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Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Titel: Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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hohem Bogen durchs Zimmer und bemühte sich, sich auch noch von dem anderen zu befreien.
    Der Grogoch legte den Hut beiseite und rubbelte sich mit dem Handtuch über den Rücken. Als der Pirat nicht weiterredete, fragte er schließlich: »Wieder so ein Trick aus der Flasche?«
    »Schlimmer«, gab Arun zurück. »Viel schlimmer. Dafür müssen wir die beiden Schwestern besuchen.«
    Pirx sprang durchs Zimmer, zog sich an einem herabhängenden Zipfel der Decke hoch und hockte sich zu dem Piratenkapitän auf das Bett. »Aber hast du nicht gesagt, dass wir an denen vorbeisegeln?«
    »So ist es, mein kleiner stacheliger Freund. Die Menschen nennen die Inseln heutzutage Pulau Subar Laut und Pulau Subar Darat, und auch im Elfenreich sind sie als die Große und die Kleine Schwester bekannt. Aber die meisten haben vergessen, warum sie so heißen.« Wieder schnaufte er und strich sich über den Spitzbart.
    »Es ist einige hundert Jahre her, vielleicht schon ein Jahrtausend, da lebten in Temasek die Schwestern Linah und Minah in seliger Eintracht. Das schwöre ich bei meiner nicht vorhandenen Seele! Sie waren die schönsten Mädchen im ganzen Land – so schön, dass ihnen die Männer reihenweise zu Füßen lagen. Selbst der verdammte Schuft Suradet hatte sich in sie verguckt.«
    Arun machte eine Pause und blies sich eine Locke aus dem Gesicht.
    »Aber so einer fragt nicht lange; der nimmt sich, was er will. Er hat also seine Piratenmeute losgeschickt und die beiden Schönheiten entführen lassen, bevor ich mir auch nur einen einzigen Kuss stehlen konnte!«
    Der Grogoch schmunzelte. Je länger er dem Kapitän der
Jolly Joker
zuhörte, desto mehr kam er ihm wie ein schmollendes Kind vor, dem man sein Lieblingsspielzeug geklaut hatte. Dabei spürte er durchaus, dass dieser Elf trotz seines jugendlichen Aussehens kein Jungspund mehr war.
    »Und was dann? Was ist passiert?«, fragte Pirx gespannt.
    »Ich habe die Schwestern natürlich gerettet, wie es sich für einen ordentlichen Piraten gehört! Und sie waren mir auch dankbar,
zu
dankbar vielleicht. Jede der beiden wollte mich für sich haben. Mann, war das ein Gezanke! Umgebracht hätten sie sich, wenn ich nicht dazwischengegangen wäre und zu einer kleinen List gegriffen hätte. Ich nahm sie also beide mit aufs Schiff und braute mir dadurch einen Sturm zusammen, der so düster und fürchterlich war, dass wir schon an der schäumenden Gischt beinahe erstickt wären.«
    »Hast du die Schwestern etwa wie zwei räudige Katzen ertränkt, um sie wieder loszuwerden?« Grog hob eine Braue.
    Arun winkte ab. »Ich gebe ja zu, dass es vielleicht nicht der netteste Zug von mir war, der jeweils anderen zu erzählen, ihre Schwester sei über Bord gegangen und ertrunken. Aber zwei zankende Frauen sind eben auch für einen Piraten nicht so leicht zu ertragen! Und damit sie sich nicht aus Versehen über den Weg laufen, habe ich die eine auf Pulau Subar Laut und die andere auf der Schwesterinsel Pulau Subar Darat abgesetzt und sie von da an eben abwechselnd besucht und getröstet.«
    Während der Pixie offenbar über die Geschichte nachdachte, klopfte sich Grog amüsiert auf die Schenkel und lachte. »Ach, wenn ich nur ein paar Jahrhunderte jünger wäre, ich würde es genauso machen.«
    »Und wie sollen uns die beiden Schwestern dabei helfen, Suradets Schiff ausfindig zu machen?« Pirx rieb sich sichtlich irritiert das Näschen.
    »Die ganze Sache ist schon ein paar hundert Jährchen her. Seitdem haben die beiden so oft am Strand gesessen, auf mich gewartet und dabei den vorbeifahrenden Schiffen auf ihrem Weg zugesehen, dass sie unabhängig voneinander einen siebten Sinn entwickelten, der ihnen den eingeschlagenen Kurs dieser Schiffe verrät. Und jedes, das von Temasek in See sticht, muss an den beiden vorbei – daher sollten sie uns sagen können, wohin Suradet will. Das Problem dabei ist nur …«
    »Ja?« Der Grogoch und auch Pirx lehnten sich erwartungsvoll vor.
    »Mit ihrem tollen Spürsinn fanden die beiden irgendwann natürlich heraus, wohin ich mit der
Jolly Joker
fahre. Und als Linah wissen wollte, was es so auf der Nachbarinsel gibt, fand sie dort ungünstigerweise ihre tot geglaubte Schwester wieder. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass die beiden seitdem nicht gerade gut auf mich zu sprechen sind. Aber wie sage ich immer? Nimm, was du kriegen kannst, und blicke nicht zurück.«
    »Aber wie willst du die beiden dazu bekommen, uns Suradets Kurs zu nennen?«, fragte Grog mit zur

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