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Theo Boone und das verschwundene Mädchen: Band 2 (German Edition)

Theo Boone und das verschwundene Mädchen: Band 2 (German Edition)

Titel: Theo Boone und das verschwundene Mädchen: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Ike
    »Drogen, Alkohol und Frauen. Ganz schön deprimierend, wenn man sieht, wie Vierzigjährige versuchen, Studentinnen zu beeindrucken. Aber mein Vater war anders. Der hat sich tadellos benommen.«
    »Weil du dabei warst«, meinte Ike.
    »Kann schon sein.«
    »Können wir eine Pause machen, Ike?« Theo deutete auf eine belebte Raststätte.
    »Geht klar. Ich brauche mehr Kaffee.«
    »Wo wollen wir in Strattenburg hin?«, erkundigte sich April.
    »Wo willst du denn hin?«, lautete Ikes Gegenfrage.
    »Lieber nicht nach Hause.«
    »Dann fahren wir zu Theo. Seine Mutter versucht, deine Mutter zu finden. Sie ist bestimmt da, wenn wir ankommen, und freut sich wie verrückt, dass sie dich wiederhat.«

Einundzwanzig
    Tat s . . a chlich parkten mehr Autos als sonst in der Einfahrt der Boones, als Ike um zehn nach sechs am Sonntagmorgen vorfuhr. Sein alter Spitfire stand genau da, wo er ihn gelassen hatte. Daneben parkte eine höchst offiziell wirkende schwarze Limousine. Und hinter dem Spitfire stand das merkwürdigste Auto der Stadt: ein knallgelber Leichenwagen, der einmal einem Bestattungsinstitut gehört hatte, jetzt aber Eigentum von May Finnemore war.
    »Sie ist hier«, stellte April fest. Weder Ike noch Theo hätten sagen können, ob sie sich darüber freute .
    Es war noch dunkel, als sie den Wagen abstellten. Judge sprang aus dem Wagen und lief zu den Stechpalmenbüschen neben der Veranda, wo er am liebsten sein Geschäft erledigte. Die Haustür flog auf und May Finnemore stürzte heraus. Tränenüberströmt streckte sie die Arme nach ihrer Tochter aus. Eng umschlungen blieben beide im Vorgarten stehen . Ike, Theo und Judge gingen unterdessen ins Haus. Theos Mutter schloss ihren Sohn in die Arme. Dann sagte er Detective Slater Guten Tag, der zur Freudenfeier eingeladen worden war. Nachdem alle sich begrüßt hatten, wollte Theo von seiner Mutter wissen, wo sie Mrs. Finnemore gefunden hatte.
    »Bei einer Nachbarin«, erklärte Detective Slater. »Ich war informiert. Sie hatte Angst, in dem Haus zu bleiben.«
    Bei April hat sie sich da keine Gedanken gemacht, hätte Theo um ein Haar gesagt.
    »Hat sich Tom Finnemore gemeldet?«, fragte Ike. »Wir mussten überstürzt aufbrechen und konnten keine Nachricht hinterlassen.«
    »Nein«, erwiderte der Detective.
    »Habe ich nicht anders erwartet.«
    »Ihr seid bestimmt völlig erschöpft«, vermutete Mrs. Boone.
    Ike lächelte. »Ehrlich gesagt, ja. Und hungrig. Theo und ich waren vierzehn Stunden unterwegs und haben kaum was gegessen. Ich habe kein Auge zu getan, Theo und April sind zumindest zwischendurch kurz eingedöst. Dafür hat sich der Hund so richtig ausgeschlafen. Was gibt’s zum Frühstück?«
    »Das volle Programm«, antwortete Mrs. Boone.
    »Wie hast du sie gefunden, Theo?«, fragte Mr. Boone, der vor Stolz fast platzte.
    »Das ist eine lange Geschichte, Dad, und zuerst muss ich auf die Toilette.«
    Theo verschwand, und die Haustür ging auf. Mrs. Finnemore und April kamen herein. Beide lächelten unter Tränen. Mrs. Boone konnte sich nicht beherrschen und nahm April fest in die Arme.
    »Wir sind so froh, dass du wieder da bist«, sagte sie.
    Detective Slater stellte sich April vor, die erschöpft, nervös und etwas verlegen wirkte, angesichts all der Aufmerksamkeit, mit der sie bedacht wurde. »Schön, dich hier zu sehen«, sagte er.
    »Danke«, erwiderte April leise.
    »Einzelheiten können wir später besprechen«, sagte der Detective zu Mrs. Finnemore. »Aber ich brauche fünf Minuten mit ihr.«
    »Kann das nicht warten?«, fragte Mrs. Boone und ging einen Schritt auf April zu.
    »Im Prinzip schon, Mrs. Boone. Aber es gibt eine Sache, die muss ich sofort klären. Danach sind Sie mich los.«
    »Niemand will Sie hinauswerfen, Detective«, stellte Mr. Boone klar.
    »Das habe ich schon richtig verstanden. Geben Sie mir nur fünf Minuten.«
    Als Theo wieder da war, gingen die Boones in die Küche, die vom Geruch der Würstchen erfüllt war. Mrs. Finnemore und April setzten sich im Fernsehzimmer auf das Sofa, der Detective zog einen Stuhl heran.
    »April, wir sind wirklich froh, dass du wohlbehalten wieder zu Hause bist«, sagte er mit gedämpfter Stimme. »Wir erwägen, Ermittlungen wegen Entführung aufzunehmen. Ich habe mit deiner Mutter darüber gesprochen und muss dir ein paar Fragen stellen.«
    »In Ordnung«, sagte sie verschüchtert.
    »Zunächst einmal muss ich wissen, ob du freiwillig mit deinem Vater mitgegangen bist. Oder hat er dich

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