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Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Titel: Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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suchen. Sie berichteten von der Suche nach Eigigu, sagten ihm, wie Rhiannon allein den Mondpfad bestiegen und mit der Frau im Mond gesprochen hatte und dass sie plötzlich verschwunden war. Sie erzählten von der Reise nach Singapur, von ihrem Streifzug durch die verschiedenen Einkaufszentren und schließlich sogar von dem Kutscher des Drachengefährts, der ihnen seinen Verrat gebeichtet und sie damit auf die Spur von Suradet geführt hatte.
    Arun, der sich inzwischen einen Stuhl umgedreht, sich gesetzt und das Kinn auf die Rückenlehne gelegt hatte, hörte aufmerksam zu. Nachdenklich rieb er sich den Spitzbart.
    »Suntec City Mall, sagt ihr?« Er blickte zu seinen Männern. »Ist da nicht der Laden der alten Orang-Laut-Hexe?«
    »Ja, ja, genau!«, rief Pirx dazwischen. »Von der hat diese Mützendiebin auch gesprochen! Er wird Rian nicht etwa versklaven oder so? Ihr Schreckliches antun? Wo sie doch noch ganz unberührt ist!«
    »Die Prinzessin ist
Jungfrau?
« Arun sprang auf und wirbelte herum. »Dann kann ich mir denken, wohin die Reise geht! Worauf warten wir noch? Es gilt, eine unschuldige und hochedle Maid zu befreien. Alle Mann an die Geschütze! An die Ruder! In die Takelage! Lichtet den Anker! Wir stechen in See. Los, los, los, was steht ihr hier noch herum?« Mit diesen Worten scheuchte der Pirat seine Mannen aus der Kajüte. Als sie gegangen waren, drehte er sich im Türrahmen noch einmal um, tippte sich an das Stirntuch und zwinkerte Grog und Pirx zu. »Keine Angst, meine kleinen Freunde, wir werden eure Prinzessin finden und unbeschadet zurückbringen.«
    »In … in See stechen? Etwa mit einem Schiff?«, stammelte Pirx, zog seine Mütze vom Buckel und knautschte sie mit leidender Miene in den Händen zusammen.
    »Seefahrer befahren die See üblicherweise mit einem Schiff«, antwortete Arun verwundert. »Vor allem, wenn sie einen sich auf See befindlichen Piraten und sein Schiff zu verfolgen gedenken.«
    Grog brummte: »Na, wenigstens werden wir diesmal nicht im Inneren eines Monstrums reisen, am Ende ausgespuckt und tagelang nach altem Fischabfall riechen.«
    »Aber auf dem Meer gibt es Wind, Wellen und schlimme Stürme!«, wimmerte der Pixie. Schon der Gedanke daran ließ sein Gesicht grün anlaufen.
    Auch der Grogoch schmeckte bittere Galle auf der Zunge, als er an das Schaukeln und Schwanken, Schlingern, Heben und Senken des Schiffes in den Fängen der Urgewalten dachte. Aber Schlitzohren und Schurken fing man eben am besten mithilfe von Schlitzohren und Schurken. Rian war weg, irgendwo weit draußen auf dem Meer. Und falls Wahrheit in den Worten des Kutschers lag, hatte dieser Suradet einen Vorsprung von mindestens zwei Tagen. Selbst wenn Arun mit Glück den richtigen Kurs einschlug, standen die Chancen mehr als schlecht, das Schiff vor Erreichen des – ihnen noch unbekannten – Ziels abzufangen und die Prinzessin zu befreien.
    Missmutig kratzte Grog sich seinen Bauch, schluckte den Geschmack hinunter und sprang vom Tisch. »Dann lass uns mal sehen, auf was für einem Kahn wir angeheuert haben.«
    An Deck hängte Pirx sich an Aruns Fersen und wich ihm nicht mehr von der Seite. Der spitzbärtige Elf war der erste echte Pirat, den er zu Gesicht bekommen hatte, und auch wenn der Pixie anfänglich misstrauisch gewesen war, so bewunderte er den Seeräuber doch für sein charmant-lässiges Auftreten. Alles, was Arun begann, schien er mit Leichtigkeit und gleichzeitig Entschlossenheit zu meistern. Seit der Pixie in der Menschenwelt »Fluch der Karibik« gesehen hatte, schwärmte er für Piraten, und dieser entsprach ganz genau seiner Vorstellung.
    Grog dagegen kauerte sich in eine Ecke, hielt einen Holzeimer vor dem dicken Bauch und blickte mit halb geschlossenen Augen seinem Schicksal entgegen.
    Aruns Schiff unterschied sich in vielerlei Hinsicht von den anderen, die Pirx im Hafen von Temasek gesehen hatte. Es war überraschend klein und hatte eine rund zulaufende Nase, die sich tief ins Wasser senkte, sowie ein ebenso schmales und in einer Art Flosse auslaufendes Heck. Sein Rumpf hingegen erhob sich aus dem Wasser wie der Buckel eines Delfins. Ein einziger Segelmast thronte in der Mitte und ragte mit seinen drei mächtigen Rahen links und rechts weit über das Deck hinaus. Von seinen Enden aus führten Taue durch verschiedene Eisenringe, die über die gesamte Länge des Schiffes an der Brüstung eingelassen waren. Oben auf der Mastspitze wehte das schwarz-rote Piratenbanner im Wind. Alles an diesem

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