Theo Boone - Unter Verdacht: Band 3 (Heyne fliegt) (German Edition)
öffnete und nach sensiblen Informationen durchsuchte, wurde es ernst.
Seine Mutter kam um kurz vor eins. Sie hatte ein paar Sandwiches mitgebracht, die sie gemeinsam mit Mr. Boone im Besprechungszimmer aßen. Die Stimmung war gedrückt, und sie sprachen über alles, nur nicht über Theos Probleme. Während er an seinem Brot kaute, überlegte er, ob er die mögliche Verbindung zwischen der Verschwörung gegen ihn und den konfliktbeladenen Scheidungsverfahren seiner Mutter ansprechen sollte.
Aber Ike hatte ihm geraten, damit noch zu warten. Also wartete er.
Theo machte in seinem Büro Hausaufgaben und beobachtete gerade den Zeiger der Uhr, der sich nicht von der Stelle zu rühren schien, als das Telefon summte. Elsa meldete sich über die Sprechanlage.
» Theo, du hast Besuch.«
» Wer ist es denn?«, fragte er überrascht. Hoffentlich nicht die Polizei.
» Ein Freund von dir.«
Theo rannte zum Eingang. Vor Elsas Schreibtisch drückte sich Griff herum, den er zum letzten Mal gesehen hatte, als sie beide von Mrs. Gladwell suspendiert wurden. Sie gingen ins Besprechungszimmer, und Theo schloss die Tür.
Nachdem sie sich in den schweren Lederstühlen niedergelassen hatten, sah Griff sich im Zimmer um.
» Nicht schlecht«, meinte er. » Ist das deins?«
» Ich benutze es manchmal«, erwiderte Theo. » Ich habe ein kleines Büro hinten im Haus.«
» Waren deine Eltern wütend?«, fragte Griff nach einer verlegenen Pause.
» Halb so wild. Wie war’s bei dir?«
» Begeistert waren sie nicht. Ich habe einen Monat Hausarrest, muss zusätzliche Hausarbeiten erledigen und bekomme zwei Wochen kein Taschengeld. Hätte schlimmer sein können.«
» Klingt schlimm genug.«
» Theo, ich bin hier, um mich für die Schlägerei zu entschuldigen. Also: Sorry!«
» Ist schon okay«, sagte Theo. » Ich entschuldige mich auch. Es war alles ziemlich blöd, was?«
» Ja, ziemlich. Baxter hat eine große Klappe, das bringt ihn immer in Schwierigkeiten.«
» Baxter hat sich auch entschuldigt. Lass uns das Ganze vergessen.«
» Abgemacht.« Eine weitere Pause trat ein, offenbar hatte Griff noch etwas auf dem Herzen. » Hör mal, Theo, angeblich denkt die Polizei, du bist bei Big Mac eingebrochen und hast Sachen geklaut, von denen einige in deinem Spind gefunden wurden. Stimmt das?«
Theo nickte.
» Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass du nachts irgendwo einbrichst und Zeug klaust. Das passt gar nicht zu dir.«
» Sag das der Polizei.«
» Mach ich, wenn du willst.«
» Danke.«
» Auf jeden Fall erzählt Bic Mac in seinem Laden herum, dass die Polizei den Dieb, einen gewissen Theodore Boone, erwischt hat, und dass in seinem Spind drei Linx 0-4 Tablets gefunden wurden. Der Kerl ist einfach ein Großmaul.«
Theo ließ die Schultern hängen und sah aus dem Fenster. » Scheint so.«
» Soll ich dir was Komisches erzählen? Meine Schwester Amy geht in die zehnte Klasse. Sie ist mit einem gewissen Benny befreundet, der ist aber nicht ihr Freund. Dieser Benny kennt wiederum einen Gordy, und Gordy sagt, jemand hat ihm vor ein paar Tagen auf dem Parkplatz der Schule einen 0-4 Tablet für fünfzig Dollar angeboten. Die Dinger kosten vierhundert, und der Typ verkauft einen für fünfzig. Der kann ja nur gestohlen sein, stimmt’s?«
» Da hast du recht.« Theo war plötzlich hellwach und sah Griff an. » Wie heißt der Kerl?«
» Keine Ahnung, aber ich kann’s wahrscheinlich herausfinden. Wie viele 0-4 wurden denn gestohlen?«
» Das weiß ich nicht genau, aber ich glaube, mehr als drei, und ein paar Laptops und Handys sind auch verschwunden.«
» Warum sollte jemand das Zeug in deinen Spind legen und dann die Polizei rufen?«
» Das ist die Schlüsselfrage, Griff, darauf müssen wir eine Antwort finden. Es kann ja nicht so furchtbar viele gestohlene 0-4 auf dem Schwarzmarkt geben. Wir brauchen den Namen des Typen, der sie verkaufen will. Je eher, desto besser. Kannst du mit deiner Schwester reden?«
» Natürlich kann ich das.«
» Bitte tu das, Griff, und zwar so schnell wie möglich.«
Griff verschwand eilig, und Theo ging in sein Büro zurück. Allmählich hatte er wirklich genug von der Suspendierung.
Um 15.45 Uhr erlaubte ihm seine Mutter, das Büro aus persönlichen Gründen zu verlassen. Theo verabschiedete sich von Judge und radelte los. Die Schule war für diese Woche vorbei, und auf den Straßen von Strattenburg spielten Kinder, die sich über die kurze Erholungspause freuten.
Theo war auch
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