Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Titel: Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
Vom Netzwerk:
außer Reichweite sein, bevor sie …« Ein lautes
Klong
ließ den Piraten abrupt verstummen. Mit dem Gesicht voraus plumpste er in das Brackwasser.
    Grog hatte ihn kaum erreicht, da rappelte Arun sich bereits wieder hoch, die kniehohen Stiefel und die Kleidung triefnass. Seine schönen schwarzen Locken klebten ihm zusammen mit ein paar Blätterresten im Gesicht.
    »Verflixt, die Stelle hatte ich ganz vergessen«, schimpfte Arun und richtete sich geduckt auf.
    Bei genauerem Hinsehen erkannte Grog, dass über ihnen an langen Schnüren Flaschen von den Bäumen hingen, die sich im Wind sachte aneinander rieben, zusammenstießen oder mit dumpfen Schabgeräuschen gegen die Äste schlugen. In den Flaschen selbst, von denen die meisten angelaufen und verdreckt waren, steckten kleine Zettel oder Münzen. »Das ist ein Wunschbaum, nicht wahr?«
    »Ja, ist es. Weil die abergläubischen Menschen doch tatsächlich denken, wir würden ihnen erfüllen, was immer sie aufschreiben, zusammenrollen und mit einem Trinkgeld oder Süßigkeiten an diesen verdammten Baum hängen!«
    Der Grogoch blickte zurück zu dem Platz, an dem eben noch Feuerfeen gezündelt hatten. Doch die tanzenden Flämmchen waren nicht mehr zu sehen; sie hatten das Interesse an ihnen verloren. »Demnach sind wir wieder in der Menschenwelt.«
    »Sind wir doch dauernd. Ein ewiges Hin und Her und Mittendurch. Aber manchmal ist die eine Seite eben dominanter als die andere. Magie tut, was sie will.«
    »Und wie kommen wir zu Suradet und Rian?«, fragte Pirx von hinten.
    »Das ist die gute Nachricht, auch wenn ich jetzt komplett durchnässt bin«, verkündete der Piratenkapitän. »Wenn wir es bis hierher geschafft haben, lässt sich der Rest der Strecke mit einer fliegenden Gondel zurücklegen.«
    »Fliegen«, wiederholte Grog mit versteinerter Miene. Abermals fragte er sich, womit er all diese Quälereien wohl verdient hatte. Aber um die Prinzessin zu retten, würde er sich sogar in den Rachen eines Feuer speienden Drachen stürzen. Vorausgesetzt, dass es half.
    »Was ist mit den Totengeistern und der Buckligen?«, fragte Pirx fast enttäuscht. »Hast du uns das nur vorgeflunkert?«
    »Wer weiß, wer weiß?« Arun grinste breit. »Vielleicht mögen sie einfach keine Feuerfeen.«
    »Oder du hast irgendwas Magisches gemacht«, sagte der Pixie empört.
    »Solche harten Worte …«
    »Du bist ein ganz Schlimmer«, murmelte Grog. »Lassen wir das einfach schnell hinter uns.«
    Die fliegende Gondel entpuppte sich als Lift, den die Menschen gebaut hatten, um die Spitze des im Inselinneren aufragenden Berges bequem zu erreichen. Dank des elfischen Geschicks im Knacken von Schlössern kamen die Gefährten mühelos in das Führerhäuschen, wo Arun scheinbar wahllos ein paar Knöpfe drückte. Schließlich schaffte er es , die Anlage zum Laufen zu bekommen.
    »Einsteigen, bitte!«, rief er fröhlich und schwang sich als Erster in eine der Viererkabinen.
    Während Pirx wie ein geölter Blitz hinterherschoss, hatte der Grogoch seine liebe Mühe, mit seinen kurzen Beinen schnell genug nachzukommen. Gerade noch rechtzeitig sprang er mit hinein, bevor die Gondel von der Plattform abhob und am Stahlseil entlang nach oben wanderte.
    In gleichmäßig ruckelndem Rhythmus stießen sie durch das Dach der Baumkronen und schwebten mit freier Sicht auf die nächtliche Landschaft dahin. Der Mond stand bereits so hoch am Himmel, dass Grog langsam daran zweifelte, Rian noch rechzeitig zu finden und zu befreien. »Wie geht es weiter, wenn wir angekommen sind?«, fragte er.
    »Keine Sorge, ab da ist es ein Katzensprung. Wir nehmen uns eines der inseleigenen Gefährte und fahren die Straße hinab zur Siedlung. Wichtig ist nur, dass ihr euch konzentriert. Ihr müsst dabei unbedingt in der Menschenwelt bleiben, sonst sind der Wagen und die Straße weg, und ihr kullert den Abhang hinunter. Nur weil die Sterblichen dort etwas gebaut haben, heißt das noch lange nicht, dass es in
unserem
Langkawi auch existiert.«
    Aruns Warnung klang logisch und alarmierend zugleich, wie der Grogoch fand. Er traute sich selbst zwar durchaus Konzentration zu, hatte aber Bedenken bezüglich Pirx’ Fähigkeiten. Pixies waren für vielerlei geschaffen, aber ihre Stärken lagen nicht darin, mit ihren Gedanken lange bei einer Sache zu bleiben. Und tatsächlich hatte der kleine Kobold nicht einmal zugehört, sondern drehte seinen Schatz mal wieder im Silberlicht des Mondes.
    Grog seufzte. »Gibt es keinen anderen Weg?«
    Doch

Weitere Kostenlose Bücher