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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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Augenblick, in dem er sich zu mir umdrehte, wurde er plötzlich auch in der Welt diesseits der Spiegel sichtbar.
    „Ell!“, sagte er lächelnd und streckte die Arme nach mir aus. „Da bist du ja!“
    Mein Herz loderte vor Glück und Liebe auf, als ich die letzten Schritte auf ihn zulief. Auch er kam mir entgegen, ergriff meine Hand und zog mich an sich. Doch ehe sich unsere Körper berühren konnten, katapultierte mich ein schrilles Geräusch in die Realität zurück. Klopfenden Herzens fand ich mich in meinem Bett wieder.
    Der Alarm! dachte ich erschrocken.
    Irrtum. Nias Lache, berichtigte mein Verstand.
    Ich hob den Kopf und sah mich um. Die meisten Laternen waren erloschen, überall im Zimmer waren Kekskrümel verteilt und Chiara und Munin schliefen. Ces hatte sich neben Nias Matratzenseite auf den Boden gesetzt und unterhielt sie mit offenbar unglaublich erheiternden Anekdoten.
    Die blöde Kuh, dachte ich voller Groll. Vielleicht konnte ich ihr eines Tages verzeihen, dass sie mich des Verrats bezichtigt hatte, aber niemals, niemals, niemals, dass sie mich in diesem Moment aus meinem Traum gerissen hatte.
    „Ich hatte ihn fast“, murmelte ich frustriert.
    Da erst bemerkte ich, dass sich meine Hand immer noch an einer anderen festklammerte, die jedoch definitiv nicht Louis gehörte. Will lag neben mir auf der Seite, hatte den Kopf auf die andere Hand gestützt und sah mich mit einem seligen Lächeln an.
    „Wen?“, fragte er.
    Ich entriss ihm meine Hand, drehte mich von ihm weg und versuchte, aus Frust über mein missglücktes Traumwiedersehen nicht in Tränen auszubrechen.
    Weiterträumen, befahl ich meinem Unterbewusstsein. Los! Ich presste die Augenlider zusammen und versetzte mich in meine letzte Traumsequenz zurück, Louis und ich in dieser heilen, hellen Welt, vor den Toren der Arcadia Kaufwelt –
    Mit einem Ruck setzte ich mich wieder auf. „Ich hab's. Ces, ich hab's!!!“
    Er sah mich mit gerunzelter Stirn an. „Scheintiefsinn“, diagnostizierte er nickend und fuhr fort, Nia mit Keksen zu füttern.
    Ich musste meine Erkenntnis mit jemandem teilen, also wandte ich mich eilig zu Will um. „Will! Ich hab's!“
    Er grinste mich nur verschlafen an, doch als ich laut rief: „Ich weiß, wie der Orden sich Zutritt verschafft hat!“, war er mit einem Mal hellwach. Wie auch alle anderen.

Kapitel 14
    Vom Untergeschoss hatte ich bisher nur den Tresorraum mit den Lagerbeständen, die leeren Regale der Buchhandlung und die geplünderte Feinkostabteilung gesehen, die Zugänge in die anderen Bereiche waren mit Gerümpel zugestellt. Alles sah so desolat anders aus als vor dem Verfall, dass ich die Räumlichkeiten nicht mit dem Ort in Verbindung gebracht hatte, an dem ich früher das Warenhaus häufig vom Zwischengeschoss der U-Bahn aus betreten hatte. Erst mein Traum hatte mir die Tatsache wieder ins Gedächtnis gerufen.
    „Wir müssen da durch“, erklärte ich den anderen, die mir neugierig und zum Teil noch entspannt und euphorisch mit Taschenlampen gefolgt waren, und zerrte ein halbhohes Regal auf die Seite.
    „Habt ihr geraucht?“ Verne, den wir über die Alarmanlage angefunkt und zu uns gerufen hatten, schnupperte und runzelte die Stirn.
    „Ist noch was übrig für dich“, beruhigte ihn Munin.
    Ich leuchtete auf den Boden hinter dem neu geschaffenen Durchgang. Die ansonsten gleichmäßige, dicke Staubschicht war hier teilweise dünner, teilweise ganz verschwunden. „Jemand war hier, seitdem das letzte Mal durchgewischt wurde. Einer von euch?“
    Sie schüttelten die Köpfe. Verne erklärte: „Im Zuge von Chiaras Aufräumaktion haben wir den ganzen Krempel hier abgestellt und seither nicht mehr bewegt.“
    Darauf bedacht, sie durch den neu aufwirbelnden Staub nicht zu verwischen, folgten wir den Spuren durch die ehemalige Koffer- und Taschenabteilung. An einer weiteren Barriere aus Kleiderständern, einem Alugerüst und einem Einkaufswagen mit losen Schaufensterpuppenarmen verloren sie sich allerdings.
    „Dahinter ist der ursprüngliche Zugang“, sagte Will.
    Die Glastüren aus meinem Traum.
    „Aber auch die sind durch die Alarmanlage gesichert“, gab Munin zu bedenken.
    „Vielleicht haben sie sie außer Kraft gesetzt. Ihr überprüft sie ja hier unten nicht regelmäßig.“
    Doch nachdem wir uns den Weg bis zu den Türen gebahnt hatten, bestätigte Verne, dass das Gehäuse des Melders unbeschädigt und die Kontakte intakt waren.
    „Dann muss es in der Nähe einen weiteren Zugang geben“,

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