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Theo Boone - Unter Verdacht: Band 3 (Heyne fliegt) (German Edition)

Theo Boone - Unter Verdacht: Band 3 (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Theo Boone - Unter Verdacht: Band 3 (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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hatte. Ihm war der Appetit vergangen.
    Seine Mutter lächelte nicht, aber sie brüllte auch nicht herum. Es war offenkundig, dass sie und Mr. Boone sich bereits unter vier Augen über ihren Sohn und seine Suspendierung ausgetauscht hatten, sodass sie den Schock bereits überwunden hatte.
    » Was würdest du anders machen, wenn so etwas noch einmal passiert, Theo?«, fragte sie gelassen, während sie einen Eistee trank.
    Theo kaute auf einem Salatblatt herum und dachte nach. Interessante Frage. » Ich weiß nicht so recht, Mom. Ich hätte den Kampf nicht verhindern können, weil alles so schnell ging. Und trennen konnte ich Woody und Baxter auch nicht, weil die beiden völlig ineinander verkeilt waren. Als sich Griff auf Woody stürzte, hatte ich keine Wahl. Woody kämpfte für mich. Ich musste ihm einfach helfen, das war das Mindeste.«
    » Du würdest also nichts anders machen?«
    » Eigentlich nicht.«
    » Heißt das, du hast aus diesem Vorfall nichts gelernt?«
    » Ich habe gelernt, dass ich für Raufereien nichts übrighabe. Schläge ins Gesicht und Tritte gegen den Kopf finde ich nicht so angenehm. Manche mögen das– ich nicht.«
    » Das ist auf jeden Fall eine wertvolle Erkenntnis«, erklärte Mr. Boone und biss in sein Sandwich.
    Mrs. Boone schien gerade zu einer Standpauke ansetzen zu wollen, als Elsa an die Tür klopfte und den Kopf hereinsteckte.
    » Tut mir leid, wenn ich stören muss, aber die Polizei ist hier.«
    » Warum?«, fragte Mrs. Boone. Theo hätte sich am liebsten unter dem Tisch verkrochen.
    » Sie wollen mit Theo und natürlich auch mit seinen Eltern reden.«
    Es waren alte Bekannte, Detective Hamilton und Detective Vorman, die das Mittagessen unterbrachen. Die beiden ließen sich nebeneinander an einer Seite des Tisches nieder und legten einen großen weißen Umschlag vor sich hin. Die Boones nahmen die andere Seite ein.
    » Entschuldigen Sie die Störung«, begann Hamilton. » Wir wollten uns mit Ihnen beiden unterhalten und haben zufällig erfahren, dass Theo hier ist. Suspendiert?«
    » Stimmt«, erwiderte Mrs. Boone in scharfem Ton. Sie war offensichtlich gereizt.
    » Aus welchem Grund?«
    » Das sage ich Ihnen gern, wenn Sie mir erklären, warum Sie das etwas angeht.«
    Es ging sie gar nichts an, und Hamilton lief rot an. Sein Partner warf ihm einen frustrierten Blick zu.
    Mach sie fertig, Mom, dachte Theo. Zwischen den beiden Anwälten fühlte er sich sicher. Trotzdem war er so nervös, dass er sich auf seine Hände setzen musste, damit sie nicht zitterten.
    » Sie haben sicherlich einen guten Grund für diesen Besuch«, sagte Mr. Boone.
    Vorman beugte sich vor. » Wir würden gern mit Theo über die Baseballkappe sprechen, die am Montag aus seinem Spind gestohlen wurde. Kannst du die bitte beschreiben, Theo?«
    Theo sah erst seine Mutter, dann seinen Vater an. Beide nickten. Also beantwortete er die Frage. » Dunkelblau mit rotem Schirm, verstellbarem Riemen und dem Twins-Logo vorn in der Mitte.«
    » Weißt du zufällig, wer der Hersteller ist?«, fragte Vorman.
    » Nike.«
    » Ist die Kappe irgendwie markiert, sodass sie eindeutig als deine zu erkennen wäre?«
    » Mit meinen Initialen, T. B., auf der Unterseite des Schirms.«
    » Womit hast du die geschrieben?«
    » Mit einem schwarzen Wäschemarker.«
    Vorman öffnete langsam den Umschlag, holte eine Kappe heraus und schob sie Theo über den Tisch zu. » Ist das deine?«
    Theo nahm sie und inspizierte sie kurz. » Ja, das ist meine.«
    » Wo haben Sie die gefunden?«, fragte Mrs. Boone.
    » Bei Big Mac’s Systems. Die Reinigungsfirma kommt jeden Mittwochabend nach Ladenschluss. Als gestern Abend die Böden geputzt wurden, hat jemand beim Fegen unter einer Verkaufstheke das hier gefunden. Der Dieb ist wohl am Dienstagabend gegen neun Uhr eingebrochen und war so damit beschäftigt, alles mitzunehmen und schnell wieder abzuhauen, dass er seine Kappe verloren hat.«
    Theo starrte die Kappe an und hätte am liebsten geweint. Seine Lieblingskappe wurde nun gegen ihn verwendet. Das war einfach nicht fair. Die Beweise wurden immer erdrückender. Im Geiste hörte er Baxters Stimme: Knastbruder, Knastbruder!
    Für einen Augenblick schien es Theos Eltern die Sprache verschlagen zu haben. Die Beamten sahen sie mit grimmiger Befriedigung an. Wir haben euch, schien dieser Blick zu sagen. Diesmal redet ihr euch nicht heraus.
    Schließlich räusperte sich Mrs. Boone. » Offenbar haben wir es mit einem höchst intelligenten Dieb zu tun. Er hat

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