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Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Titel: Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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Kristall. Das Haar floss ihr in sonnengelben Wellen über Schultern und Rücken und schmiegte sich dabei an das vergleichsweise schlichte Leinengewand, das ihr bis knapp über die fülligen Rundungen ihres Pos reichte. Auch sonst war das Wellenmädchen außerordentlich gut bestückt – von den Pausbäckchen bis hinab zum Meerbusen.
    Doch das konnte einen echten Piraten offenbar nicht einschüchtern. Mit weit ausgebreiteten Armen bahnte sich Arun seinen Weg durch die Menge, umschlang Kolga und drückte sie an seine Brust.
    »Was treibt einen Halunken und Halsabschneider wie dich zu uns?«, fragte sie mit einem Augenzwinkern in Pirx’ Richtung.
    »Ich konnte die Leere keinen Tag länger ertragen, die mir das Herz zerreißen will, wenn ich ohne dich sein muss«, säuselte der Pirat.
    Kolga schmunzelte. »Also hast du es mal wieder eilig und brauchst Proviant.«
    »Wie kannst du so was nur von mir denken?« Empört griff Arun nach ihrer Hand und küsste diese leidenschaftlich. Dann drehte er sich, drückte Kolga an sich und umschlang von hinten ihre üppigen Hüften. »Nur ein paar Fässer eingelegten Fisch, Wasser und Rum; das ist alles, was wir brauchen«, hauchte er ihr ins Ohr.
    »Und wie willst du das bezahlen?«, gab Kolga mit rauer Stimme zurück. »Wir leben schließlich auch nicht nur von Salz und Luft.« Dabei schmiegte sie sich in seine Arme.
    »Was ist nur mit euch Frauen los!«, schnurrte der Pirat, der gerade spielerisch an ihrem Hals knabberte. »Ihr wollt alle nur mein Gold, dabei habe ich so viel mehr zu geben.«
    Das Wellenmädchen lachte, und Pirx sah es in ihren Augen aufblitzen. Sie griff nach Aruns Hand an ihrer Hüfte, drehte sich zu ihrem Piraten um und wisperte: »Ich bin sicher, deine Männer schaffen es allein, den Proviant an Bord zu holen.« Noch bevor er überhaupt antworten konnte, zog sie ihn mit sich fort und zu der mehrstöckigen Wellblechhütte, die in der Mitte der Plattform in den Himmel ragte.
    Als Pirx heimlich still und leise hinter den beiden durch das geöffnete Fenster schlüpfte, hörte er Kolga neckisch kichern und sah, wie sich der große Piratenkapitän der
Jolly Joker
seines Waffenrocks entledigte und anschickte, der Meeresriesin das Kleid über die Schultern zu streifen.
    Noch zierte sich die Tochter des Gottes. Mit einem ordentlichen Schubs stieß sie Arun von sich und floh auf die andere Seite des Tisches, der in der Mitte des mit allerlei Tand ausgeschmückten Zimmers stand.
    »Na warte, du!«, rief der Pirat. Flink öffnete er die Schnalle seines Waffengurtes, ließ ihn achtlos fallen und eilte hinterher. »Ich erwisch dich schon noch.« Dabei knurrte er wie ein hungriger Wolf und jagte seine Beute um den Tisch. Arun wich dem Kerzenleuchter aus, den Kolga ihm lachend vor die Füße warf, und erwischte sie schließlich am Arm.
    »Hilfe, er wird mich fressen!«, rief das Wellenmädchen prustend, als der Pirat sie an die Wand schob und sich an sie drückte, ihre Hände links und rechts neben ihrem Kopf fest im Griff. Erneut knurrte er auf und biss ihr spielerisch in den Hals, bevor er seine Lippen höher wandern ließ.
    Pirx, hin- und hergerissen zwischen Neugier und Scham, versteckte sich hinter der Gardine und schob langsam sein kleines Köpfchen darunter hervor. Im Dunkel des heraufziehenden Abends konnte er die beiden an der Wand ausmachen und sehen, wie sie Angesicht zu Angesicht dastanden, sich in die Augen blickten. Die Meeresriesin atmete schwer, und ihr halb entblößter Busen wogte. Dann beugte Arun sich vor, setzte seine Lippen auf die ihren. Pirx konnte die Funken förmlich überspringen sehen, als die beiden Liebenden in einem leidenschaftlichen Kuss verschmolzen.
    Doch statt eines ergebenen Seufzers erklang erst ein lautes »Puff« und im nächsten Moment ein durchdringender Schrei aus Kolgas Kehle. Vor Schreck fiel Pirx von der Fensterbank, kullerte über den Boden und wäre um ein Haar noch von der Riesin zertrampelt worden, die nun schreiend durchs Zimmer stolperte, die Tür aufriss und in den Gang hinausstürmte. Nach weiteren zwei Schritten verstummte sie genauso abrupt, wie sie zu schreien begonnen hatte. Kolga hielt inne, kratzte sich den Kopf und spazierte davon, als wäre nichts gewesen.
    Pirx dagegen hockte mit ungläubig aufgerissenen Augen und offenem Mund auf dem Boden und starrte auf das fünfzig Zentimeter hohe, sabbernde Wesen, das plötzlich statt des Piratenkapitäns im Zimmer stand und ihn anhechelte.
    »Nun schau nicht so«, sagte das

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