haben wir wohl den Drogen zu verdanken. Sonst hätte ich nicht so schön geträumt …“
    Verne erkundigte sich besorgt: „Was denn für Drogen?!“
    „Ist noch was übrig für dich“, beruhigte ihn Munin erneut.
    „Das heißt, sie kamen von hier ins Haus, schlichen in den Hof, meuchelten Emma und verließen das Gebäude, wie sie gekommen waren“, schlussfolgerte Will und schloss die Tür mit einer entschiedenen Geste wieder.
    „Wahrscheinlich sind sie noch ein bisschen geblieben, um sich an unserem Entsetzen zu erfreuen“, sagte Verne düster, „und haben bei der Gelegenheit mitbekommen, dass Ell sich eher unbeeindruckt gezeigt hat.“
    „Unbeeindruckt?“, fragte ich entgeistert. Allein die Erinnerung an diesen entsetzlichen Morgen schnürte mir die Luft ab.
    „Es hatte zumindest den Anschein. Du warst ziemlich gefasst“, meinte Will. „Was machen wir nun mit der Tür?“
    „Wir schweißen sie zu“, beschloss Verne.
    Ein lautes, metallisches Scheppern aus dem Nebenraum ließ uns alle zusammenfahren. Gleichzeitig stürzten wir los, nur um Ces und Nia vor einem S nackautomaten vorzufinden.
    „Da sind noch Münzen drin!“, rief uns Nia zu und schlug begeistert die Hände vor der Brust zusammen.
    „Und was noch besser ist – da sind noch Süßigkeiten drin“, ergänzte Ces. „Ich muss nur –“, er fuhrwerkte mit einem Drahtkleiderbügel im Münzausgabeschacht herum, dann lehnte er sich gegen den Automaten, kippte ihn leicht und schüttelte ihn. Das war also das Geräusch gewesen, das wir gehört hatten. Plötzlich ergoss sich ein Münzregen auf das beige Linoleum. Nia jubelte auf. Eilig sammelte sie ein paar Münzen auf, warf sie ein und starrte gespannt auf die

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